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Kirchengemeinde Pressig feiert Jubiläumsjahr


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Pressig, Mittwoch, 13. März 2013

Der Auftakt zum 100. Jubiläum der Kirchengemeinde Herz-Jesu Pressig verlief erfolgreich. Im Lauf des Jahres werden noch mehrere Veranstaltungen an die 1913 erbaute Notkirche und die Gründung der katholischen Kirchengemeinde erinnern.
In langer ehrenamtlicher Geduldsarbeit haben Michael Trebes (links) und Georg Dinkel gemeinsam die Pfarrchronik unter dem Titel: "100 Jahre Herz-Jesu Pressig, Jubiläumsschrift/Pfarrchronik 1913-2013", erstellt.  Foto: K.-H. Hofmann


Dem Festgottesdienst, zelebriert von Generalvikar Georg Kestel, der auch Festprediger in der Herz-Jesu-Kirche war, folgte die Vorstellung der neu erstellten Pfarrchronik im Pfarrzentrum. "100 Jahre Herz-Jesu-Kirchengemeinde Pressig spiegeln das Auf und Ab der ganzen Geschichte wider", sagte Kestel. "Die Menschheit erlebte in diesem Jahrhundert zwei Weltkriege, und wir in unserer Region besonders die Teilung Deutschlands, den Wirtschaftsaufschwung und das freudige Ereignis der deutschen Wiedervereinigung."


Glauben vertreten

Man könne jedoch auch nicht über den Rückgang der Kirchenmitglieder hinwegsehen. "Gerade das wäre die Zeit, den Glauben erst recht überzeugt zu leben und nach außen zu zeigen, das wäre eine richtige Antwort aus dem Glauben heraus", betonte er. Die Botschaft der Kirche in heutiger Zeit müsse lauten: Wir sind nicht allein und wir vertreten den Glauben an Gott gemeinsam.

Der Festgottesdienst wurde von Karl-Heinz Löffler an der Orgel und von der Eisenbahnsinggruppe Frohsinn Pressig unter Leitung von Georg Wolf umrahmt. Als Konzelebranten wirkten Pater Helmut Haagen und Diakon Alfred Trebes mit.

Bei der Pfarrchronik-Vorstellung würdigten Pater Haagen und Bürgermeister Hans Pietz (FW) die beiden Chronisten Georg Dinkel und Michael Trebes, die in akribischer Recherche und jahrelanger, ehrenamtlicher Arbeit die neue Chronik mit dem Titel "100 Jahre Herz-Jesu Pressig, Jubiläumsschrift/Pfarrchronik 1913-2013" erstellt haben.


208 Seiten voller Infos

Trebes stellte das 208 Seiten umfassende, bebilderte Nachschlagewerk vor. Er selbst habe im Zuge der Vorbereitungen für das 100. Jubiläum ein großes Inter esse an der geschichtlichen Entwicklung im vergangenen Jahrhundert entwickelt und "ich wollte aus diesem Anlass eine Festschrift verfassen". Ohne den großen geschichtlichen Fundus von Georg Dinkel wäre die Chronik aber nicht zu realisieren gewesen.

Georg Dinkel blieb immer bescheiden und wollte keine Anerkennung für sein Engagement. Doch mit einem kleinen, aber außergewöhnlichen Geschenk konnte man ihm eine Freude bereiten. Trebes überreichte Dinkel ein Unikat einer Skulptur mit dem neuen Logo der Herz-Jesu-Pfarrei. Der Beschenkte war sichtlich gerührt. "Jeder weiß, wie ich mit der Herz-Jesu-Kirche verbunden bin. Und dieses individuell geschaffene Geschenk stellt in moderner Form unseren Kirchenpatron dar", unterstrich Dinkel.


Bericht des Fränkischen Tags vom 22. Februar über die Chronik


Die Herz-Jesu-Pfarrei Pressig bereitet schon seit geraumer Zeit ihr 100. Jubiläum vor, das in diesem Jahr gefeiert wird. Die Festlichkeiten nehmen ihren Auftakt am Sonntag, 3. März, mit einem Festgottesdienst den Generalvikar Georg Kestel in der Herz-Jesu-Kirche zelebrieren wird.

Bereits seit fast drei Jahren sind Georg Dinkel und Michael Trebes in besonderer Weise mit den Vorbereitungen für das Jubiläumsfest verbunden. Die beiden Mitglieder der Herz-Jesu Kirchengemeinde setzen sich schon lange für die Herausgabe einer Chronik der Kirchengemeinde ein, die nun zum 100-jährigen Bestehen erscheinen kann.

Der 79-jährige Mitautor der Pfarrchronik, Georg Dinkel, ist ein großer Kenner der Gründungsgeschichte der Kirchengemeinde Pressig. Schon zu vorherigen Jubiläen war es sein Bestreben, immer wieder Recherchen anzustellen und diese mit Akribie in Bild und Wort aufzuarbeiten. Er sagt: "Ich setze mich seit gut 40 Jahren mit der Gründungsgeschichte unserer Herz-Jesu-Pfarrei Pressig auseinander und konnte diese schon bei mehreren Fotoausstellungen aufzeigen."


Höhen und Tiefen der Gemeinde

Nachdem er durch den ehemaligen Pfarrer Hans Endres Einblick in die kirchlichen Unterlagen nehmen durfte, hat es ihn nicht mehr losgelassen, die Anfangszeit der Kirchengemeinde, die Höhen, Tiefen sowie Hintergründe zu ergründen. "Das Resultat der Reise in die Vergangenheit unseres eigenen Umfeldes liegt nun als 208 Seiten starke Chronik vor und würdigt die Menschen, die sich seit 100 Jahren und darüber hinaus für den Glauben und für ein gesittetes Leben in unserer Kirchengemeinschaft, aber auch als Gemeindebürger in unserem Ort Pressig, eingesetzt haben", erklärt Dinkel.

"Deshalb war es unabdingbar, neben der Kirchengeschichte auch Einblick in die Ortsgeschichte seit der Ersterwähnung Pressigs im Jahr 1325 zu gewähren." Dabei werde selbstverständlich auch die jahrhundertelange Zusammengehörigkeit mit dem Pressiger Ortsteil Rothenkirchen erwähnt."Für mich erwies es sich im Nachhinein als weise Entscheidung, mit Michael Trebes, einen jungen, engagierten Mann aus der Kirchengemeinde mit der Gestaltung und der weiteren Ausarbeitung der Pfarrchronik zum 100. Jubiläum zu beauftragen", so Dinkel. "Er hat sich fast über drei Jahre mit ins Zeug gelegt, und so ist ein Werk entstanden, welches noch in Jahrzehnten gerne als Lektüre und Nachschlagewerk genutzt werden dürfte."

Der 36-jährige Michael Trebes erstellte in ehrenamtlichem Engagement schon vor zwei Jahren eine neue Homepage für seine Heimatpfarrei "Herz-Jesu" Pressig und ermöglicht den Gläubigen so den Zugriff auf Informationen rund um die Kirche und die Gottesdienste. Und weil die Herz-Jesu-Kirchengemeinde ihr 100. Jubiläum feiern kann, kreierte er auch noch ein neues Logo für die Pfarrei.

Offiziell wird die Chronik im Anschluss an den Festgottesdienst am 3. März vorgestellt. Aber schon der äußere Eindruck weckt Neugierde. Ein bunter Einband mit Motiven aus der Herz-Jesu-Kirche weist darauf hin, dass in diesem Buch die Geschichte der Kirchengemeinde lebendig gehalten wird.


Auszüge aus der Chronik


Aus der Chronik geht unter anderem hervor, dass 1904 ein erster Kirchenbauverein gegründet sowie 1913 eine Notkirche errichtet wurde und die Kirchengemeinde Herz-Jesu entstanden ist. 1937 erfolgte die Pfarrei-Erhebung, und 1957 wurde die jetzige Herz-Jesu-Kirche geweiht.

Was diese Chronik weiter aufwertet, ist die Tatsache, dass nicht nur die Entstehung und Entwicklung der Kirchengemeinde im vergangenen Jahrhundert aufgearbeitet wurde, sondern auch eine Zeitreise in die weltliche Vergangenheit bis ins 14. Jahrhundert, also bis zur Ersterwähnung des Ortes Pressig, vollzogen wird. Vorrangig sind aber auch hierbei kirchliche und religiöse Begebenheiten sowie Zusammenhänge zwischen dem Hochstift beziehungsweise dem Erzbistum Bamberg, den Herrschaftsverhältnissen des Geschlechtes derer von Würtzburg sowie der Pfarrei Rothenkirchen und der Ortsgemeinschaft Pressig ausgearbeitet worden.


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