Kreis soll Straße zwischen Zeyern und Roßlach übernehmen
Autor: Veronika Schadeck
Marktrodach, Dienstag, 29. März 2016
Zu gravierend, um nochmal zu flicken, seien die Schäden an der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Zeyern und Roßlach, meint Marktrodachs Bürgermeister.
Der Zustand der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Zeyern (Marktrodach) und Roßlach (Wilhelmsthal) erregte schon vor zehn und mehr Jahren die Gemüter. Nun will die Gemeinde Marktrodach bis zum Ende nächsten Jahres zumindest ihren Anteil der Trasse sanieren. Für die Gemeinde Wilhelmsthal, die ebenfalls Eigentümer ist, steht eine Sanierung ihres Teilstücks auf Gemeindekosten außer Frage.
Fährt man mit dem Auto von Zeyern nach Roßlach oder umgekehrt, ist Vorsicht geboten. Schlaglöcher, Risse im Asphalt und fehlender Belag an manchen Stellen prägen das Bild. Es ist also für jeden Kraftfahrer und Biker ratsam, die Geschwindigkeit soweit anzupassen, dass man auf Hindernisse noch rechtzeitig reagieren kann.
"Wir können nicht länger warten, wir werden heuer das letzte Mal flicken!", so der Marktrodacher Bürgermeister Norbert Gräbner (SPD) auf Anfrage. Schon vor über zehn Jahren habe die Gemeinde einen Antrag zur Aufstufung der Gemeindeverbindungsstraße zur Kreisstraße gestellt, erzählt das Gemeindeoberhaupt. Die Voraussetzungen für eine Aufstufung seien gegeben. In diesem Zusammenhang spricht er von einer Verkehrsbefragung, im Zuge dessen die sogenannte Überörtlichkeit der Straße festgestellt worden sei. Die Straße werde stark frequentiert und überwiegend von Nichtanliegern als Querverbindung und Umgehung von Kronach genutzt. Problem sei, dass der Kreis diese Straße nicht will.
Gräbner befürchtet Zunahme des Lkw-Verkehrs
Als weiteres Problem bezeichnete Gräbner die Befürchtung einiger Anlieger, dass bei einem Vollausbau der Gemeindeverbindungsstraße der Lkw-Verkehr zunehmen würde.Wie Gräbner weiter erklärte, wird im Mai der Baubeginn für die Ortsumgehung Zeyern sein. Gestartet mit den Baumaßnahmen wird im Bereich der Gemeindeverbindungsstraße. Dies bestätigte der Leiter des Staatlichen Bauamtes, Servicestelle Kronach, Jürgen Woll.Die Gemeindeverbindungsstraße Zeyern-Roßlach werde durch ein Brückenbauwerk gekreuzt und durch eine Verbindungsrampe angebunden. Die Gemeindeverbindungsstraße müsse deshalb in diesem Bereich tiefer gelegt werden. Insgesamt werden in die Maßnahme Brückenbauwerk Zeyern 1,2 Millionen Euro investiert, davon entfallen etwa 200 000 Euro auf den etwa 300 Meter langen ersten Abschnitt der Gemeindeverbindungsstraße.
Die restlichen 700 Meter Gemeindeverbindungsstraße bis zur Roßlacher Höhe, die sich in Eigentum von Marktrodach befinden, will Norbert Gräbner dann 2017 in Angriff nehmen. Die Kosten kann der Bürgermeister noch nicht nennen. Er gehe aber von einen sechsstelligen Summe aus und er hoffe auf Fördergelder.
"Die Straße ist in einem furchtbaren Zustand", klagt auch die Wilhelmsthaler Bürgermeisterin Susanne Grebner (SPD). Und sie appelliert an ihren Kollegen in Marktrodach: "Wir müssen zusammenhalten, der Landkreis ist hier in der Pflicht!" Sie hofft auf ein gemeinsames Gespräch mit ihrem Bürgermeisterkollegen Gräbner in nächster Zeit. Susanne Grebner spricht von einer Millionen-Investition. Die Gemeinde Wilhelmsthal könne aufgrund ihrer finanziellen Lage nicht die Kosten für die Sanierung des gemeindeeigenen Anteils der Gemeindeverbindungsstraße Zeyern/Roßlach aufbringen. Grebner weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass viele Ortsstraßen in ihrer Gemeinde sanierungsbedürftig seien und diese haben Priorität. Zudem sehe sie nicht ein, weshalb Wilhelmsthal eine Straße sanieren soll, die überwiegend von Fremden genutzt werde. Grebner möchte nun zusammen mit den Marktrodachern wiederum einen Antrag für eine Aufstufung der Gemeindeverbindungsstraße zur Kreisstraße stellen. Sie ist überzeugt, dass ihr Gremium diesem zustimmen würde.