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Klänge zum Träumen im romantischen Saal


Autor: Carina Kuhnlein

Mitwitz, Dienstag, 25. Juni 2013

Im Rahmen der Reihe "Kronacher Sommer" lud der Kreiskulturring zum Schlosskonzert mit dem Duo "fado Instrumental".
Das Duo "fado Instrumental" begeisterte beim Konzert im Wasserschloss.  Foto: Carina Kuhnlein


Erwartungsvolle Stille erfüllt den herrlichen weißen Saal des Mitwitzer Wasserschlosses. Die Abendsonne blitzt durch die großen, herrschaftlichen Fenster und taucht den Raum in ein angenehmes, fast romantisches Licht.
Man weiß nicht genau, was den Zuschauer erwarten wird. Die "Magie der portugiesischen Gitarre" präsentiert vom Duo "fado Instrumental" steht auf dem Programm. Die Stimmung im Saal lässt Großes Erahnen. Wenn die Musik nur ansatzweise so mitreißend ist wie die sommerabendliche Atmosphäre, so wird man im wahrsten Sinne des Wortes "verzaubert" werden.

Weitere Stellvertreterin des Landrats Jutta Laczó ist ebenso angetan von der herrlichen Kulisse, ein Konzert in einer "Perle von Schloss", wie sie es nennt. Auch Kreiskulturreferentin Gisela Lang ist begeistert: "Ich bin stolz" freut sie sich angesichts eines vollen Saals.

Für diesen Sommer hatte sie die Idee, internationale Musik in den Landkreis Kronach zu holen, "Konzerte mit hoher Qualität".

Publikum wird verzaubert

Schon beim ersten Klang der Instrumente zogen die Musiker rund 100 Augenpaare in ihren Bann. Eine musikalische Fessel ließ die Zuhörer nicht mehr los.

Die Musiker - der Niederländer Jan Dijker und der Deutsche Oliver Jeager, verstanden ihr Handwerk. Mit Leidenschaft und zugleich tiefem Gefühl beherrscht Dijker das Spiel seiner portugiesischen zwölfsaitigen Gitarre, mit dem typischen birnenförmigen Korpus. Seine Musik scheint er sogar äußerlich zu verkörpern, hat sein Äußeres rein optisch tatsächlich eine portugiesische Note: Braun gebrannte Haut, lockiges Haar. Fast geheimnisvoll wirkt der Künstler, wenn er auf seiner Gitarre spielt, zumal er kaum spricht, nur spielt. Er und sein musikalischer Partner Oliver Jaeger, der den Abend moderiert und dazu spanische Gitarre beherrscht, lassen die Klänge der beiden Saiteninstrumente miteinander verschmelzen.

Musikalischer Klangteppich

Die Klänge sind beruhigend und beflügelnd zugleich. Schon sieht man sich als Zuhörer an den Stränden Portugals entlanglaufen. Das Publikum ist wie eingefangen, eingenommen vom musikalischen Klangteppich. Viele schließen die Augen. Stellen sich eine sommerliche Landschaft irgendwo im Süden vor. Hin und wieder flüstern sich Leute mit gedämpfter Stimme "Das ist aber schön" ins Ohr. Das Duo ist bereits seit 2006 auf Tourneen mit 50 bis 70 Konzerten im Jahr. Inspirieren ließen sie sich auch vom Vorbild des internationalen Großmeisters auf der portugiesischen Gitarre, Carlos Peredes. Doch über die Jahre kommt es vor, dass sie eigene Ideen einfließen lassen und eigene Musikstücke komponieren. Wie zum Beispiel das Stück "Guadiana", das von einem Fluss handelt. Auch mit weiteren Werken von Freire, Oliveira, Paredes und Gonzaga mit Titeln wie "Guitarrada Guerreto" und "Asa Branca" wurde das Publikum zum Träumen eingeladen und entführt in die Welt des Fado.