Kreis Kronach: Bau der Straße nach Gifting verzögert sich
Autor: Friedwald Schedel
Gifting, Mittwoch, 15. Juli 2015
Der Neubau der Kreisstraße KC 3 zwischen der Staatsstraße 2200 und Gifting sollte eigentlich heuer schon beginnen, doch zwei Grundstückseigentümer weigern sich, die entsprechenden Flächen abzutreten. Nun soll der Landrat verhandeln, die beiden überzeugen, die wichtigen Flächen abzugeben.
Stefan Schneider vom Landratsamt befürchtet, dass sich, wenn es in den nächsten Tagen zu keiner gütlichen Einigung kommt, der Bau der Straße erheblich verzögern wird. Entweder es muss umgeplant werden, was ebenfalls zu Verzögerungen führt, oder - schlimmstenfalls - es muss ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden, was den Straßenbau noch weiter in die Ferne rücken würde. Von Letzterem geht Stefan Schneider nicht aus und hofft auf die Einsicht der Eigentümer.
Am Mittwoch fand deshalb im Landratsamt ein Gespräch statt, bei dem es um die Schwierigkeiten beim Neubau der Straße nach Gifting ging und bei dem die Marschroute festgelegt wurde. Weil die zwei Grundstücksbesitzer nicht verkaufen wollen, gerät das Millionenprojekt erneut ins Stocken. Landrat Oswald Marr erklärte sich bereit, kurzfristig mit den beiden Grundeigentümern zu sprechen und sie hoffentlich zum Einlenken zu bewegen, denn ihre Flächen sind für die Neutrassierung der Kreisstraße wichtig.
Ausbau auf 3,3 Kilometern
Das kurvenreiche und für die Verkehrsbelastung viel zu enge Sträßlein soll auf 3,3 Kilometern ausgebaut werden. Es soll verbreitert werden, die engen Kurvenradien sollen künftig der Vergangenheit angehören, weil der Straßenverlauf begradigt werden soll. Der gravierendste Eingriff: Weil die Straße nach der Kremnitzbrücke in einer Haarnadelkurve um die nur vier bis fünf Meter hohe Felsnase herumführt, soll ein Durchbruch durch den Fels erfolgen.
Das ganze Projekt kostet rund dreieinhalb bis vier Millionen Euro. Der Ausbau soll in zwei Abschnitten erfolgen: heuer noch von der Fehnenschneidmühle bis zur Brücke über die Kremnitz und im nächsten Jahr dann durch die Felsnase hindurch bis Gifting.
Durchbruch durch die Felsnase
Zuerst legte sich vor einem halben Jahr die Forstbehörde quer, befürchtete negative Folgen bei zu starken Eingriffen in die Steilhänge und beim Durchbruch durch den Fels. Bei einem Gespräch, bei dem auch Regierungspräsident Wilhelm Wenning dabei war, konnte eine Einigung erzielt werden.
Doch nun stößt man beim Grunderwerb auf unerwartete Probleme, weil zwei Eigentümer keine Flächen hergeben wollen: einer im Bauabschnitt I, einer im Bauabschnitt II. Der Ausbau der Kreisstraße kann jedoch nur in einem Zuge erfolgen, soll die Förderfähigkeit gewährleistet sein. Einen Bauabschnitt alleine könnte man nicht durchführen.
Der Ausbau der Kreisstraße ist deshalb so wichtig, weil sie Teil der Parallelverbindung zur Bundesstraße 85 zwischen Kronach und dem Rennsteig ist. Die weiteren Teilstücke zwischen Posseck und Teuschnitz sind ausgebaut.