Kindergarten Buchbach erhält Ausweichräume
Autor: Heike Schülein
Steinbach am Wald, Mittwoch, 04. März 2020
Die Kirchenstiftung renoviert die ehemaligen Kiga-Räume in der Dorfmitte. Glücklich ist der Steinbacher Gemeinderat darüber aber nicht.
Wie in mehreren Sitzungen ausführlich diskutiert, braucht der Buchbacher Kindergarten mehr Platz, sonst droht der Verlust der Betriebserlaubnis ab August. Die Katholische Kirchenstiftung hatte sich nach Prüfung der Ausweichmöglichkeiten für die Renovierung der ehemaligen Kiga-Räume in der Pfarrstraße 8 entschieden. Die Eltern und das Kiga-Team konnten sich mit dieser Entscheidung, insbesondere aufgrund der großen räumlichen Entfernung zum Bestandsgebäude, nicht anfreunden. Der Beschluss über die Gewährung eines Zuschusses war daher vom Gremium vertagt worden. Inzwischen wurden mit dem Mehrgenerationenhaus sowie dem Pfarrhaus weitere Optionen geprüft.
Bürgermeister Thomas Löffler (CSU) informierte bei der Sitzung am Dienstagabend über zwei Gespräche mit der Fachberatung des Caritasverbands und dem Jugendamt sowie mit der Kirchenverwaltung. Nach umfassender Prüfung blieb es im Ergebnis bei der Nutzbarmachung der ehemaligen Kiga-Räume in der Dorfmitte.
Räte äußern Unmut
Über diese Entscheidung brachten die Gemeinderäte parteiübergreifend ihren Unmut zum Ausdruck. "Ich stimme nur zu, weil sonst die Betriebserlaubnis ausläuft", betonte beispielsweise Stefanie Neubauer (CSU). Auch mit der Verkehrssicherheit gelte es sich nunmehr zu befassen, da man die Kinder zum obigen Spielplatz hochkarren müsse.
"Ich habe bei dieser Entscheidung Magenschmerzen ohne Ende", schloss sich ihr Sibylla Broy (CSU) an. Man beschäftige sich seit vielen Monaten mit diesem Thema, um das Beste für die Kinder zu erreichen. Jetzt liege ein keine Alternativen zulassender Beschluss der Kirchenstiftung vor. Obwohl diese weiteren Gesprächsbedarf verwehre, solle man einem Zuschuss von 50 Prozent zustimmen. "Das hat für mich nichts mit Augenhöhe zu tun", erboste sie sich.
Alle Wortmelder forderten, umgehend in die Planungen einzusteigen, um zeitnah eine räumliche Entspannung zu erreichen. "Die Kirche hat ihre Hausaufgaben gemacht. Das Thema war bereits mehrmals, auch schon vor Weihnachten, im Gemeinderat und wurde verschoben. Der gleiche Gemeinderat fordert nun, gleich loszulegen", zeigte sich Kirchenpfleger Lorenz Büttner verärgert.
Die Aussage, nicht mehr gesprächsbereit gewesen zu sein, sei dreist. Man habe vorher ein ganzes Jahr lang Diskussionen geführt, in die man alle Beteiligten einbezogen habe, auch nachdem der Punkt erstmals verschoben worden war. "Wir haben uns intensive Gedanken gemacht und andere Möglichkeiten mit eruiert", betonte er. Man könne beispielsweise nicht einfach das Pfarrhaus als Kiga umbauen, da dieses einen anderen Verwendungszweck habe und die Leute Gespräche mit dem Pfarrer führen möchten. "Ich bin sehr gespannt, ob wir jetzt noch fertig werden", erzürnte er sich. Den Vorwurf einer "Verzögerung" wies Stefanie Neubauer (CSU) zurück, da ein rechtlicher Grundsatz vorliege.
"Kein Wunschkonzert"
Verständnis für die getroffene Entscheidung zeigten Manfred Fehn und Zweite Bürgermeisterin Monika Barnickel (beide CSU). Fehn hätte sich zwar als Gemeinderat eine andere Lösung gewünscht, aber die Kirchenverwaltung sei eben auch nicht auf Rosen gebettet. "Das Leben ist kein Wunschkonzert. Wir müssen froh sein, überhaupt eine Ausweichmöglichkeit gefunden zu haben", betonte Barnickel. Wolle man noch zum Ziel kommen, müsse man heute den Zuschuss bewilligen.