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Kleintettau träumt von einer Dorferneuerung


Autor: Veronika Schadeck

Tettau, Freitag, 08. April 2016

Bürgermeister Peter Ebertsch informierte in Kleintettau, welche Fördermaßnahmen beantragt werden können.
Um ins Tropenhaus zu kommen, führt der Weg viele durch die Christian-Hammerschmidt-Straße in Kleintettau. Foto: Veronika Schadeck


Auf große Resonanz seitens der Bevölkerung stieß ein Bürgerinformationsabend zu einer möglichen Dorferneuerung in Kleintettau. Bürgermeister Peter Ebertsch (CSU) begann damit, dass die Besucher wohl auf der Fahrt ins Gasthaus bereits bemerkt haben dürften, dass sich die Christian-Hammerschmidt-Straße in einem absolut jämmerlichen Zustand befinde und nicht vorzeigbar sei.

Doch durch die Etablierung des Flakonglasmuseums, des Tropenhauses und des Glashüttendenkmals werde die Straße stark befahren. Auch Wanderer und Radfahrer müssten auf ihrer Rennsteig-Tour oft das Hindernis Christian-Hammerschmidt-Straße überwinden.

Auch die alten Jägerzäune bei einigen Anwesen seien nicht gerade schön anzusehen.

Der Bürgermeister erläuterte, dass man bereits bei vielen Stellen hinsichtlich einer Förderung der Straßensanierung und Umnutzung des ehemaligen Rathauses angefragt habe - doch diese blieben erfolglos. Durch das Amt für Ländliche Entwicklung wurde dem Markt nun mitgeteilt, dass die Richtlinie "Dorferneuerungs- und Infrastrukturprojekte in Bayern" im Februar in Kraft gesetzt wurde.

Damit kann das Amt für Ländliche Entwicklung demnächst wieder EU-Fördermittel für ausgewählte Projekte zur Verfügung stellen. Insgesamt stehen voraussichtlich jährlich zehn Millionen Euro für Bayern zur Verfügung, die in einem Auswahlverfahren vergeben werden.


Zeitdruck bei den Anträgen

Peter Ebertsch erklärte, dass man sich für die Förderung als eine der ersten Kommunen bewerben wolle. Die Zuwendungen werden als Zuschuss (Projektförderung) im Wege der Anteilsfinanzierung gewährt. Die Förderhöhe betrage 60 Prozent der förderfähigen Nettokosten. Nicht gefördert werden die Mehrwertsteuer sowie die Planungskosten.

Die Auswahl der Kommune erfolgt nach einer Punktebewertung. Die erste Antragsfrist endet am 30. Mai 2016. Bestandteil des Antrags ist ein Bauentwurf. Ebertsch erklärte, dass er sich aufgrund der engen Zeitschiene umgehend mit dem Ingenieurbüro Kittner & Weber in Verbindung gesetzt habe und eine Vorplanung mit Kostenschätzung erarbeitet wurde.

Angedacht ist eine Straßensanierung ab Höhe des Glashüttendenkmals bis zum vom Markt erworbenen Grundstück Flur-Nr. 1/3 sowie die Aufwertung der in diesem Bereich vorhandenen Parkflächen und die Umnutzung des ehemaligen Rathauses.

Udo Weber erklärte, dass für die Sanierungen zwei Förderanträge notwendig werden. In der ersten Tranche wird die Förderung des Ausbaus und die Gestaltung der Christian-Hammerschmidt-Straße beantragt. Die Beantragung der Rathaussanierung werde im Herbst erfolgen.

Der Straßenausbaubereich umfasst circa 400 Meter. Weiterhin werden im Zuge der Straßensanierung die Plätze am Glashüttendenkmal und des alten Rathauses aufgewertet sowie ein neues Denkmal an der ehemaligen innerdeutschen Grenze installiert.


Ein "neues" Rathaus für Vereine

Im ehemaligen Rathaus sollen im Untergeschoss Räume für Vereine und sonstige Institutionen geschaffen werden. Auch der Außenbereich soll neu gestaltet werden. Udo Weber hält die Gedanken des Bürgermeisters für sinnvoll, da der Gemeinschaftsgedanke der Dorfgemeinschaft gestärkt werde.

Alle Bürger zeigten sich begeistert von den Vorplanungen und stimmten der Antragstellung für die Fördermaßnahmen zu. Udo Weber und Peter Ebertsch baten um schriftliche Einreichung der Änderungs- und Ergänzungswünsche, da man diese sowohl umgehend in die Planungen mit einarbeiten als auch beim Förderantrag mit einreichen wolle. Man hofft nun auf einen positiven Bescheid, um die Dorferneuerung umsetzen zu können.