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Kälte und Rohrbruch: TS Kronach sperrt Halle


Autor: Marco Meißner

Kronach, Montag, 09. Januar 2017

Die Turnerschaft Kronach musste ihre Halle am Wochenende schließen. Die Heizung lief nicht, und ein Wasserrohr brach. Die Ursache ist noch nicht geklärt.
Die Sportler der Turnerschaft mussten sich dem Winter geschlagen geben. Am Sonntag und Montag blieb die vereinseigene Halle geschlossen. Foto: Marco Meißner


Wenn Sportler durch die Halle sprinten, turnen, sich die Bälle zuspielen oder das Kämpfen üben, ist das normalerweise eine schweißtreibende Angelegenheit. Bei der Turnerschaft Kronach sah das am Wochenende anders aus. Der Verein musste die Reißleine ziehen und seine Halle schließen. Nicht, weil sich die Sportler zu übernehmen drohten, sondern weil es zu kalt und unangenehm für sie wurde. Eis, Schnee und Minusgrade zeigten der TS Kronach die Zähne.

"Wir hatten noch zwölf Grad in der Halle", erinnerte sich Vereinsvorsitzender Jörg Schnappauf am Montag an die Situation am Sonntag. Bereits am Samstag - da lief noch ein Aikido-Lehrgang - hatte sich das abgezeichnet. Die Heizung sprang nicht an, es wurde von Stunde zu Stunde kälter. Schnappauf informierte die Hallennutzer kurzfristig via Facebook, dass vorübergehend kein Sportbetrieb möglich ist.


Reparatur abwarten

Der Winter hatte den Verein fest im Griff. So fest, dass es am Sonntag auch noch einen Wasserrohrbruch im Gebäude gab. Schnappauf vermutete, dass dies mit der Kälte im Gebäude und im Umfeld zusammenhängen könnte. Genaues konnte er am Montagmittag aber noch nicht sagen, denn die Handwerker mussten erst daran gehen, den Schaden zu reparieren und die Anlage zu kontrollieren.

Warum keine Wärme in der Halle ankam, bleibt damit vorerst ungeklärt, zumal man in der ebenfalls an das Nahwärmenetz angeschlossenen Lucas-Cranach-Schule am Montag keine Schwierigkeiten feststellte. Was am Wochenende war, dazu könne sie wegen der Ferien nichts sagen, stellte Schulleiterin Anita Neder auf unsere Nachfrage fest. "Bisher haben wir keine Probleme gehabt. Unser Haus ist warm", versicherte sie jedoch am ersten Schultag des neuen Jahres. Zu diesem Zeitpunkt saßen die Schüler schon wie gewohnt hinter ihren Bänken - und die Kälte blieb draußen.


Zu kalt und Wasser abgestellt

Anders in der Turnhalle. "Da konnte niemand rein", so Schnappauf. Es war zu kalt, die Duschen und die Toilettenanlagen waren wegen des Rohrbruches zwischen der abgehängten Decke und dem Dach abgestellt. "Der Notdienst der Firma Spindler war aber auf Zack", freute sich Schnappauf über schnelle Hilfe und hoffte daher, dass am Dienstag der Sportbetrieb wieder aufgenommen werden kann - auch wenn es natürlich dauern dürfte, eine so große Halle bei Eiseskälte wieder auf Temperatur zu bringen.

Den materiellen Schaden für den Verein konnte er noch nicht abschätzen, weil ihm genaue Informationen über den Defekt fehlten. Neben der Reparatur schlagen aber auch Mietausfälle zu Buche, weil externe Nutzer nicht in die Halle konnten. "Wir sind glücklicherweise kein Betrieb, der produziert", ergänzte der Vorsitzende, dass sich das Problem in Grenzen halten dürfte. Nächstes Jahr, wenn der Pflegedienst Foidl mit einer Tagespflege ins Turnerheim-Gebäude einzieht, könnte eine solche Situation deutlich weiter reichende Folgen haben.


Ehrenamtliche packen an

Doch auch für die Turnerschaft steckte eine Kraftanstrengung dahinter, den Betrieb schnell wieder zum Laufen zu bekommen. "Die Ehrenamtlichen haben angepackt", erzählt Schnappauf. Nur so sei der ungeplante Arbeitseinsatz zu schultern gewesen.