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Kastanien im Teuschnitzer Schlossgarten müssen weichen


Autor: Michael Wunder

Teuschnitz, Freitag, 06. März 2015

Die Fällung der alten Bäume ist aus Sicherheitsgründen notwendig. Weil dies auch Gutachter bestätigen, stimmt der Teuschnitzer Stadtrat zähneknirschend zu.
Aus Sicherheitsgründen müssen im Schlossgarten Teuschnitz vier Kastanien gefällt werden. Symbolbild: Archiv


Die Stadt Teuschnitz hat sich für dieses Jahr viel vorgenommen. Neben der 625-Jahr-Feier soll auch das Projekt Arnikastadt weiter vorangebracht werden.

Für beide Maßnahmen stellte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung finanzielle Mittel bereit. Während man bei der Stadtfeier mit 15 000 Euro in Vorleistung geht, sind für die Arnikastadt noch verschiedene Investitionen zu tätigen. Ziel sei, die Außenwirkung durch Webung zu verbessern.


"Ohne entsprechendes Budget geht es nicht"


"Wir gehen gezielt mit den Geldern um, aber ohne ein entsprechendes Budget geht es nicht", meinte Bürgermeisterin Gabi Weber. Sie informierte den Stadtrat, dass die Vorbereitungen für das Stadtjubiläum, das vom 19. bis 21. Juni gefeiert werden soll, bereits auf Hochtouren laufen.

Erste Entwürfe für eine Gedenkmedaille würden demnächst vorgestellt.

Für das mittelalterliche Flair haben laut Bürgermeisterin historische Gruppen aus Kronach, Lauenstein, Nordhalben und Lichtenberg bereits ihre Teilnahme erklärt. Bis dahin gelte es, auch den Schlossgarten als Veranstaltungsort herzurichten. Große Sorge bereiten diesbezüglich die großen Kastanienbäume. Wie zwei unabhängige Gutachter feststellten, sei die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben und der dortige Bereich seit der letzten Baumkontrolle aus Sicherheitsgründen abgesperrt.


"Nichts mehr zu machen"


"Auch wenn der Schlossgarten in seinem jetzigen Zustand zum Stadtbild gehört, hat die Sicherheit für die Bürger höhere Priorität", meinte Gabi Weber. Nach dem Gutachten habe man noch den staatlich geprüften Baumkontrolleur Daniel Gerstner hinzugezogen. Dieser wies in der Sitzung auf die Verkehrssicherungspflicht der Stadt als Eigentümer hin. "Wir fällen nicht gerne so alte Bäume, aber da ist wirklich nichts mehr zu machen", sagte er. 2. Bürgermeister Stephan Neubauer und weitere Redner bedauerten die Entscheidung. "Es wird zunächst eine ungewöhnliche Lücke im Stadtbild entstehen, aber es gibt einfach keine andere Lösung", meinte er. Zähneknirschend beschloss der Stadtrat einstimmig, die vier Kastanienbäume fällen zu lassen.

Für das Projekt Arnikastadt werden gerade die Vorbereitungen für den Einbau einer neuen Küche geschaffen. In einen ersten Schritt werden die Räumlichkeiten vorbereitet, für die Ausstattung erhofft man sich finanzielle Zuschüsse. Darüber hinaus soll am 27. März die Gründung des Arnikavereins stattfinden.

Nach wie vor leiste die Stadt Aufbauhilfe und sei auch vorerst bei der Kassenführung behilflich, so Weber. Gelobt wurde das große ehrenamtliche Engagement vieler Helfer. Mittlerweile beteiligen sich sogar auswärtige Mitstreiter an den Aktionen rund um die Arnika.


Straßenbau geht weiter


Die Stadt plant den weiteren Ausbau der Langen Straße, der Lolesgasse und des Steinberger Weg. Dabei werden auch die Versorgungsleitungen erneuert. Bürgermeisterin Gabi Weber bezifferte die Kosten auf 493 000 Euro, wobei auf den Straßenausbau 340 000, auf die Wasserleitung 58 000 Euro und auf die Kanalisation 95 000 Euro entfallen. Die Finanzierung erfolgt über Staatszuschüsse sowie über KAG-Beiträge. Eine Anliegerversammlung findet demnächst statt, kündigte Gabi Weber auf Anfrage an. Ersetzt werden muss eine defekte Pumpe für die örtliche Wasserversorgung. Kosten: 3050 Euro.

Bestätigt hat der Stadtrat die Kommandanten der Feuerwehren aus Teuschnitz, Christian Müller, und Wickendorf, Markus Wachter, sowie deren Stellvertreter Reiner Förtsch und Andreas Leitz.

Der Stadtrat stimmte einem Antrag von Christian Raab zu, der eine städtische Grundstücksfläche befestigen will, um darauf Fahrzeuge abzustellen.


Zusammenarbeit bringt höheren Zuschuss


Die Stadt Teuschnitz geht mit der Gemeinde Tschirn in Sachen Breitbandausbau eine interkommunale Zusammenarbeit ein. Dadurch erhöhe sich der individuelle Förderhöchstbetrag um 50.000 Euro.

Um den kommunalen Traktor noch flexibler nutzen zu können, beschloss der Stadtrat die Anschaffung eines Frontkrafthebers. Den Auftrag erhält die Firma Kotschenreuther zum Preis von 2998 Euro.