Jede Menge Ideen für attraktiveres Teuschnitz
Autor: Heike Schülein
Teuschnitz, Freitag, 11. Dezember 2015
Einladende Ruhe- und Begegnungszonen, ein stimmiges Beleuchtungskonzept und eine festinstallierte Bühne - so könnte er aussehen: Der neue Innenstadtbereich von Teuschnitz, den der Freistaat Bayern, Planer und die Stadt Teuschnitz zu einem neuen Gesicht helfen wollen.
Finanziell ermöglicht dies die Städtebauförderung. Letztlich sind es aber die Bürger selbst, die mit ihren Anregungen und Ideen zum neuen Erscheinungsbild beitragen sollen. Und dieses Angebot wurde bei der Bürgerbeteiligungs-Versammlung gerne angenommen.
Aufwertung des Raumes geplant
Bürgermeisterin Gabriele Weber (CSU) konnte im Pfarrheim viele Interessierte begrüßen, um die Grundlagen für die Auslobung des Architektenwettbewerbs zu diskutieren. Um in den Genuss weiterer Fördermittel zu kommen, sei mittlerweile die Durchführung eines städtebaulichen Wettbewerbs Voraussetzung. Die Rennsteig-Gemeinden hätten auf Basis einer ISEK-Studie jeweils ein Leitbild erarbeitet, um vorhandenes Potenzial zu nutzen.
Da man in Teuschnitz über ein großes Vorkommen an Arnika und Heilkräutern verfüge, habe man sich das Leitbild "Gesundheit und Natur gegeben". Auf Basis der Untersuchungen konnte 2014 das Sanierungsgebiet festgelegt und somit die Grundlage für die Entwicklung der Stadt zur Arnikastadt Teuschnitz geschaffen werde. Beim Wettbewerb gehe es insbesondere um die Aufwertung bzw. Neuordnung des Raumes im Bereich Hauptstraße, Kirchstraße, Schlossgarten mit Parkplatz sowie beim Festplatz bei der Wiesenstraße. Zudem soll ein neues Beleuchtungskonzept für die Hauptstraße und den Schlossgarten erarbeitet werden.
Petra Schober vom mit der Wettbewerbs-Betreuung beauftragten Architekturbüro Schober in München gab einen Einblick in das Wettbewerbsverfahren und stellte Auszüge aus dem bislang bereits erarbeiteten Wettbewerbsgrundlagen vor. Seit mehr als 15 Jahren betreue ihr Büro solche Wettbewerbe. "Das ist jedes Mal aufs Neue spannend", erklärte sie. Derzeit sei man gemeinsam mit der Verwaltung mit der Formulierung des Auslobungstextes für die teilnehmenden 15 Architektur- beziehungsweise Landschaftsarchitektur-Büros beschäftigt. Beurteilt würden die Ideen von Fachpreisrichtern - bestehend aus Architekten und Landschaftsarchitekten - sowie den Sachpreisrichtern: Bürgermeisterin Gabriele Weber, Stadtrat Peter Goihl (CSU/FWG) und Clemens Richter, 2. Vorsitzender des Arnikavereins Teuschnitz. Hinzu kommen weitere Berater. Nach verschiedenen Auswahlverfahren blieben fünf Arbeiten übrig. Unter ihnen werde die Reihenfolge vom ersten bis zum dritten Preis festgelegt. Das Ergebnis werde nicht zu 100 Prozent umgesetzt. "Das ist nur die Grundidee. Wir wollen niemanden überrumpeln. Das letzte Wort hat der Stadtrat", betonte sie. Voraussichtlich um Ostern 2016 werde es eine öffentliche Ausstellung der Pläne geben.
Wichtig sei die Bürgerbeteiligung. Ihr lagen diesbezüglich bereits einige schriftliche Rückmeldungen vor. Darin wurden beispielweise eine fest installierte Bühne mit Überdachung und ein Konzertplatz gewünscht. Ein anderer bat, es mit der Sanierung nicht zu übertreiben. Der Altstadtbereich solle noch zu erkennen sein. Dem stimmte die Architektin zu. "Wir wollen eine sanfte Veränderung. Der Schlossgarten soll geändert werden, das andere soll behutsam erfolgen", betonte sie.
Auch die anschließende Diskussion belegte, dass die Bürger hinter der Maßnahme stehen. Tenor war, die alten Bäume im Schlossgarten stehen zu lassen, da sie zum historischen Stadtbild dazugehörten. "Für mich sähe es ohne Bäume zu leer aus", meinte beispielsweise 2. Bürgermeister Stephanus Neubauer (CSU/FWG). Laut der Bürgermeisterin hätten die vorbereitenden Untersuchungen ergeben, dass die alten Bäume bei einer Fassadenbeleuchtung eher stören würden. Sie könnte sich vorstellen, die Fassadenbeleuchtung in den Vordergrund zu stellen und dafür vor den Häusern mehr Grünstreifen anzuordnen. Beim Beleuchtungskonzept gebe es, so Schober, viele Möglichkeiten - von akzentuiert bis zu vollflächig.
Hans-Peter Müller, Vorsitzender des Arnikavereins, appellierte, in das Gesamtkonzept auch die Arnika-Akademie mit einzubeziehen.
Preisrichter-Vorbesprechung
Am gestrigen Freitag fand die Preisrichter-Vorbesprechung statt. Gemeinsam wurde der Entwurf des Auslobungstextes überabeitet.
Der endgültige Text geht an die Bürgermeisterin, die Verwaltung und die Regierung.Abschließend wird er dem Stadtrat zum Beschluss vorgelegt.