Kleine Besetzung ganz groß
Autor: Heike Schülein
Kronach, Dienstag, 01. März 2016
Am 4. März lassen Eva Friedrich, Sandra Schnappauf und Lorenz Trottmann klassische Kostbarkeiten erklingen - Motto "Himmlische Freuden".
"Alles still in süßer Ruh!" - das melancholische Spiel des Holzblasinstruments erfüllt das Probenzimmer in der Kronacher Berufsfachschule für Musik. Ein darüber schwebender Sopran und als Fundament zarte Klavierklänge. Klarinette, Klavier und Sopran ist eine selten zu hörende Kombination, obwohl sie doch über einen einzigartigen musikalischen Glanz verfügt - so wie an diesen Samstagnachmittag, als die glockenhelle Stimme von Eva Friedrich im harmonisch miteinander verschmelzenden Zusammenklang mit ihren kongenialen Partnern Lorenz Trottmann am Klavier sowie Sandra Schnappauf auf der Klarinette erklingt: Eine Kostbarkeit von überragender Schönheit - so wahr, so berührend, so einfühlsam!
Kleine Besetzung ganz groß: Unter dem Motto "Himmlische Freuden" geben die drei Preisträger verschiedener Musik-Wettbewerbe am kommenden Freitag ab 18.30 Uhr ein wunderbares Klassik-Konzert im Historischen Rathaussaal in
"Den Gedanken, mal zu Zweit ein Konzert zu geben, haben wir schon lange. Nachdem dann auch Lorenz mit dabei war, ist es nun also am Freitag endlich soweit", sind die beiden Musikerinnen schon voller Vorfreude. Dass diese Premiere in Kronach stattfindet, hat zum Einen gewisse logistische Gründe. Insbesondere war es den Dreien aber schon auch ein Herzensanliegen, in ihrer Heimat aufzutreten, um auch möglichst vielen Freunden, Angehörigen und Bekannten die Möglichkeit zum Konzertbesuch zu geben. Zudem haben sie hier ihre Wurzeln - privat wie auch musikalisch.
"Viele Erinnerungen"
"Es ist schon ein besonderes Gefühl, hier in diesen Räumen zu proben. Da werden viele Erinnerungen wach", meint Sandra Schnappauf (22), die ab 2004 Schülerin von Edgar Eichstädter an der Schule war. Noch vielen ist ihr wunderbarer Klarinetten-Solopart in Mozarts "Konzert in A-Dur" bei der Kronacher Klassik Akademie im Jahr 2014 bestens in Erinnerung. Seit 2012 studiert sie Orchesterinstrumente mit dem Fach künstlerische Klarinette in Berlin. Ihr Berufsziel ist es, in einem Symphonieorchester mitzuwirken.Auch Lorenz Trottmann möchte seinen Master machen - und zwar in Komposition. Der 24-Jährige, der in Nürnberg Klavier und Posaune studiert, hat vor zwei Jahren einen bundesweiten Komponisten-Wettbewerb gewonnen. Er hat auch schon Texte von Ingo Cesaro vertont. Auch mit ihm könnte er sich einmal ein gemeinsames Konzert mit Lesungen vorstellen. Eine Eigenkomposition des Kulmbachers wird am Freitag aber nicht zu hören sein, wohl aber ein vom Trio sehr stimmungsvoll ausgewähltes, harmonisches Programm. "Leider gibt es speziell für diese Kombination gar nicht so viel Literatur", bedauert der Student, der auch Musikunterricht gibt.
Höhepunkte des Abends werden Mahlers 4. Symphonie mit Sopransolo sein - wie auch Spohrs "Sechs deutsche Lieder für Singstimme, Klarinette und Klavier op 103". Eva Friedrich wird mit ihrer samtweichen Stimme zu besonderem Glanz verhelfen. Auch die 21-Jährige ist Dauergast bei der Klassik Akademie und auch sie glänzte bereits mit einem Solo. Die Studentin für Operngesang an der Universität der Künste in Berlin, zeigt, welche Erlebnismöglichkeiten es gibt, wenn sich das Zusammenspiel von Gesang und den Instrumenten in schönster Einheit zur herrlichen Symbiose verbinden. Durch ihre Anmut und ihre Ergriffenheit bringt sie jedes einzelne Stück spürbar zum Ausdruck. Das Konzert wird etwa 75 Minuten dauern, eine Pause gibt es nicht. Der Eintritt ist frei. Spenden sind willkommen.