Jörg Müller geht für die CSU ins Rennen
Autor: Heike Schülein
Marktrodach, Mittwoch, 14. August 2013
Die Ortsverbände Marktrodach und Zeyern haben ihn zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahlen 2014 gekürt. Der 47-Jährige erhielt 100 Prozent der Stimmen. Bei den Wahlen tritt er gegen Amtsinhaber Norbert Gräbner von der SPD an.
Etwas aufgeregt, aber durchaus zielsicher tritt Jörg Müller ans Rednerpult im Nebenzimmer der Rodachtalhalle. Der CSU-Ortsvorsitzende von Marktrodach stellt in den folgenden 20 Minuten nicht nur seinen Werdegang, sondern auch seine konkreten Ziele für Marktrodach vor. Der Autoverkäufer gibt bei der Nominierungsversammlung einen Einblick in seinen Lebensweg - beruflicher wie privater Art. Mit seiner Ansprache überzeugt er die Christdemokraten der beiden Ortsverbände Marktrodach und Zeyern. Er erhält viel Applaus.
Seine Rede beginnt der 47-Jährige mit einem Dank an seine Parteikollegen für das ihm entgegengebrachte hundertprozentige Vertrauen. "Ich freue mich darauf, den Wahlkampf offiziell zu beginnen und am 16. März 2014 ein Spitzenergebnis zu erzielen", so der Bürgermeisterkandidat, der bereits in mehreren Branchen gearbeitet hat und nun seit 15 Jahren in der Automobilbranche tätig ist.
Strategien entwickeln
Nur wer sich Ziele setze, könne Strategien entwickeln. Marktrodach müsse mehr Familien zum "Wohnen und Wohlfühlen" gewinnen, wofür entsprechender Wohnraum zur Verfügung gestellt werden müsse. "Als Außenstehender habe ich das Gefühl, dass Baugebiete ausgeschrieben werden, um anderen etwas heimzuzahlen. Das kann nicht das Bestreben eines sinnvollen Bebauungsplans sein", schimpfte er.
Er sei es leid, dass dauernd über den demografischen Wandel geredet werde. Dabei habe man es selber in der Hand, die Marktgemeinde nach vorne zu bringen. Hierzu bedürfe es insbesondere Arbeitsplätze. Es gelte, die Unternehmen zu stärken. Er habe sich in den Firmen der Marktgemeinde nach ihren unternehmerischen Problemen erkundigt. Dabei habe fast jeder gesagt, dass sich der jetzige Bürgermeister nur bei Einladungen oder einer Feier sehen lasse. "Man muss die Unternehmen regelmäßig besuchen und das Gespräch suchen. Würde ich meine Firmenkunden so behandeln, hätte ich keine mehr", war er sich sicher. Zudem würden klare verlässliche Aussagen des Bürgermeisters vermisst.
Brücke ist überflüssig
Auch auf die Problematik Hirtenweg kam er zu sprechen. Unternehmer wie auch Anwohner hätten ihm versichert, dass die derzeit für Fahrzeuge gesperrte Brücke für sie nicht wichtig sei. Im Gegenteil: Sie freuten sich, dass die "Nadelöhr"-Brücke momentan nicht tauglich sei und befürworteten einen Umbau, sodass kein Auto mehr durchfahren könne. Deshalb verstehe er nicht, wie eine Gemeinde mit diesem Schuldenstand 500 000 Euro grundlos investiere. Bei der Ortsumgehung Zeyern sei eine Lösung für alle gefragt. Dabei müssten auch die Anwohner einbezogen werden, die durch Verkehr und Lärm belästigt würden.
"Ich will kein Bürgermeister-Kandidat sein, den man mit Superbauten oder neuen Straßen in Verbindung bringt, sondern mit der Verbesserung der allgemeinärztlichen Betreuung in der Gemeinde, mit der Verlässlichkeit bei Gesprächen mit Bürgern und Unternehmern sowie mit einer Reduzierung der 7,3 Millionen Euro Schuldenlast", machte er deutlich. Er freue sich auf den Wahlkampf. Wenn die Partei geschlossen hinter ihm stehe, werde man Erfolg haben.
Kreisvorsitzender Jürgen Baumgärtner sagte ihm seitens des CSU-Kreisverbands Unterstützung im Wahlkampf zu. "Ich kenne Dich seit vielen Jahren. Du bist ein engagierter Typ, der mitten im Leben steht. Du willst keine Schlösser bauen oder Dir Denkmäler setzen, sondern willst Anwalt der Menschen sein", betonte er.