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Kanonendonner auf der Festung Rosenberg


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Mittwoch, 02. Januar 2013

Die Historische Bürgerwehr Kronach begrüßte am Neujahrstag das neue Jahr 2013 traditionell mit Schall und Rauch. Salutschüsse und Kanonendonner hallten von der Festung. Mit dem Zeremoniell erfreuten sie viele Besucher, die wegen des Salutspektakels zur Festung Rosenberg gekommen waren.
Das neue Geschütz Annika wurde von Kanonier Markus Fischer-Weiß (links) restauriert, der zusammen mit Oberleutnant Karl Peter Wittig die Vorbereitungen zum Schuss traf. Fotos: Karl-Heinz Hofmann


Vor allem die schweren, historischen Kanonen und Geschütze, die von den Idealisten der Bürgerwehr gehegt und gepflegt und immer wieder auf Hochglanz poliert werden, hüllen nach dem Schießen des Schwarzpulvers die Festung Rosenberg in große mystische Rauchwolken.

Die Kompanie war unter Marschklängen des Spielmannszugs zur Bastion Marie angetreten. Ein Novum war diesmal einen neue Kanone namens Annika, die Kanonier Markus Fischer-Weiß restauriert hat und sie auf den Namen seiner Tochter taufte, informierte Oberleutnant Karl Peter Wittig.

"Knall und Pulverrauch sollen böse Geister und schlechte Stimmungen vertreiben, damit alle voll Zuversicht und Optimismus ins neue Jahr blicken können", so Wittig zur Intention der Fürstbischöflich Bambergischen Artillerie- und Schützenkompanie zu Kronach.

Unter den Gästen war auch Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein der den ehrenamtlichen Einsatz der Bürgerwehr lobte, deren Traditionsbewusstsein auch zur Bereicherung der Attraktivität der Lucas Cranach Stadt beitrage.

Stadtfahne auf dem Bergfried

Die Tradition des Neujahrsanschießens ist populär und wird am Neujahrstag von vielen Zuschauern besucht, die dabei den Kanonieren beim Stopfen der Kanonen mit Schwarzpulver und bei der anschließenden Reinigung aus nächster Nähe über die Schulter schauen dürfen. Allerdings unterliegt das Schießen selbst strengstens Sicherheitsvorkehrungen und es gilt, gebührend Abstand zu halten, bevor die Kanonen zum Feuer frei gegeben werden. Während des Schießspektakels hisste ein Kanonier die neue Stadtfahne auf dem circa 40 Meter hohen Bergfried.

Der circa 40 Meter hohe Bergfried (ehemals Rosenturm) ist direkt auf einen Felsen gesetzt und eine der älteste erhaltenen Teile der Festungsanlage. Er ist in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entstanden und befindet sich in der Kernanlage im innersten Burghof der Festung Rosenberg. Die Mauern des Bergfrieds sind 3,5 Meter stark. Im Dachgeschoss des Bergfrieds befand sich früher die Türmerwohnung. An der Nordseite des Turms kann man noch Einschläge von Kugeln von Geschützen schwedischer Truppen aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) erkennen.