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Kommandant rät zu Anruf bei Playmobil


Autor: Heike Schülein

Neuses, Mittwoch, 04. Februar 2015

Die Vereinsspitze der FFW Neuses hat es auch mit feuerwehrkritischen Zeitgenossen zu tun.
Staatliche Ehrungen bei der Feuerwehr Neuses. Das Bild zeigt (von links): Andreas Eidloth, Michael Zwingmann, KBR Joachim Ranzenberger, Patrick Popp, Jürgen Fiedler, Roland Schedel, Bürgermeister und stellvertretender Landrat Wolfgang Beiergrößlein sowie KBI Matthias Schuhbäck. Foto:Schülein


"Die wohl größte Ausgabe in der Vereinsgeschichte unserer Feuerwehr ist die Anschaffung unseres neuen Mehrzweckfahrzeuges. Wir haben als kleiner Verein ein neuwertiges Fahrzeug nur aus Eigenmitteln angeschafft", zeigte sich Vorsitzender Michael Zwingmann in seinem Jahresbericht stolz. Die offizielle Einweihung und Übergabe des Fahrzeugs ist am 6. März 2015 um 18 Uhr. Der Verein, der auf eine über 130-jährige Geschichte zurückblicken kann, hat 314 Mitglieder.

"Einsätze wenig, Übungen mehr, sonstige Tätigkeiten viel mehr"

"Einsätze wenig, Übungen mehr, sonstige Tätigkeiten viel mehr", resümierte Kommandant Jürgen Fiedler in seinem Bericht für 2014. Derzeit verfüge die Wehr über 50 Dienstleistende, davon neun Jugendliche und 14 Atemschutzgeräteträger. 2014 wurden 70 Dienst- und Ausbildungsveranstaltungen abgehalten.

"Übungsprimus" war wieder die Jugendgruppe mit 41 Übungseinheiten. 2014 war man bei neun Einsätzen unterwegs.

Kritische Worte fand er gegenüber Neuseser Bürger hinsichtlich der Alarmierung und Einsatzfahrzeuge. Bei der Alarmierung laufe die Sirene bei jedem Alarm mit, um immer genügend Personal an der Einsatzstelle zur Verfügung zu haben.

Laut Baye rischem Feuerwehrgesetz sei der Fahrer eines Einsatzfahrzeuges dazu verpflichtet, während der Fahrt - egal um welchen Schaden es sich handelt - Blaulicht und Martinshorn einzuschalten. Unterlässt er dies, könne und werde er bei einem eventuellen Unfall mit anderen Verkehrsteilnehmern zur Rechenschaft gezogen.

Dies dürfte manchem nicht bekannt sein, sonst käme es nicht zu Aussagen wie "Wichtigtuer, Angeber" oder wie kürzlich "Die probieren ihr neues Spielzeug aus." Fiedler ärgerte sich: "Ich rate solchen feuerwehrkritischen Zeitgenossen, im Falle eines Schadenereignisses nicht die 112 zu wählen, sondern sich mit ,Playmobil‘ in Verbindung zu setzen."

Atemschutzbeauftragter freut sich

Höhepunkte waren die Besichtigung der Wehr sowie die Abnahme der Leistungsprüfung "Wasser", die von der 80. und 81. Gruppe der FFW Neuses in den Stufen eins bis fünf gemeistert wurden. Atemschutzbeauftragter Alexander Horn freute sich, dass die Wehr nun - nach erfolgreicher Ausbildung von Lukas Rebhan, Kilian Piontek und Sebastian Töpfer - wiederum 14 Atemschutzgeräteträger zählt.

Jugendwart Christian Schorn lobte den Eifer seiner neun Mitglieder zählenden Jugendfeuerwehr. Highlight war der Kreisleistungsmarsch in Steinberg, wo man mit zwei Gruppen vertreten war. Die Gruppe I schrammte mit ihrem 5. Platz nur knapp an der Qualifikation für den Bezirksleistungsmarsch vorbei.

Kassier Andreas Eidloth freute sich über ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Die Kassenprüfer Ottmar Hummel und Georg Hummel bescheinigten eine einwandfreie Buchführung. Kronachs Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein lobte auch in seiner Funktion als stellvertretender Landrat die eindrucksvolle Leistungsbilanz der Wehr. Die mit erheblichen Kosten verbundene Anschaffung des Mehrzweckfahrzeugs in Eigenleistung sei eine reife Leistung.

KBR Joachim Ranzenberger würdigte die gute Zusammensetzung der Wehr mit älteren wie auch jüngeren Aktiven sowie der integrierten Jugendlichen und Frauen. Namens aller Neuseser Vereine hob Winfried Lebok, Vorsitzender des Vereins für Kulturpflege Neuses, die sehr gute Zusammenarbeit hervor. Sie sei eine große Bereicherung für das Dorfleben.

Stellvertretender Landrat Wolfgang Beiergrößlein, KBR Joachim Ranzenberger und KBI Matthias Schuhbäck freuten sich, Jürgen Fiedler für dessen 40-jährigen aktiven Dienst auszeichnen zu dürfen. Für 25 Jahre aktiven Dienst wurden Patrick Popp sowie Vorsitzender Michael Zwingmann, Zweiter Vorsitzender Roland Schedel und Kassier Andreas Eidloth geehrt. "40 Jahre aktiver Dienst, davon sechs Jahre stellvertretender und 24 Jahre Erster Kommandant. Das ist eine lange Zeit, in der es sehr schöne Stunden und rauschende Feste gab, aber auch manchmal dunkle Wolken über dem Feuerwehrhimmel hingen", so Fiedler. Bei der nächsten Wahl werde er sich nicht mehr zur Verfügung stellen.

Ehrungen

25 Jahre: Michael Zwingmann, Andreas Eidloth, Patrick Popp, Roland Schedel, 40 Jahre: Jürgen Fiedler, Vereinsinterne Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft: 25 Jahre: Thomas Piontek, Stefan Zug, Andreas Eidloth, Patrick Popp, Roland Schedel, Michael Zwingmann, 40 Jahre: Jürgen Grune, Martin Weith, Winfried Dicker-Glück, Jürgen Fiedler, weitere Jubiläen aktiver Dienst - ohne Ehrung: 10 Jahre: Katharina Fiedler, Dominik Müller, Janina Rüger, 20 Jahre: Thomas Zwingmann, 30 Jahre: Andreas Höfner, Gerhard Heller, Oliver Kraus, Richard Schedel und Jürgen Schmidt.