Intercity stoppt ab 2023 auch in Ludwigsstadt
Autor: Marco Meißner
Ludwigsstadt, Donnerstag, 11. Februar 2016
Der Landkreis Kronach bekommt einen zweiten IC-Halt. Darin sehen die Politiker eine Stärkung der Rennsteig-Region.
Dem Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) ist die Freude anzuhören, als er von unserem Reporter via Telefon die gute Nachricht erfährt. Der Landkreis Kronach wird einen zweiten Haltepunkt für den Intercity ab 2023 bekommen: Ludwigsstadt. "Wenn das so kommt, ist das sehr schön, sehr gut", begrüßt er die aktuelle Entwicklung, die am Donnerstag von MdB Hans Michelbach und MdL Jürgen Baumgärtner (beide CSU) mitgeteilt wurde.
"Der Landkreis Kronach wird mit zwei Intercity-Halten an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG angeschlossen: Die neue IC-Linie Nürnberg-Leipzig wird künftig in Kronach und Ludwigsstadt halten", heißt es. Auf Anregung des Freistaates Bayern habe sich die Deutsche Bahn AG zu diesem Schritt entschlossen. "Unsere Region wird damit eng in das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG eingebunden", erklären Baumgärtner und Michelbach in einer Pressemitteilung.
Bereicherung für den Landkreis-Norden
Dafür ist Ehrhardt sehr dankbar. Seiner Ansicht nach ist ein solcher Halt eine Bereicherung für die Rennsteig-Region und werde der Stadt als traditionsreicher Bahn-Standort gerecht. "Ludwigsstadt hat schon immer eine zentrale Funktion als Bahnhof gehabt", erklärt er. Der IC-Halt an der Nahtstelle zwischen Nordbayern und Südthüringen könne dem gesamten Wirtschaftsraum nur gut tun. Auch wenn es noch bis 2023 dauern soll, ehe der Halt zum Tragen kommt, sieht Ehrhardt bereits in der Perspektive ein Argument, das Ludwigsstadt in seiner Entwicklung helfen kann. Dennoch würde er sich natürlich einen vorgezogenen Starttermin wünschen.
"In der Frage nach dem Nahverkehr und dem Fernverkehr tut sich im Kreis Kronach was", ist Baumgärtner im Gespräch mit unserer Zeitung froh, nach dem IC-Halt in Kronach eine weitere positive Weichenstellung für das Verkehrswegenetz im Landkreis vermelden zu können. "Ich verspreche mir dadurch eine Stärkung des Nordens", betont er.
Weiter Einsatz für früheren Termin zeigen
Michelbach und er würden sich selbstverständlich ebenfalls einen noch früheren Zeitpunkt als 2023 - ursprünglich stand das Jahr 2030 zur Diskussion - für den ersten Halt in Ludwigsstadt wünschen, doch da weise die Bahn auf planerische Zwänge hin. "Eine noch frühere Inbetriebnahme lehnt die Deutsche Bahn AG bisher leider ab, aber wir werden uns weiterhin dafür einsetzen.
Mit der Zusage, dass die Züge auf dieser Strecke sieben Jahre früher fahren werden, ist auf jeden Fall ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung erreicht", stellt Baumgärtner fest. Michelbach spricht davon, dass weitere "Vorzugseffekte" in Berlin bei der Bahn eingetaktet werden müssten.
Doch selbst wenn es nicht mit einem früheren Halt als 2023 klappen sollte, war die jetzige Entscheidung der Bahn im Zusammenwirken mit dem Freistaat in seinen Augen sehr wichtig. "Denn wer jetzt nicht dabei ist, der hat auch 2023 keine Chance", unterstreicht er.