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In Neukenroth schweben Tonnen von Holz ein


Autor: Friedwald Schedel

Neukenroth, Mittwoch, 09. Oktober 2013

Wolfgang Schirmer verleiht den neuen Rückewagen seiner Waldbesitzervereinigung. Und der Neukenrother nutzt den Anhänger selber. Das Gefährt soll keine Konkurrenz zu den professionellen Rückeunternehmen darstellen, sondern eine Ergänzung sein.
Augenmaß ist gefragt, wenn Wolfgang Schirmer den Greifer des Krans steuert, um die Stämme zu packen. Fotos: Friedwald Schedel


Da ist das Aufladen des Holzes ein Kinderspiel. Anstatt sich zu plagen, drückt Wolfgang Schirmer nur leicht mit den Fingern gegen zwei Kreuzhebel - und nach einigen Sekunden sind mehrere Zentner Holz vom Wegesrand auf den Rückewagen befördert. Dazu hätte er mit der Hand fast eine Viertelstunde gebraucht. Und geschwitzt!

Wolfgang Schirmer ist in wenigen Wochen zu einem Fan des neuen Rückewagens der geworden. Dieser Anhänger für Traktoren wurde von der Forstbe triebsgemeinschaft angeschafft, um den Mitgliedern eine zusätzliche Dienstleistung zu bieten. Denn die 1200 Mitglieder der WBV können sich den Rückewagen gegen ein geringes Entgelt ausleihen. Das Gefährt ist aber nicht als Konkurrenz zu den professionellen Holzrückern gedacht, sondern als Ergänzung. Denn welches Unternehmen fährt wegen ein paar Ster Holz gerne raus in den Wald? Da ist nichts verdient.

Es geht um Kleinmengen
Und um auch Kleinmengen an Fixlängen, Schleifholz und Brennholz aus dem Wald schaffen zu können, wurde der Rückewagen gekauft. "Eine gute Entscheidung", meint Wolfgang Schirmer, denn in den wenigen Monaten des Einsatzes hat der Anhänger schon 200 Betriebsstunden, 300 pro Jahr waren angepeilt.

Das Gefährt bietet einigen Komfort und ist sehr robust aufgebaut. Es hat eine Schwenkdeichsel, das heißt, man kann vom Führerhaus des Traktors aus den Hänger lenken. "Da muss man beim Rechtsabbiegen vom Waldweg in die Rückegasse nicht so weit ausholen - und das Rückwärtsfahren wird durch die lenkbare Deichsel auch sehr erleichtert, weil man nicht dauern vor- und zurückstoßen muss", erläutert Schirmer.

Weil der Anhänger ja an verschiedenen Traktoren angehängt wird, hat er auch eine eigene Ölversorgung, die über die Zapfwelle betrieben wird. Schließlich soll sich das Hydrauliköl von Zugmaschinen und Hänger nicht vermischen.

Ab 60 PS aufwärts
Apropos Traktor: 60 PS und Allrad sollte der Trecker schon haben, damit er den beladenen Hänger auf Rückewegen eine Steigung hochziehen kann. "Denn der Anhänger wiegt leer drei Tonnen. Sechs Tonnen darf man zuladen. Das entspricht acht Ster Holz oder sechs Festmeter", informiert Wolfgang Schirmer. Der Rückewagen besitzt auch eine Straßenzulassung, denn er hat eine auf alle vier Räder wirkende Auflaufbremse.

Das erste, das Wolfgang Schirmer macht, wenn er aufladen will, ist die hydraulischen Stützen ablassen, damit die Standfestigkeit des Gespanns gewährleistet ist. Denn auch sein großer Traktor wackelt ganz schön, wenn der Greifer des Ladekrans vollgepackt ist. Schließlich muss er als Geschäftsführer der WBV und Holzvermarkter den anderen Waldbesitzern ein Vorbild sein und alle Sicherheitsvorschriften einhalten.

Der Gerätepark der WBV
Rückewagen Wer den Holzanhänger ausleihen will, setzt sich mit dem WBV-Büro in Teuschnitz, Telefon 09268/9130940, oder Wolfgang Schirmer, Handy 0172/8412338, in Verbindung.

Spalter Die WBV verleiht auch einen über Zapfwelle betriebenen Sägespalter sowie einen per 380 Volt betriebenen 20-Tonnen-Holzspalter. Ansprechpartner sind das WBV-Büro oder Hans-Ulrich Müller, Telefon 09261/52309 oder 0160/4032219.

Häcksler Der Häcksler der WBV produziert Hackschnitzel. Ihn kann man über das WBV-Büro oder bei Klaus Dressel, Telefon 09265/914330 oder 0171/1708696.