Junge Musiker lassen in Mitwitz das Publikum träumen
Autor: Carina Kuhnlein
Mitwitz, Montag, 18. August 2014
Teilnehmer der Internationalen Musikwoche 2014 der Thüringischen Sommerakademie Böhlen gestalteten im Wasserschloss ein Konzert.
Ein weißer Flügel zieht die Blicke auf sich. Majestätisch steht er im Raum. Er soll der Mittelpunkt dieses Konzertes werden, eines ganz besonderen. Die Zuhörer dürfen einem Sonderkonzert lauschen: Teilnehmer der Internationalen Musikwoche 2014 der Thüringischen Sommerakademie Böhlen im Thüringer Wald warten auf die Gäste. Der weiße Saal des Wasserschlosses Mitwitz ist bis auf den letzten Platz gefüllt.
Zu Beginn lauschen die Besucher einer Sonate für Violine und Klavier aus dem Jahr 1802 von Ludwig von Beethoven (1770-1827). Die Studenten der Akademie scheinen mit dem Stück zu verschmelzen. Die Leidenschaft für die Musik hat sich regelrecht auf die Gäste übertragen. Die Künstler sind Andreas Feldmann aus Deutschland mit der Violine und Dimitry Ablogan aus Russland am Klavier.
Die Musiker sind hochkonzentriert. Ob sie aufgeregt sind? Jedenfalls merkt man es ihnen nicht an. Souverän und mit viel Gefühl verzaubern sie jung und alt. Man könnte ihnen stundenlang zuhören.
Nicht viel Zeit für Proben
Manche der Studenten sind erst zwei Tage vor dem Konzert angereist und hatten gerade mal rund 24 Stunden um sich kennenzulernen, beziehungsweise gemeinsam zu proben. Die Konzertbesucher bringen ihre Anerkennung durch höchste Aufmerksamkeit und langen, tosenden Applaus zum Ausdruck. Sogar einen "Wow" - Ruf aus dem Publikum ernteten die Künstler nachdem der letzte Ton verklungen ist.
Aus der Feder von Olivier Messiaen stammt das nächste wunderschöne Stück. Die Musiker schließen die Augen, konzentrieren sich ganz auf den Moment, auf ihr Instrument. Dramatische Töne entlockt Mikelis Dobicins seinem Violoncello, Grigor Asmaryan am Klavier gibt dem Ganzen das i-Tüpfelchen. Vollste Konzentration beim Künstler und beim Publikum.
Anna Gagane aus Lettland hat ihr Leben dem Klarinettenspiel gewidmet. Aus der Sonate für Klarinette und Klavir in f-moll op. 120,1 aus dem Jahr 1894 von Johannes Brahms (1833-1987) trägt sie ein Stück vor und wird dabei von Grigor Asmaryan am Klavier begleitet. Dieses Stück lädt die Besucher, ein ihre Augen zu schließen und zu genießen. Erst das "Allegro appassionato", dann das "Andante un poco adagio und zum Schluss das "Allegretto grazioso".
Die Musikstudenten kommen aus aller Herren Länder, so waren auch junge Musiker beispielsweise aus Korea, Japan, und Polen zu Gast.