Kinder fesseln Kinder mit Märchenstück
Autor: Heike Schülein
Kronach, Donnerstag, 26. Februar 2015
Die Schulspielgruppe der RS II zeigt "Lilia, die Abenteuer der kleinen Elbenprinzessin". Am Donnerstag war Premiere. Die Gäste aus den Kronacher Kindergärten waren begeistert.
"Das war aber schön", seufzt ein Junge aus dem Rosenberg-Kindergarten mit Inbrunst, währendum ihn herum lautstarker Beifall einsetzt. Die Kiga-Leiterin Birgit Kestel ruft "Wir sind der Meinung, das war spitze"- und alle Jungen und Mädchen aus ihrer Einrichtung sowie des Kreuzberg-Kindergartens und des Kiga St. Josef Friesen stimmen mit ein. Die Nachwuchsdarsteller auf der Bühne strahlen. Die sind glücklich, dass das von ihnen gerade gezeigte Stück so gut beim Publikum angekommen ist.
Die Schulspielgruppe der Siegmund-Loewe-Schule hat Stephanie Dahles Kinderbücher um die kleine Elbenprinzessin zu einem Abenteuer verwoben. Das Stück war seit Beginn des Schuljahres von den Akteuren unter der Regie von Sarah Partheymüller aus der 10 b einstudiert worden. Mit dem Projekt "Kinder spielen für Kinder" spricht man damit bewusst - erstmals in der Geschichte des Schultheaters an der RS II - die Kleinsten an.
Sondervorstellungen
Am Donnerstag- und Freitagvormittag kamen und kommen die Kindergärten aus dem Stadtgebiet zu Sondervorstellungen an die Schule. Am morgigen Samstag ist die gesamte Bevölkerung zu zwei öffentlichen Vorstellungen um 14 Uhr und um 16 Uhr eingeladen (in den Räumen 111/112). Der Eintritt ist frei.
"Kinder sind das kritischste Publikum überhaupt. Wenn es ihnen nicht gefällt oder sie sich langweilen, sind sie nach zehn Minuten nicht mehr dabei", ist sich der Leiter der Schulspielgruppe, Thomas Hauptmann, sicher. Es sei ein Unterschied, ob Eltern ihren Kindern beim Spielen zuschauten oder eben "neutrale" Kinder. Diese sagten "schonungslos", ob ihnen gefällt oder nicht.
Und das zauberhafte Märchen, das mit viel Liebe zum Detail und vielen lustigen Ideen umgesetzt wurde, gefiel ihnen offensichtlich richtig gut.
Und darum ging es in dem bunten und spannenden Abenteuer: Spuk im Knorzwald und Seerosen, die sich partout nicht öffnen. Viel zu tun für Lilia (Constanze Böhm/Annika Fischer-Weiß), die kleine Elbenprinzessin und ihre beiden Freunde Minchen (Ramona Haderlein/Luisa Bülling), die ständig missmutige Wiesenschnepfe, und Trotti (Sophia Letsch/Anna Jakob), den überängstlichen Waldnuffel.
Gemeinsam machen sie sich auf, die Geheimnisse um die Geister und Gespenster des Knorzwaldes zu lüften, damit die 321 Tiere, die um Unterschlupf im Seerösenschlösschen baten, wieder beruhigt in ihren Wald zurückkehren können.
Und dann ist da noch das Problem mit den Seerosen, deren Honig doch so dringend gebraucht wird für den Honigkuchen. Denn ohne Honigkuchen kann und darf Lilia nicht auf dem bevorstehenden Elbenfest erscheinen. Schließlich hat sie selbst der Elbenkönigin ein großes Stück versprochen.
Am Ende gab es großen Beifall für das Spiel der jungen Mimen. Die Akteure bedankten sich insbesondere bei eiter Thomas Hauptmann und Regisseurin Sarah Partheymüller. Zu ihrem Debüt als Regisseurin kam die 15-Jährige, die seit der achten Klasse bei der Schulspielgruppe dabei ist, über Umwegen.
Jede Rolle doppelt besetzt
"Wir haben für jede Rolle zwei Besetzungen. Herr Hauptmann fragte uns, wer was spielen wollte. Mir war es eigentlich egal. Ich hätte jede noch freie Rolle gespielt. Zum Schluss waren alle Rollen verteilt und Herr Hauptmann meinte zu mir, er wisse schon, was ich machen sollte, nämlich die Regisseurin", lacht Sarah, die aus Birnbaum kommt.
Das Stück gefällt ihr sehr gut. Man habe es eigentlich schon im letzten Jahr aufführen wollen, was aber zeitlich nicht geklappt habe. Die Proben mit den fast 30 Darstellern seien schon anstrengend gewesen. "Das war nicht immer leicht. Aber was zählt, ist das Ergebnis, und das stimmt", strahlt sie.
Begeistert waren nicht nur die Kinder, sondern auch die Erzieherinnen. "Das war superklasse, mein Kompliment. Da steckt viel Arbeit drin - eine Wahnsinnsleistung", schwärmte Elvira Schuberth vom Kreuzberg-Kindergarten.