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Jungjäger erhalten in Steinberg den Jägerschlag


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Steinberg, Sonntag, 09. Februar 2014

Mit drei Klingenschlägen auf die Schulter wurden Jungjäger in den Kreis der Waidmänner aufgenommen. In der "Alten St. Pankratius-Kirche" in Steinberg erhielten am Samstag sieben Jungjäger ihren Jägerschlag und Jägerbrief. Einer davon ist Christian Ebert.
Er ist derzeit der jüngste unter den Jungjägern der Kreisgruppe Kronach. Der 19-jährige Christian Ebert (rechts) erhält den Jägerschlag durch Ehrenmitglied Alexander Lücker (links). Mit im Bild, der Kreisvorsitzende Bernhard Schmitt (2.v.l.), im Hintergrund sitzend, Regionaldekan Thomas Teuchgräber, selbst auch passionierter Jäger.


Der jüngste unter den neuen Waidmännern, Christian Ebert aus Steinberg, ist 19 Jahre jung. Sein Interesse an der Jägerschaft bestand nach eigenen Angaben, schon immer. "Durch einen guten Freund hatte ich die Möglichkeit die Jagdpraxis oft näher kennen zu lernen und dadurch wurde mein Interesse, selbst Jäger zu werden, gestärkt. So kam es dazu, dass ich die Jägerschule besuchte. Über meine Berufsausbildung als Feinwerkmechaniker konnte ich die mittlere Reife erwerben. Zurzeit bin ich als CNC Fräser beschäftigt. Die Jagdschule und Prüfung waren sehr anspruchsvoll und anstrengend aber das Interesse mehr über die Jagd zu erfahren und selbst Jäger zu werden machte es etwas leichter", sagt der Jungjäger über Motivation und bisherige Berufslaufbahn.

Als weitere Hobbys nennt er das Motorrad fahren und Fußballsport, "doch für mich steht die Jagd klar im Vordergrund", sagt der 19- jährige Christian Ebert.

Der Jägerschlag ist nach alter Tradition an ein ganz bestimmtes Ritual gebunden. Den Jägerschlag, der nach einem bestimmten Zeremoniell ausgeführt und von einem Waidspruch begleitet wird, nahm das Ehrenmitglied und ehemalige Kreisvorsitzende der Kreisgruppe Kronach, Alexander Lücker, vor. Zum Ritual gehören drei symbolische Schläge mit dem silbernen Waidblatt auf die Schulter mit den Worten "der erste Schlag soll Dich zum Jäger weih'n, der zweite Schlag soll Dir Kraft verleih'n zu üben stets das Rechte und der dritte Schlag soll Dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten".


Das grüne Abitur

"Ihr habt die Ausbildung an der Kronacher Jägerschule absolviert und die Prüfung zum Jäger mit Bravour abgelegt. Auf Euer grünes Abitur könnt Ihr stolz sein", sagte der Kreisvorsitzende des Jagdschutz und Jägerverbandes (JJV) der Kreisgruppe Kronach, Bernhard Schmitt, an die Jungjäger gewandt, in seinen Gratulationsworten. Erfolg habe viele Väter, so Schmitt weiter, der damit den qualifizierten Referenten und Dozenten der Jägerschule Kronach mit ihrem Leiter Bernd Laaß Anerkennung und Dank aussprach, weil sie es verstehen, immer wieder Leute zu motivieren, den Jägerkurs mit Erfolg abzuschließen.

Der Leiter der Jägerschule Kronach, Bernd Laaß überreichte den Jägerbrief an die erfolgreichen Absolventen.
Das Ritual zum Jägerschlag wurde mit einer Dankandacht, bei der Regionaldekan Thomas Teuchgräber Liturg war, eingeleitet. Fürbitten und Lesung sprach der Jagdvorsteher von Grössau, Lektor Helmut Müller. Der Gottesdienst wurde vom Bläsercorps des Jagdschutz- und Jägerverbandes der Kreisgruppe Kronach unter Leitung von Heiner Reuss umrahmt.


Die Prüflinge

Folgende Absolventen der Jägerschule Kronach wurden nach erfolgreich bestandener Prüfung mit Jägerschlag und Jägerbrief zum Jäger ernannt: Philipp Bayer (Grössau), Christian Ebert (Steinberg), Wolfgang Mäusbacher (Kronach), Jan Rauh (Blumau), Jörg Weiß (Wallenfels), Leander Scherbel (Pressig) und Michael Schmitt (Schlegelshaid).

"Früher war es Brauch, dass jeder neue Jäger ein Gelöbnis ablegte", informierte der Kreisvorsitzende. Er möchte, dass die Jäger im Frankenwald nach diesem Gelöbnis ihr Waidwerk ausüben.

Er sprach deshalb stellvertretend für alle Jungjäger den Gelöbnistext: "Ich gelobe mit offenem Herzen und besten Willen, in die Reihe der weidgerechten Jäger eingetreten zu sein, wohlwissend, dass mir damit eine Ehre widerfahren ist, der ich mich allzeit würdig erweisen will! Ich gelobe, die überlieferten, die geschriebenen und die ungeschriebenen Gesetze der Waidgerechtigkeit zu achten und die Gebote des Natur-und Tierschutzes zu befolgen und das jagdlich Brauchtum allzeit in Ehren zu halten. Ich will als Jäger vor allem Heger und Pfleger sein und die Vorbilder überlieferter Jägertreue und den Kameradschaftsgeist zur Richtschnur meines waidmännischen Lebens nehmen".