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In Steinwiesen nicht nur den Gaumen verwöhnt


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Montag, 16. Sept. 2013

Der "Steinwiesener Weg" macht Fortschritte. Deshalb lautete auch das Motto des Genussfestes "kraftvoll unterwegs auf dem Steinwiesener Weg". Egal ob Energieautark, familienfreudig oder gastfreundlich, gemeinsam konnten die Früchte der vergangenen Jahre geerntet werden.
Flashmob beim Genussfest, auch Lea Gulich (links) und Karina Rüger (vorne) sind voll dabei.


Deshalb hieß es beim Genussfest nicht nur Genuss für den Gaumen, obwohl es so manche Leckerei gab. Nein, man konnte auch gemeinsam das genießen, was sich in den vergangenen zwei bis drei Jahren im Ort zum Positiven gewandelt hatte, was alles miteinander geschaffen wurde.

Für Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) und Rainer Kober von Steinwiesen aktiv war es ein Fest von der Ortsgemeinschaft für die Ortsgemeinschaft. Was den Steinwiesener Weg betraf, so hatte Rainer Kober seine eigenen Vorstellungen, als er dazu aufrief, "sich besonders um die jungen Frauen zu kümmern", damit der Ort nicht ausstirbt. Oder auch, dass die jungen Männer auch "junge Frauen von auswärts" mitbringen sollen, "um in Steinwiesen eine Familie zu gründen und hier zu bleiben". Die Begeisterung der Bevölkerung konnte auch der Nieselregen nicht bremsen und beim spontan entstehenden Flashmob, ausgelöst von den Turnern des Sportvereins, tanzten zahlreiche Kinder, Männer und Frauen fröhlich mit. Auch bei der "Bilderkette" im Bereich des Heimatmuseums kam man auf seine Kosten. "Schau mal, die Uroma", "da haben wir vor 60 Jahren mal gewohnt" oder "der lebt aber auch schon lange nicht mehr" waren oftmals zu hören, wenn die Bilder von Steinwiesen von früher betrachtet wurden. Margrita Baaser hatte sozusagen das Heimatmuseum "geplündert" und alle Schätze kopiert, einlaminiert und aufgehängt.


Ein Springbrunnen sprudelt

Ein Mehrgenerationenspielgerät für den neuen Generationenspielplatz, den die Mutter-Kind-Gruppe anstrebt, konnte ausprobiert werden und das Tourismusbüro Oberes Rodachtal war mit ihrem Infostand und zwei E-Bikes zum Probefahren vor Ort. Ein Segway-Parcours rundete das aktive Angebot ab.

Bei Jürgen Ramming von der Energieagentur Oberfranken gab es die Möglichkeit, allein durch Muskelkraft und ein Fahrrad eine Lampe zum Leuchten und einen Springbrunnen zum Sprudeln zu bringen. Dicht belagert war das Glücksrad von komDSL, wo Birgit Frank für die Fragen zum schnelleren Internetanschluss in Steinwiesen zur Verfügung stand. Das Geschicklichkeitsspiel von Martin Unglaub, ein sechspoliges Kabel durch den Kabelkanal zu schieben, verlangte viel Muskelkraft. Den "Tatort Leerstand" erklärte und verdeutlichte Lea Gulich von "Planwerk".


Handytaschen aus Wolle

Gast- und familienfreundlich waren auch die anderen Angebote des Genussfestes. So bastelte das Kindergartenteam Windräder, bei einer Gruppe aus Neufang unter Leitung von Werner Bätz konnten "Hui-Hui"-Räder gebastelt werden, Gabi Krieger fertigte Bushimützen und Handytaschen aus Wolle und der Gartenbauverein veranstaltete ein Gartenquiz. Spannend waren die Spiele beim "Menschenkicker", einem riesigen Fußballkicker mit lebenden Spielern.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Donat Hofmann, dem Musikverein Steinwiesen, mit Geschichtla und Liedla von Walter Schmittdorsch und fränkischen Gedichten von Hedi Höhn. Hervorragend tanzten die Mädchen Jasmin und Lea aus Birnbaum.

Und Feuerschalen, Holzstammfackeln und Windlichter sorgten auch am Abend für das ganz besondere Ambiente. Glitzernde Regentropfen können eben auch schön sein und bei Sonnenschein kann schließlich jeder feiern, da ist Steinwiesen eben auch "einfach anders".