Keine Mehrheit für den Nordhalbener Haushalt
Autor: Susanne Deuerling
Nordhalben, Mittwoch, 08. Juli 2020
In Nordhalben muss der Gemeinderat noch einmal über die Zahlen für 2020 beraten. Zu groß waren die Differenzen über die Straßensanierung.
Mit einem kleinen Geschenk in Form eines Gutscheins vom Nordwaldmarkt verabschiedete Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) in der jüngsten Sitzung die ausgeschiedenen Marktgemeinderäte Rudolf Ruf, Astrid Färber, Uwe Witurka, Karl Roth und Ralf Ellinger. Er dankte für die Arbeit in den vergangenen Jahren und wünschte alles Gute für die Zukunft. Eine heftige Diskussion gab es dann nach der Vorstellung des Haushaltes für 2020, der bei Stimmengleichheit von 6:6 abgelehnt wurde.
Heinrich Grebner, ehemaliger Kämmerer in Pressig, unterstützte Tanja Wiedel bei der Erstellung des Haushaltes 2020. Er stellte die Eckdaten des Etats vor. Das Volumen des Gesamthaushaltes beläuft sich auf 4 851 800 Euro. Der Verwaltungshaushalt umfasst 3 163 900 Euro in Einnahmen und Ausgaben, der Vermögenshaushalt, aus dem die Investitionen der Gemeinde bestritten werden, 1 687 900 Euro.
Keine Netto-Neuverschuldung
Als Zuführung zum Vermögenshaushalt können lediglich 88 200 Euro ausgewiesen werden, so dass die Zuführung, die bei 181 400 Euro liegen müsste, nicht erreicht wird. Die ordentliche Tilgungslast beläuft sich auf 181 400 Euro, so dass eine Netto-Neuverschuldung nicht vorliegt. Aus der Gewährung von Stabilisierungshilfen kann eine Sondertilgung in Höhe von 200 000 Euro vorgenommen werden. Der Schuldenstand zum Jahresende liegt bei 1,872 Mio Euro. Dies entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1134,55 Euro.
Hier die wesentlichsten Einnahme- und Ausgabepositionen: Grundsteuer B 171 000 Euro, Gewerbesteuer 200 000 Euro, Einkommensteuer 650 000 Euro, Schlüsselzuweisungen 907 000 Euro, Kanalgebühren 170 000 Euro, Wassergebühren 235 000 Euro, Personalkosten 837 900 Euro und die Kreisumlage 693 500 Euro.
Nahezu kostendeckend
Bei den kostenrechnenden Einrichtungen Wasser und Abwasser wird das angestrebte Ziel einer 100-prozentigen Kostendeckung nahezu erreicht. Im Vermögenshaushalt werden 1,3 Millionen Investitionsmaßnahmen eingestellt. Die wesentlichsten sind das Regenüberlaufbecken Bahnhofstraße mit 105 000 Euro, die energetische Sanierung der Nordwaldhalle mit 312 400 Euro und Nordhalben-Village mit 285 000 Euro.
Im Finanzplan sind für 2021 als Maßnahmen vorgesehen die Sanierung des kath. Kindergartens und die Erneuerung der Straßen Langenrain und Titschendorfer Straße. Im Bereich der Leerstandsbeseitigung muss eine relativ kurzfristige Durchführung der Maßnahmen vorgesehen werden, gerade im Bezug auf staatliche Förderprojekte.
Nach der Haushaltsvorstellung gab es heftige Diskussionen, die darin gipfelten, dass bei der Abstimmung die Haushaltssatzung und das Investitionsprogramm mit 6:6 Stimmen abgelehnt wurde. Es besteht nun noch die Möglichkeit, nachzubessern und den Haushalt noch einmal im Gemeinderat zu besprechen. Dies soll nun nach der Ablehnung auch geschehen.