Katrin und Hazal sind die neuen Schülersprecher
Autor: Heike Schülein
Kronach, Samstag, 27. Oktober 2012
Die Beiden vertreten den Schulamtsbezirk Kronach auf Landkreis-Ebene. Am Freitag erhielten sie von Schulamtsdirektor Uwe Dörfer in der Neukam-Mittelschule Kronach die Urkunden.
Die Schülermitverantwortung (SMV) ist Sache aller Schüler. Jeder Schülersprecher kann Leben und Unterricht an seiner Schule mitgestalten - eine Chance, die man ergreifen sollte: So sehen dies auch Katrin Luja und Hazal Cekic, die kürzlich aus und von den Schülersprechern der Mittelschulen im Landkreis Kronach als Landkreis-Schülersprecher gewählt wurden.
"Ich finde es sehr spannend, mich für die Belange der Schüler einzusetzen und dabei etwas bewirken zu können", sagt Katrin Luja. Die 16-Jährige besucht die 10. Jahrgangsstufe des M-Zugs an der Gottfried-Neukam-Schule, an der sie auch 1. Schülersprecherin ist. Sie ist in Russland geboren, wohnt aber mit ihrer Familie schon seit einigen Jahren in Kronach. "Ich glaube, die Voraussetzungen für diese wichtige Aufgabe mitzubringen. Ich bin kommunikativ, nicht auf den Mund gefallen und vertrete meine Meinung", meint sie selbstbewusst. Die 16-Jährige versteht sich als Ansprechpartner für alle Schüler an der Schule und im Landkreis. "Wenn etwas anliegt, sollen die Schüler auf mich zukommen. Für Verbesserungsvorschläge sind wir alle dankbar", sagt sie und betont in diesem Zusammenhang die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisverbindungslehrer Holger Bernreuther sowie der Organisatorin des Schülerparlaments, Ulla Vogel-Ertl, beide von der Gottfried-Neukam-Schule.
Geänderte Pausenregelung
Konkrete Anliegen liegen ihr bereits vor.
Ähnliche Beweggründe hat auch ihre Stellvertreterin Hazal Cekic - zugleich auch 2. Schülersprecherin an der Gottfried-Neukam-Schule. Die Eltern der 14-Jährigen kommen aus der Türkei. Hazal wurde in Deutschland geboren und wohnt in Küps. An der Kronacher Mittelschule ist sie erst seit diesem Schuljahr. Vorher besuchte sie die Küpser Schule, wo sie auch als Schülersprecherin tätig war. "Mir gefällt es, wenn ich etwas für die Schüler und die Schule tun kann. Mir ist es wichtig, für alle Schüler da zu sein und ihre Interessen zu vertreten. Ich möchte, dass Lehrer und Schüler eng zusammenarbeiten und sich gegenseitig respektieren", betont die Neuntklässlerin des M-Zugs.
Kaufmännisch oder sozial
Beide Schülerinnen zieht es nach der Schule in den kaufmännischen Bereich. Aber auch für eine andere - vielleicht soziale - Richtung zeigen sie sich offen.
Auf die Schülersprecherinnen kommen nun vielfältige Aufgaben zu. Als Nächstes steht für sie ein Seminar für Schülersprecher und Verbindungslehrer auf dem Programm. Hier vertreten sie den Schulamtsbezirk Kronach bei der Wahl zum Bezirks-Schülersprecher und dessen Stellvertreter. Auch für diese Aufgaben stellen sie sich gern zur Verfügung. Beide könnten es sich gut vorstellen, auch auf Bezirksebene Verantwortung zu tragen beziehungsweise später auf Landesebene als Mitglied der Landesschülerkonferenz oder gar als Landes-Schülersprecherin.
Schulamtsdirektor Uwe Dörfer, die Rektorin der Gottfried-Neukam-Schule, Anita Dauer, und der Kreisverbindungslehrer des Schulamtsbezirks Kronach, Holger Bernreuther, freuten sich über das Engagement der Schülersprecherinnen.
Uwe Dörfer wünschte sich, dass mehr Schüler von ihrer Möglichkeit Gebrauch machen, das Schulleben mitzugestalten. In diesem Zusammenhang sprach er auch das halbjährig abgehaltene Schulforum mit Vertretern der Lehrer, des Elternbeirats und der Schülersprecher an. "Schülersprecher ist nicht nur ein Titel, sondern eine verantwortungsvolle Aufgabe. Dabei werden wichtige Schlüsselqualifikationen wie Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstsein und der Einsatz für andere, geschult", zeigte er sich sicher. Auch Dauer ist die Zusammenarbeit mit der SMV sehr wichtig, da sie maßgeblich zu einem guten Klima an der Schule beitrage. "Die Schülersprecher haben einen anderen Draht zu Gleichaltrigen", so die Rektorin. Bernreuther kündigte die Einführung einer wöchentlichen Schülersprechstunde an der Gottfried-Neukam-Schule an, bei der Schüler ihre Anliegen ihm, Katrin Luja und Hazal Cekic sowie dem 3. Schülersprecher Amir Iljazi vortragen können.