Kreis Kronach plant Projekte bis zum Jahr 2020
Autor: Friedwald Schedel
Kronach, Donnerstag, 17. Juli 2014
Etliche Repräsentanten des öffentlichen Lebens dachten im Landratsamt laut darüber nach, wie der Kreis Kronach im Jahr 2020 aussehen soll.
"Ideen lernen laufen!" Unter diesem Motto stand die Regionalkonferenz am Donnerstag im Landratsamt Kronach. Und die vielen Teilnehmer an diesem Meeting brachten mannigfaltige Anregungen und Anstöße ein, wie der Kreis Kronach in den kommenden Jahren weiterentwickelt werden kann.
Etliche Bürgermeister und weitere Kommunalpolitiker, Firmenchefs und Leiter von Institutionen trugen ihre Überlegungen in den vier Arbeitskreisen vor. Deren Moderatoren gaben die Ergebnisse dann abends im Plenum weiter.
Willkommen für die Neuen
"Es wäre ein Erfolg, wenn im Jahr 2020 der Franke als solcher nicht mehr so pessimistisch wäre", zitierte Moderator Gero Wieschollek einen Arbeitskreisteilnehmer. Damit kam die Aufbruchsstimmung zum Ausdruck.
Heiner Rosenbeck meinte, im Jahr 2020 müsse man auch in den Köpfen ein Landkreis sein, nicht mehr in Nord und Süd geteilt.
Andere Wohnformen
Martina Bauer gab den Wunsch der Gruppe weiter, dass der Zuzug von Familien gefördert werde. Der Landkreis sollte für Jugendliche attraktiv sein. Deshalb müsse man Anreize schaffen. Für jede Gemeinde solle ein Entwicklungskonzept erstellt werden. Der Fachkräftemangel müsse behoben werden. Andere Wohnformen als das Ein- oder Mehrfamilienhaus sollten vorhanden sein. Jeder Bürger müsse das Gefühl haben, dass er gebraucht werde. Jeder solle ein Ehrenamt haben. Die Senioren dürften nicht in Heime abgeschoben werden. Deshalb seien entsprechende Wohnformen zu schaffen. Weggezogene solle man wieder in die Heimat zurückholen. Dazu könnte der Leerstand für die Rückkehrer aufbereitet werden.
Karlo Hujber war froh darüber, dass sich beim Tourismus schon viel getan hat. Es müsse bis 2020 ein klares touristisches Entwicklungskonzept gemeinsam verfolgt werden. Was man mit Geld nicht schaffe, könne mit Humankapital zugeführt werden. Das Radwegenetz solle - wegen der Urlauber - Querverbindungen haben. In fünf Orten sollten Leerstände im Ortskern zu qualitätsvollen Quartieren umgewandelt sein. Man müsse schauen, an welche Zielgruppen man sich wenden wolle. Jeder Bürger sei Botschafter der Region. Man müsse buchbare Angebote haben und dafür sorgen, dass sie auch gebucht würden. Die Erlebnisgastronomie stelle eine Aufwertung dar. Familienzimmer sollten auch für Familien konzipiert sein. Es solle ein Ranking mit den zehn besten Initiativen geben. Die touristischen Leistungen sollten vernetzt und gebündelt sein.
Breitbandausbau ist ein Dauerbrenner
Gero Wieschollek sprach an, dass Informationsdefizite bei Erneuerbaren Energien vorhanden seien. Für Kleinkraftwerke müsse es günstige Rahmenbedingungen geben. Eine Koordinierungsstelle für Erneuerbare Energien sei wünschenswert. Der Breitbandausbau sei immer noch ein Dauerbrenner. Der Kreis Kronach müsse barrierefrei sei. Weitere Ortsumgehungen sollten umgesetzt werden.
Das Material auf den Pinnwänden soll durch das Regionalmanagement gesichtet und verarbeitet werden. Es wird bis Ende November eine lokale Entwicklungsstrategie geben. Integrierte räumliche Entwicklungsmaßnahmen sind bis Ende Dezember zusammenzustellen, um EU-Leader-Mittel erhalten zu können.
Regionalmanager Willi Fehn war überwältigt vom riesengroßen Zuspruch zur Regionalkonferenz im großen Sitzungssaal des Landratsamts Kronach. Er zeigte auf, welche Projekte in der vergangenen Förderperiode mit Zuschüssen verwirklicht wurden: unter anderem Glasmuseum, Frankenwaldmobil, Genussregion, Bioenergiedörfer, Tropenhaus und FOS Rennsteig.
Strategie bis 2020
In den vergangenen Jahren habe man schon viel vorgearbeitet, denn in den kommenden Jahren sollten größere städtebauliche Entwicklungsmaßnahmen gefördert werden.
16 Millionen Euro an Fördergeldern sind laut Landrat Oswald Marr (SPD) seit dem Jahr 2007 in den Kreis Kronach geflossen. Nun beginne eine neue Förderperiode und dafür gelte es, die Weichen neu zu stellen und eine Strategie bis 2020 zu entwickeln.