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Jäger feiern Hubertusmesse in Neufang


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Neufang, Sonntag, 06. November 2016

In einem beeindruckenden Gottesdienst feierten Jäger, Forstleute, Bauern und Naturfreunde im Gedenken an den Heiligen Hubertus, den Schutzpatron der Jäger,
Die Hubertusmesse fand unter musikalischer Gestaltung des Bläsercorps der Kreisgruppe Kronach im Feststoudl in Neufang statt. Foto: Karl-Heinz Hofmann


In einem beeindruckenden Gottesdienst feierten Jäger, Forstleute, Bauern und Naturfreunde im Gedenken an den Heiligen Hubertus, den Schutzpatron der Jäger, ihre traditionelle Hubertusmesse im Feststoudl in Neufang.
Geistlicher Rat Erwin Lohneisen freute sich besonders, dass das Bläsercorps der Bayerischen Jäger- und Jagdschutzverbandes (BJV), Kreisgruppe Kronach, unter Leitung von Heinrich Reuß die musikalische Umrahmung übernahm und als Prediger Diakon Franz-Josef Reck (Mitglied im BJV-Ethikrat) gewonnen werden konnte.

So erfreute das Bläsercorps mit der La Grande Messe de Saint Hubert von J. Catin, nach historischen Fanfaren und Jagdstücken französischer Tradition des 17./18. Jahrhunderts. Für Heinrich Reuß und das Bläsercorps ist es eine große Freude und Ehre zugleich, am Gedenktag des heiligen Hubertus den Gottesdienst musikalisch begleiten zu können.

Es ist eine gute Tradition, dass um diesen Ehrentag die Jäger in feierlicher Form in der Kirche und anschließend in einer weltlichen Feier ihres Schutzpatrons gedenken.

Das Parforcehorn ist ein so genanntes Naturhorn ohne Ventile. Die Töne entstehen ausschließlich durch Verformung der Lippen. Die Beherrschung des Instruments verlangt den Bläsern höchste Konzentration ab, um die unterschiedlichen Naturtöne in ihrer ganzen Reinheit erklingen zu lassen. Dabei geht es einmal laut schmetternd, aber doch klangvoll zu, ein anderes Mal schmeichelnd feierlich bis hin zu jubelnden Klängen. Diese Klangvielfalt brachten die Jagdhornbläser in der Hubertusmesse voll zum Ausdruck.

Geistlicher rat Erwin Lohneisen lud ein, von der Hektik abzuschalten. Gerade in der heutigen Zeit soll die Hubertusmesse zur Besinnung und Mahnung dienen und die Werte der Natur und der darin lebenden Geschöpfe näher bringen. Die Besinnung soll dahin gehen, dass jedes Lebewesen und jede Pflanze ein Geschöpf Gottes ist und dass es dem Menschen auferlegt ist, diese zu ehren und zu schützen.

In seiner nachdenklich stimmenden Predigt mahnte Diakon Reck, dass der Mensch nicht durch Gier über natürliches Wachstum und Gedeihen bestimmen solle. Gott habe in seiner Schöpfung an alle gedacht. Es gebe in unserer schnelllebigen Zeit eine Neigung, die Natur kontrollieren zu wollen. Dabei denke aber keiner an den Stress, der dadurch entsteht. Er rief zum Nachdenken, zur Gelassenheit und zu Geduld auf. Man sollte nicht alles beschleunigen wollen. Das heißt für Jäger, immer sicher und schonend erlegen zu wollen und die Herrenlosigkeit des Wildes zu akzeptieren. Man könne sich über jede Trophäe freuen, aber man sollte auf Trophäenkult verzichten. "Wenn wir nicht am Hubertustag ein Aufleuchten erkennen und spüren, dass wir umdenken müssen, dann bleibt die Tradition des Hubertusgedenktages nichts als Folklore."

Für den Jagdschutz- und Jägerverband Kronach dankte Vorsitzender Bernhard Schmitt den Geistlichen und dem Bläsercorps für die Hubertusmesse. Der Kirchengemeinde Neufang und der Hegegemeinschaft dankte er für die Ausgestaltung des Feststoudls.