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Knappes Ja zu Wohnprojekt in Kronach


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Dienstag, 11. Dezember 2018

In der Schwedenstraße soll ein Geschäftsgebäude zehn Wohnungen mit Tiefgarage weichen. Nur beim Aussehen des Neubaus gingen die Meinungen auseinander.
Dieses Gebäude in der Schwedenstraße 33 (ehemals Fahrradgeschäft Dressel) soll abgerissen werden, dafür soll eine Wohnanlage für zehn Wohnungen errichtet werden. Foto: K.- H. Hofmann


Der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsausschuss des Stadtrates Kronach gab in seiner Sitzung am Montag mit 5:4 Stimmen ein positives Signal zu einem Antrag auf Vorbescheid für den Neubau einer Wohnanlage mit zehn Wohnungen und Tiefgarage in der Schwedenstraße 33 (ehemals Fahrrad Dressel).

Dieser Antrag wurde schon einmal in einer Sitzung am 19. September beraten. Damals regte man eine Überarbeitung des eingereichten Planes an und stellte das gemeindliche Einvernehmen in Aussicht. Nun lag die Anfrage mit einigen Verbesserungen wieder vor. Den Stadträten Wolfgang Hümmer, Winfried Lebok, Carin Bülling (alle CSU) sowie Angela Degen- Madaus (FL) gingen die Verbesserungen nicht weit genug. Für Wolfgang Hümmer passen der Baustil und das Aussehen einfach nicht in diesen Ensemblebereich. Winfried Lebok sah die Ausfahrt der Tiefgarage als eine Gefahrenstelle. Carin Bülling meinte, wenn einiges besser ausschaue als beim vorherigen Gebäude, könne dies kein Maßstab sein. "Wir müssen auf unseren Stadtaufbau achten", meinte Bülling.

Angela Degen-Madaus räumte ein, dass man heute nicht mehr bauen möchte wie früher, aber dennoch müsse man sich an Vorgaben des Ensembles halten und das Stadtbild wahren.

Stadtplaner Daniel Gerber gab zu, dass die Argumente gegen das Bauvorhaben nicht von der Hand zu weisen seien, immerhin handele es sich um einen 30 Meter langen Baukörper. Dennoch solle man aber bedenken, dass daneben das Kino auch schon eine modernere Bauweise hat. Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) zeigte sich froh darüber, dass hier etwas Neues entsteht und diese Bauweise besser sei als das bestehende Geschäftsgebäude. Außerdem werde dringend benötigter Wohnraum geschaffen.

Hans Simon und Thilo Moosmann (beide SPD) werteten es äußerst positiv, wenn Wohnraum entsteht und dazu auch noch Parkplätze durch eine Tiefgarage geschaffen werden. Natürlich könne man heute nicht mehr so bauen wie vor 200 Jahren, bekräftigten sie ihre Zustimmung. Tino Vetter und Hans- Georg Simon (beide FW) fanden die Bauweise in Ordnung. Das vorherige Gebäude, das nun weichen soll, sei gewiss kein Aushängeschild für die Stadt gewesen.

Abschließend gab Bürgermeister Beiergrößlein seiner Freude Ausdruck, dass ein leer stehendes Gebäude verschwinde und die Schwedenstraße weiter mit Leben erfüllt werde.

"Fremdkörper" verschwindet

Stadtplaner Gerber nannte in seinem Beschlussvorschlag einige Anregungen. Durch den Neubau würde ein Gebäude (ehemals Autohaus, später Fahrradgeschäft) ersetzt, das sich durch seinen Zweckbau-Charakter kaum in das bauliche Umfeld einfügt und über seine gesamte bisherige Bestandsdauer eher als "Fremdkörper" im Altstadtensemble wirkte. Gegenüber der Ersteinreichung sah Gerber einige Verbesserungen hinsichtlich des ensemblegerechten Bauens.

Die Detailgestaltung der Laubengang-Ausführung und Absturzsicherungen ist im Falle eines Bauantrags noch besser auf den Ensemblestandort abzustimmen, empfiehlt der Stadtplaner und fügt hinzu, mit Maschendrahtzaungeflechten bestehe kein Einverständnis.

Trotz städtebaulicher Bedenken wurde das gemeindliche Einvernehmen für die Erweiterung des Bestandsgebäudes denn's Biomarkt einstimmig erteilt. Einstimmig wurde auch dem SV Friesen für den Umbau und Erweiterung des Sportheimes das gemeindliche Einvernehmen erteilt.

Verweigert wurde dagegen das Einvernehmen zu einem Nutzungsänderungsantrag auf Errichtung einer Gaststätte und eines Wettbüros im Hammermühlweg.