Druckartikel: "Keine konkrete Bedrohungslage für Kronacher Freischießen"

"Keine konkrete Bedrohungslage für Kronacher Freischießen"


Autor: Marco Meißner

Kronach, Montag, 01. August 2016

Die Verantwortlichen des Kronacher Freischießens befassen sich angesichts der jüngsten Gewalttaten in Bayern mit der Sicherheitsfrage.
Weit fortgeschritten war am Montagabend bereits der Aufbau des "Lach-Freu-Hauses", das erstmals beim Kronacher Freischießen Station macht. Fotos: Marco Meißner


"Es gibt keine konkrete Bedrohungslage für das Freischießen", beruhigte Schützenmeister Frank Jungkunz die Zuhörer bei der Freischießen-Pressekonferenz am Montagabend. Angesichts der blutigen Taten der vergangenen Monate in Bayern mussten sich die Organisatoren des Kronacher Volksfestes dennoch intensiv mit der Sicherheits-Thematik auseinandersetzen. Ein umfangreiches Maßnahmenpaket soll dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis der Festgäste Rechnung tragen.


Sicherheitspersonal aufgestockt

"Unaufgeregt, aber konzentriert" haben sich die Schützen und die Polizei der Sicherheitsfrage angenommen, wie Jungkunz erläuterte. Er erinnerte an den privaten Sicherheitsdienst, der seit Jahren vorgehalten und heuer nochmals erheblich aufgestockt werde. Dessen Personal werde zum Teil sichtbar, zum Teil aber auch unerkannt im und am Festplatz die Situation im Blick haben.
Einen Appell richtete Jungkunz an die Besucher, unnötige Behältnisse und Taschen möglichst daheim zu lassen; wenn es erforderlich erscheine oder auch stichprobenartig könne es nämlich zu Kontrollen kommen.

Eine Kamera-Überwachung wird es ebenfalls geben. Dabei sind auch vorübergehende Aufzeichnungen vorgesehen. "Jeder, der etwas im Schilde führt, muss also damit rechnen, entdeckt zu werden", so Jungkunz.


Polizei ist gut vorbereitet

Die Schützen haben sich noch weitere Sicherheitsmaßnahmen überlegt, welche sie allerdings nicht publik machen wollen. Die Schützengesellschaft ist bei der Absicherung des Festes zudem nicht auf sich allein gestellt. Die Polizei wird ebenfalls mit einem großen Kontingent vor Ort sein. "Man sollte froh sein, dass die Polizei da ist und ihren Dienst tut", unterstützte Jungkunz das Auftreten uniformierter Beamter auf dem Festgelände. "Das trägt zum Sicherheitsgefühl bei."

Der Kronacher Polizeichef Uwe Herrmann betonte, dass das Freischießen objektiv gesehen nicht sicherer oder unsicherer sei als in den vergangenen Jahren. Allerdings habe sich nach den jüngsten Gewalttaten in Bayern etwas in den Köpfen der Menschen getan. "Dem müssen wir Rechnung tragen. Wir werden unsere Präsenz daher deutlich erhöhen", stellte er klar. Auch Bereitschaftspolizei und weitere Kräfte aus Nachbarregionen sollen beim Fest zum Einsatz kommen.