Konzert wirkte wie eine Befreiung
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Windheim, Dienstag, 26. Mai 2015
Die Sängervereinigung "Edelweiß" und der Musikverein "Frankenwald" aus Windheim beeindruckten beim Pfingstkonzert.
Die Kulturträger, Sängervereinigung "Edelweiß" und Musikverein "Frankenwald" Windheim erfreuten die Zuhörer mit einem herzerfrischenden, facettenreichen Programm beim Pfingstkonzert in der Schulturnhalle. Das dreistündige Konzert bot Musik und Gesang auf hohem Niveau und beeindruckte die Zuhörer mit wunderbaren Klangfarben. Das diesjährige Pfingstkonzert von Sängervereinigung "Edelweiß" und Musikverein Frankenwald Windheim wirkte wie eine Befreiung.
Voller Freude konnte der Vorsitzende der Sängervereinigung "Edelweiß" und Moderator des Pfingstkonzertes, Manfred Fehn, verkünden, dass ein Projekt des Gesangvereins mit der Schule großen Erfolg hat. Premiere hatten an diesem Abend 17 Schüler der Grund- und Mittelschule Windheim, die in einem Schulchor vereint sind und sich grundlegend auf dieses Pfingstkonzert und ihrem ersten großen Auftritt vorbereitet hatten.
Exzellentes Spiel der Jungen
Gleich sechs weitere Nachwuchssolisten bestachen durch ihr exzellentes Klavierspiel und eroberten die Herzen der fachkundigen Zuhörer. Sie bereicherten das Pfingstkonzert und drückten dem Konzert einen jugendlichen Stempel auf. "Wir wollen die Jugendlichen hegen und pflegen wie zarte Pflänzlein und hoffen, dass sie uns treu bleiben", drückte Fehn den sehnlichen Wunsch der beiden Kulturträger aus.
Als wären die etwas älteren Knaben des Männerchores inspiriert von der Jugendhaftigkeit, interpretierten sie einen ansprechenden Mix von alten Volksliedern bis hin zu modernen Schlagern und Evergreens, wie, "mit 66 Jahren ist noch lange nicht Schluss" Angesichts einiger Sänger im fortgeschrittenen Alter, der älteste Sänger, Alfred Fehn, zählt immerhin 86 Lenze, konnte man mutmaßen, der Schulchor wirkt wie ein Jungbrunnen auf die älteren Sangesbrüder.
Der Männerchor, unter Leitung von Markus Häßler, legt großen Wert darauf, "das Alte zu erhalten, das Gegenwärtige zu pflegen und für das Künftige stets offen zu sein. Es ist uns deshalb ein großes Anliegen, in Konzerten wie diesen eine breite Palette aus dem genannten zum Vortrag zu bringen", sagte Fehn in der Anmoderation der zwei altbekannten Volkslieder "Das stille Tal" und "Heidenröslein". Aber auch der Musikverein sieht sich im jugendfrischen Fahrwasser.
Zwar dirigierte im ersten Teil nochmals der 79-jährige Ehrendirigent Ferdinand Schmitt, aber auch er verstand es, die Solisten in Harmonie durch Marsch, Polka und Walzermelodien zu führen. Im zweiten Teil übernahm Dirigent Siegmund Herrmann den Taktstock. Schaute man aber durch die Reihen, so sind auch hier etliche Nachwuchstalente fast an allen Instrumenten integriert und das macht Hoffnung, sagt Dirigent Herrmann, der immerhin fünf Talente unter 18 Jahren in seinem Orchester hat. Jüngster ist der 14- jährige Schlagzeuger Jonas Löffler. Doch freut man sich in Windheim auch über einige Nachwuchssolisten am Klavier die schon mit spektakulären Auszeichnungen und Wettbewerbssiegen aufwarten können. Der neunjährige Nico Neubauer beispielsweise errang beim Wettbewerb Jugend musiziert 2014 und 2015 jeweils den 1. Preis bei Klavier/Solo und Klavier/vierhändig. Seine zwölfjährige Schwester Leonie Neubauer ist sogar noch erfolgreicher. Von 2011 bis heute errang sie durchgehend jeweils 1. Preise in Klavier/Solo und Klavier/vierhändig. Beide überzeugten mit Solostücken von Mozart und Chopin.
Stephan Schmidt ist mit seinen 17 Jahren schon ein Allround-Musiker. Ihm konnte der Vorsitzende des MV "Frankenwald" Windheim, Siegbert Lang, zum silbernen Leistungsabzeichen des Nordbayerischen Musikbundes für Horn gratulieren. Er spielt Klavier, Posaune, Bariton, Bass und Tenorhorn. Sowohl im Posaunentrio mit Hubert Martin und Wolfgang Bär mit dem Stück "Posaunistenglanz" als auch mehrere Male am Klavier, konnte der 17- Jährige überzeugen. Und auch der zwölfjährige Bruder Alexander spielte mit ihm im Duett am Piano und zeigt großes Talent. Lorena Herrmann beherrscht Klavier und Gesang und begeistere mit ihrem Gesangs- und Klaviersolo "Only Hope".
Im Finale wurde es zackig und militärisch. Mit dem "König Ludwig II. Marsch" und "Festliche Serenade" von Hans Hartwig, die, wohl wegen ihres Ablaufs mit Marsch und Trompetensignalen auch als kleiner Zapfenstreich bezeichnet wird, durchlebte das Orchester nochmals alle Register.
Kulturgut soll gepflegt werden
Moderator Manfred Fehn machte die Intention der Pfingstkonzerte deutlich. "Die beiden Kulturträger Musikverein Frankenwald und die Sängervereinigung Edelweiss Windheim, haben sich auf die Fahne geschrieben, das hohe Kulturgut Musik und Gesang zu pflegen, dabei das alte deutsche Liedgut zu erhalten, dem modernen offen gegenüberzustehen und für das künftige ein offenes Ohr zu haben. "Wir sind bestrebt, der Jugend die Möglichkeiten zu geben in unseren Vereinen Fuß zu fassen um den Fortbestand von Musik und Gesang in unserer Gemeinde und darüber hinaus aufrecht zu erhalten."