Julian Beetz hat das "Züchtergen"
Autor: Maria Löffler
Reitsch, Montag, 12. November 2018
In der Herrenberghalle in Reitsch gaben sich die Geflügelzüchter mit ihren Tieren ein Stelldichein. Für die Besten gab es Preise.
525 Tauben, Hühner, Zwerghühner und Zwergenten schnatterten, krähten und gurrten am Wochenende in der Reitscher Herrenberghalle. Anlass für dieses tierische Konzert war die 66. Kreisschau und die 46. Kreisjugendschau für Geflügel. Bezirksvorsitzender Andreas Vogel freute sich über die hohe Ausstellungszahl und das gute Tiermaterial. "Haltet weiter zamm", war seine Empfehlung an die Züchter.
Vorsitzender Arnd Gratzke lobte den Fleiß der Aussteller, die "Geflügel zu einer Passion" machen. Dieser Meinung war auch Kreisvorsitzender Klaus Ruppert, der zwar bedauerte, dass man im Kreis Kronach knapp an Hallen sei, aber im Bereich "Tiermaterial" dagegen führend. Und dabei sei der Begriff "Tiermaterial" durchaus nicht abwertend gemeint. "Wir versuchen, alte Rassen zu erhalten, und Tiere, die auf der Roten Liste stehen, zu schützen. Außerdem lernt man was fürs Leben, wenn man Verantwortung für ein Tier übernimmt."
Vereine als "Kulturübermittler"
Stockheims Dritter Bürgermeister Jörg Roth ging auf die Aufgaben vor allem der Kleintierzuchtvereine ein. "Sie führen nicht nur Menschen zusammen, sondern hier kann Leistung gezeigt werden. Das Wissen wird von den Älteren auf die Jüngeren übertragen. Vereine sind und bleiben Kulturübermittler."
Die gute Qualität bei den Jugendlichen wusste Kreisjugendleiter Rainer Bauer zu würdigen, die in Reitsch bestens aufgehoben seien. Einer dieser Jugendlichen ist der neunjährige Julian Beetz, der mit seinen "Dresdner Hühnern und Gockeln" preistechnisch gewaltig abgeräumt hatte. Er kommt jedes Wochenende von Wickendorf nach Reitsch, um seinem Opa beim Füttern, Ausmisten und Hühnerstallbauen zu helfen und um sich um seine Tiere zu kümmern. Sein Onkel ist Markus Appel, der Vorsitzende des Kronacher Kleintierzuchtvereins. Wohl deshalb hat ihn das "Züchtergen" erwischt und er ist mit Begeisterung dabei. Nur die Namen für seine Tiere gingen ihm langsam aus, bedauert der ehrgeizige, junge Züchter.
Mit Tauben aufgewachsen
Mit Tauben beschäftigt sich auch der Nachwuchs von Familie Gehring. Paul (fünf Jahre), Leon (acht Jahre) und Luisa (zehn Jahre) kümmern sich mit Opa Alfred um das Wohlergehen der Tiere. "Allerdings hat unser Paul meistens Flausen im Kopf. Manchmal sperrt er mich im Taubenschlag ein", verrät er lachend und blickt stolz auf seine drei Enkel. Luisa meint: "Wir sind mit Tauben aufgewachsen und seit ich mich um sie kümmere, weiß ich erst, welchen Wert Tiere haben. Es macht Spaß und ist ein tolles Hobby."
Höhepunkt war die Prämierung der Züchter. Bei den Senioren konnten Angela Appel (Australorps), Lea Roth (Arabische Trommeltauben) und Stefanie Zieger (Fränkische Trommeltauben) Pokale entgegennehmen.
Den Pokal für Deutsche Schautauben bekamen Günter Schmidt und Friedrich Heider.