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Kreis Kronach drängt auf Nachbesserungen im Verkehrswegeplan


Autor: Marco Meißner

Kronach, Mittwoch, 11. Mai 2016

Bei den Nachverhandlungen zum Bundesverkehrswegeplan wurde auf die Bedeutung guter Anbindungen für den Kreis Kronach hingewiesen.
Hans Michelbach und seine Begleiter setzten sich in Berlin für eine "durchgängige Konzeption" für die B 173 und die B 85 im Bundesverkehrswegeplan ein. Foto: Archiv/Marco Meißner


In sieben Bauabschnitte sind die Arbeiten an der Bundesstraße 173 zwischen Lichtenfels und Kronach unterteilt. Der siebte Teilabschnitt zwischen Neuses und Kronach ist vierstreifig ausgebaut, ebenso der erste Abschnitt in Lichtenfels. Dazwischen gibt es noch alle Hände voll zu tun. Vor allem der Bereich zwischen Zettlitz und Küps sorgt für politischen Zündstoff, nachdem dieser aus dem Bundesverkehrswegeplan (BVW-Plan) gerutscht ist.
Der Küpser Marktgemeinderat hat klar Stellung bezogen. Eine Tunnel-/Troglösung soll her. Einstimmig hatte das Gremium in seiner Sitzung vom 26. April diesen Willen noch einmal untermauert.

MdB Hans Michelbach hatte zunächst einen "Kunstgriff" für Küps beschworen. Eine Finanzierung über den Bund bei einer Planung durch den Freistaat.

Diese Lösungsmöglichkeit ist noch immer denkbar, doch bemühte er sich am Mittwoch mit weiteren Vertretern aus dem Landkreis Kronach um einen anderen Weg. Bei den Nachverhandlungen zum 264,5 Milliarden Euro schweren BVW-Plan drängte man darauf, Küps wieder in den vordringlichen Bedarf zu bekommen. Und eine weitere Maßnahme soll mit der Umgehung von Pressig (B 85) den gleichen Weg einschlagen.


Mit vereinten Kräften

"Wir haben deutlich gemacht, dass die Region dringlich auf eine intakte Verkehrsinfrastruktur angewiesen ist und wir uns Verbesserungen im neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 gegenüber dem ersten Referentenentwurf wünschen", so Michelbach nach einem Gesprächstermin mit der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Dorothee Bär, in Berlin. Zusammen mit Landrat Oswald Marr (SPD), den Bürgermeistern des Marktes Pressig, Hans Pietz (FW), sowie von Steinbach am Wald, Klaus Löffler (CSU), IHK-Vizepräsident Hans Rebhan und dem stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm warb Michelbach "für spürbare Verbesserungen, [...] damit der Landkreis Kronach beim Ausbau der Region zu einer Wirtschaftsdrehscheibe Bayern/ Thüringen nicht abgehängt wird."

Michelbach betonte: "Wenn wir unter mehr als 2000 angemeldeten Baumaßnahmen in der Region mit der B 173 zwischen Kronach und Lichtenfels eine Verbindung erhalten, welche insgesamt mit 120 Millionen Euro bundesweit zu den kostenintensivsten Maßnahmen zu zählen ist, dann sollte diese Verbindung auch im Bereich Küps zukunftsfähig sein."

In Sachen Ortsumgehung Pressig soll es ebenso Neujustierungen geben, damit der Norden des Landkreises nicht abgehängt wird. Und da man beim Bauprojekt in Marktrodach einen Ausbau mit Pauschalmitteln außerhalb des BVW-Plans erreichen möchte, könnte die B 85 im Gegenzug in den Plan rutschen. "Bei Pressig sieht's ganz gut aus", glaubt der Abgeordnete.


Durchgängige Konzeption

Er erachtet einen Ausbau im vordringlichen Bedarf des BVW-Plans und mit der Umgehung Pressig sowie einer Tunnel/Trog-Lösung für Küps als notwendig, um eine durchgängige Konzeption für eine Anbindung von der A 73 bis in die Rennsteig-Region zu erreichen.

Als nächster Schritt steht jetzt eine Überprüfungsphase zu den Nachbesserungsvorschlägen an, welcher wohl bis Mitte/Ende Juli ein Kabinettsentwurf folgen wird. Etwa zwischen September und Weihnachten wird das parlamentarische Verfahren zu den einzelnen Maßnahmen aufgenommen, worauf diese Gesetzescharakter erhalten.