Kombination spart 900 000 Euro
Autor: Corinna Igler
Kronach, Montag, 22. Juli 2013
Eine gemeinsame Lösung von Atemschutzzentrum und Feuerwehrhaus Kronach würde dem Landkreis 216 342 Euro, der Stadt 672 588 Euro sparen. Dennoch will die Kreisbrandinspektion noch eine getrennte Lösung prüfen lassen.
In der Sitzung des Kreistages am Montagvormittag wurde der Punkt zwar abgesetzt. In der des Stadtrats Kronach am Nachmittag aber wurde die Machbarkeitsstudie, die der Landkreis vor einem guten halben Jahr in Sachen Atemschutzzentrum in Auftrag gegeben hat und die viele - insbesondere die Feuerwehrleute - mit Spannung erwarten, vorgestellt.
Das Wesentliche dabei: Bei einer gemeinsame Lösung, heißt einer, die das neue Feuerwehrgerätehaus, das in der Rodacher Straße entstehen soll, und die Atemschutzübungsanlage verbindet, würden sich Stadt und Landkreis insgesamt 888 930 Euro sparen. Nämlich der Landkreis 216 342 Euro und die Stadt 672 588 Euro.
Hauptamtsleiter Stefan Wicklein präsentierte den Stadträten die Machbarkeitsstudie des Büros Kplan, stellte die Pläne vor und erklärte, welche Räumlichkeiten sich wo befinden würden.
Demnach würden sich bei einer gemeinsamen
Deshalb wurde das Büro erneut beauftragt, noch eine weitere Variante zu prüfen - nämlich die zweier getrennter Baukörper auf dem Grundstück. In der nächsten Kreistagssitzung sollen die Ergebnisse dann endgültig vorgelegt und wohl auch schon eine Entscheidung gefällt werden, berichtete Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (Freie Wähler) aus der Kreistagssitzung.
Wicklein rechnete vor: Bei einer gemeinsamen Lösung würden der Stadt 6,09 Millionen Kosten entstehen, dem Kreis 2,7 Millionen - ohne Grundstückskosten. Bei getrennten Baukörpern hingegen würden sich die Kosten - ebenfalls ohne Grundstück gerechnet - für die Stadt auf 6,76 Millionen Euro, für den Kreis auf 2,92 Millionen belaufen.
Heißt, bei der gemeinsamen Variante könnte die Stadt 9,9 Prozent, der Kreis 7,4 Prozent an Geld sparen.
Bei der getrennten Variante kommen neben dem Standort Kronach auch die Gemeinden Stockheim, Pressig und Marktrodach in Frage.
Bernd Liebhardt (CSU) appellierte "an alle Beteiligten, von den Detailfragen wegzugehen und zu überlegen, ob man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann, dass öffentliche Gelder so verschwendet werden". Gerade in Anbetracht der finanziellen Engpässe aller Kommunen, könne man nicht freiwillig so viel Geld "verbrennen". "216 342 Euro würde sich der Kreis bei der gemeinsamen Lösung sparen. Wie lange muss ein Bürger dafür arbeiten, um diese Steuergelder zusammenzubekommen?", sprach er sich für die gemeinsame Lösung von Stadt und Kreis aus.
Marina Schmitt (SPD) hingegen hielt es für wichtig, dass eine Übereinstimmung erzielt wird. Dafür könne man die drei Monate bis zur nächsten Kreistagssitzung abwarten. In die gleiche Kerbe schlug Karl H. Fick (SPD): "Es geht um ein gemeinsames Ergebnis, nicht um die Verschwendung von Steuergeldern. Sollte eine gemeinsame Lösung nicht möglich sein, wird die Verwaltung schon einen Vorschlag machen, der die Ergebnisse dieser Studie mit einbezieht."
Verzögerungstaktik?
Cilly Volk (Frauenliste) warnt davor, "Buh-Männer" aufzubauen. Allerdings vermisse sie klare Aussagen, warum konkret die Kreisbrandinspektion mit der gemeinsamen Lösung nicht zufrieden ist. "Das hört sich für mich nach einer Verzögerungstaktik an."
Heinz Hausmann (CSU) verwies neben den Bau- auch auf die Unterhaltskosten. "Das Ziel muss ein gemeinsames, kostengünstiges Bauvorhaben sein."