Klöppelschule peilt neue Ufer an
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Sonntag, 05. Juni 2016
Zu ihrem Jubiläum gibt die Klöppelschule einen Überblick verschiedener Projekte aus 30 Jahren. Nun sollen neue Objekte beklöppelt werden.
Die Nordhalbener Klöppelschule, in ihrer Form als kommunale Einrichtung einmalig in ganz Deutschland, feierte ein Doppeljubiläum. Vor 30 Jahren eröffnete die internationale Spitzensammlung in Nordhalben ihre Türen. Zehn Jahre später wurde der Klöppelschulförderverein gegründet. Sigrid Daum, die damalige Leiterin der Klöppelschule, war auch die Initiatorin der Spitzensammlung. "Es bedurfte viel Überzeugungsarbeit, damit der Gemeinderat und die Zuschussgeber sich für diese Maßnahme aussprachen", so die einstige Leiterin. Ursprung war die großartige Spitzensammlung von ihrer Vorgängerin Hermine Stutzig. "Wir haben die Spitzen zur damaligen Zeit aus dem Koffer präsentiert. Mit jeder Bewegung hätten die Schmuckstücke gelitten", so Daum. Schnell war klar, dass man mit den einfachen Mitteln der Anfangszeit nicht weiter kommt.
Durch die Unterstützung der Landesstelle für nichtstaatliche Museen konnte ein tragfähiges Konzept erstellt werden. Die internationale Spitzensammlung konnte durch finanzielle Unterstützung vieler in Angriff genommen werden, erinnert sich Sigrid Daum. Sie dankte allen, die "ihr Werk" fortgesetzt und weiter entwickelt haben.
Die jetzige Leiterin Beate Agten erinnerte an die Vielfalt der ausgestellten Stücke. Spitzen aus den unterschiedlichsten Länder und Stilepochen bescherten der internationalen Spitzensammlung drei Jahre nach ihrer Inbetriebnahme auch internationale Anerkennung. Die Spitzensammlung wurde zum Museum des Jahres ausgewählt. Durch die Unterstützung der Oberfrankenstiftung und des Klöppelschulfördervereins wurden wertvolle Stücke angekauft. Durch Schenkungen und Eigenproduktionen habe sich die Sammlung im Laufe der Jahre stets vergrößert. Man sei deshalb dankbar, die Exponate auch anderswo ausstellen zu können. Zum Jubiläumsfest habe man eine Sonderausstellung arrangiert. Bis zum 3. Juli ist neben den wertvollsten historischen Spitzen im Museum auch ein Überblick verschiedener Projekte aus 30 Jahren zu bestaunen.
Wie die Leiterin sagte, sei kaum Platz mehr für neue Objekte im Museum, deshalb werde man jetzt beginnen, mit neuen Objekten den Ort zu beklöppeln. Den Anfang wird man in der Roseninsel mit einer Rose machen. Bürgermeister Michael Pöhnlein hatte eingangs auf den sehr aktiven Förderverein hingewiesen. Neben den finanziellen Mitteln von über 50 000 Euro bringen sich die Mitglieder auch immer personell ein, um die Kosten der Einrichtung erträglich zu halten. Stellvertretender Landrat Gerhard Wunder meinte, dass es wichtig sei die Kultur auf dem Land zu bewahren. Er erinnerte an die Zeit, wo die Klöppelschule oft durch Funk und Fernsehauftritten auf sich aufmerksam machte. Musikalisch wurde die Ausstellungseröffnung von den Jungmusikern der Musikkapelle mitgestaltet.