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Kreis Kronach will neues Konzept für den Schülerverkehr


Autor: Marco Meißner

Kronach, Freitag, 11. Sept. 2015

Die Beförderung der Schüler im Landkreis Kronach soll zum neuen Schuljahr vorerst im gewohnten Rahmen durchgeführt werden. An einem umfassenden Konzept wird jedoch weiter gearbeitet.
Im neuen Schuljahr soll beim Bus- und Zugverkehr zunächst auf das Konzept zurückgegriffen werden, das zum Ende des vergangenen Schuljahrs zu Tragen kam. Foto: Archiv/Hendrik Steffens


Seit Monaten begleitet den Kreistag und somit auch die Verwaltung im Landratsamt die Kritik an der Schülerbeförderung. Vor allem der Weg in den Landkreis-Norden gestaltet sich aus der Sicht von Eltern und Kindern sehr zeitraubend. Viel wurde diskutiert, und noch zum Ende des vergangenen Schuljahres wurden einige Stellschrauben gedreht, um kurzfristige Verbesserungen zu erreichen. In den Ferien machten nun Gerüchte die Runde, dass bald noch deutlich mehr Busse neben den Zügen eingesetzt werden sollen. Dem widerspricht jedoch der Sprecher des Landratsamts, Stefan Schneider.

"Wir starten in bewährter Form. Es wird sich nichts Gravierendes verändern", stellt er auf unsere Nachfrage fest. Es habe im Juli einen Beschluss gegeben, dass die Verwaltung punktuelle Verbesserungen soweit wie möglich vornehmen soll. Dies habe man getan. Die Folge: "Vom Grundsatz her und der Quantität der Busse wird sich zunächst nichts ändern."


Nächster Schritt: Ausschreibung

Dass Schneider das Wörtchen "zunächst" einflicht, hat seine Gründe. Zwischenzeitlich wurde der nächste Schritt zu einer allgemein besseren Schülerbeförderung und somit auch zu einem veränderten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durchgeführt: die Ausschreibung für ein Gesamtkonzept. Vergeben wurde der Auftrag allerdings noch nicht, wie der Sprecher des Landratsamts erklärt. Wenn das Ergebnis dieser Ausschreibung zur Schülerbeförderung vorliegt, wird sich der zuständige Ausschuss damit befassen.

Was Schneider herausstellt, ist die enge Verzahnung des ÖPNV mit dem Schülerverkehr. Man kann seiner Ansicht nach das eine nicht ohne das andere betrachten. Daher wird für eine dauerhafte Lösung der Probleme ein umfassendes Konzept angestrebt. "Der ÖPNV ist auf den Schülerverkehr angewiesen", sagt Schneider und verweist auf 2319 Fahrkarten, die für dieses Schuljahr bereits ausgegeben wurden. Diese Tickets beinhalten sowohl Bus als auch Bahn fahrende Schüler und diejenigen, welche beide Beförderungsmittel kombinieren.


An Verbesserungen festhalten

Wo die punktuellen Verbesserungen funktionieren, will das Landratsamt daran festhalten. Schneider nennt ein Beispiel: "Der zusätzliche Bus ab Pressig in Richtung Tettau bleibt bestehen." Was weitergehende Überlegungen angeht, ist seiner Auskunft nach vieles in der Diskussion. Auch über den Einsatz zusätzlicher Busse als einen möglichen Mosaikstein für ein Gesamtkonzept werde geredet, aber da "ist noch nichts spruchreif".

Dass der Auftakt des neuen Schuljahres in Sachen Beförderung ohne Probleme abläuft, glaubt Schneider nicht. "Der Start in ein neues Schuljahr ist meistens holprig", gibt er sich keinen Illusionen hin. Neue Fahrer, Veränderungen bei den Unternehmen, Baustellen - irgendwas komme der Planung immer in die Quere. Der Landratsamt-Sprecher hat aber auch die Erfahrung gemacht: "Nach zwei Wochen hat sich's meist eingespielt."