Jürgen Deuerling will als Steinwiesener Bürgermeister den frischen Wind bis in die Bergdörfer wehen lassen
Autor: Sandra Hackenberg
Kronach, Freitag, 28. Februar 2020
In Steinwiesen zieht Urgestein Jürgen Deuerling gegen den amtierenden Bürgermeister ins Rennen. Sollte er die Wahl gewinnen, will der 52-Jährige seine Marktgemeinde für Touristen und Bürger gleichermaßen herausputzen.
Steinwiesen Wer die Wahl hat, hat die Qual. Und was die anstehende Kommunalwahl betrifft, haben die Steinwiesener ein echtes Luxusproblem: Mit Jürgen Deuerling (SPD) und Gerhard Wunder (CSU) kandidieren für das Bürgermeisteramt gleich zwei waschechte Urgesteine, die weder aus der Kommunalpolitik noch aus dem gesellschaftlichen Leben der Marktgemeinde wegzudenken sind. Da fällt die Wahl gar nicht so leicht.
Doch dass die Steinwiesener die Wahl haben, das ist Deuerling und seinem SPD-Ortsverband, von dem er seit sieben Jahren Fraktionsvorsitzender ist, wichtig. Zwar zog der 52-Jährige schon einmal bei der Kommunalwahl 2014 gegen den amtierenden Bürgermeister den Kürzeren.
Deuerling rechnet sich dennoch diesmal gute Chancen aus: "Ich höre häufig aus der Bevölkerung, dass doch mal etwas anders gemacht werden müsste und es Zeit für frischen Wind ist." Schließlich wird Wunder im April bereits 63 Jahre alt - 24 Jahre Amtszeit seien eigentlich genug.
Jung und dynamisch
Diesen frischen Wind will der Vater von zwei erwachsenen Jungs durch Steinwiesen bis hinauf in die Bergdörfer wehen lassen. "Ich bin jünger, dynamischer, menschlicher als unser amtierender Bürgermeister und würde die eingefahrenen Wege auch mal verlassen." Deuerlings Lächeln ist verschmitzt, doch die Aussage durchaus als ernst zu verstehen.
Zwar sei die Zusammenarbeit im Marktgemeinderat in den vergangenen zwölf Jahren immer konstruktiv und das Verhältnis zwischen den Parteien gut gewesen. Doch dass der zweite Präsident der Faschingsgesellschaft Steinwiesen ebenso das Zeug zum Bürgermeister hat, beweist er unter anderem bei seinem Arbeitgeber Rauschert.
Dort leitet Deuerling die Abteilung Lager/Logistik in Steinbach am Wald, er ist Ausbilder und vertritt als Betriebsratsvorsitzender rund 250 Mitarbeiter. Außerdem ist er für alle drei Standorte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende für rund 750 Angestellte.
Und auch die Liste seines ehrenamtlichen Engagements ist lang: Der gelernte Kfz-Mechaniker ist seit 35 Jahren beim Roten Kreuz in Steinwiesen, war dort lange Bereitschaftsleiter und gründete eine Jugendgruppe mit.