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In Haig möchten Bürger wieder Wasser aus eigenen Quellen


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Haig, Donnerstag, 30. November 2017

Vor allem das Thema "Trinkwasser" beschäftigte die Haiger in der Bürgerversammlung. Aber auch über Investitionen wurde diskutiert.
Der Gemeindeteil Haig stand im Blickpunkt einer Bürgerversammlung der Gemeinde Stockheim. Überall im Ort wird Wert auf Grün- und Ortsbildpflege gelegt, so wie hier an der St. Anna- Kirche. Foto: K.-H. Hofmann


Die Bürgerversammlung der Gemeinde Stockheim im Saal des Landgasthofes Detsch in Haig war außerordentlich gut besucht. Weil die Gerüchteküche um die Trinkwasserversorgung dort seit einiger Zeit brodelt, stellte Bürgermeister Rainer Detsch (FW) klar: "Ja, es besteht Handlungsbedarf für eine Sanierung."

Er habe aus Sorge um die Qualität des Trinkwassers den Hochbehälter Haig, der von zwei Quellen gespeist wird, vom Netz nehmen lassen. Auf den Einwand der Haiger hin, sie wollten ihr eigenes Wasser wieder haben, informierte der Bürgermeister, dass sie dieses auch wieder bekommen werden. Aber er könne es derzeit nicht verantworten aus dem Hochbehälter weiter die Trinkwasserversorgung vorzunehmen. Die Haiger Quellen lieferten ein qualitativ sehr hochwertiges Wasser, die Technik in der Aufbereitung sei aber nicht auf den neuesten Stand.


Leistungsfähige Brunnen und Quellen

In Stockheim habe man sehr hohe Standards vorgehalten. Die Gemeinde sei in der glücklichen Lage, mit sehr leistungsfähigen Tiefbrunnen und Quellen, die eine sehr gute Wasserqualität hätten, arbeiten zu können. Das solle auch so bleiben. "Wir wollen weiterhin breit aufgestellt bleiben und investieren in Sicherheit und Leistungsfähigkeit", sagte Detsch. Es seien Investitionen notwendig in die Steuerungstechnik in der Aufbereitung in Neukenroth und in die Erneuerung der Aufbereitung in Haig (mit Sanierung des Hochbehälters). Man müsse sich zeitlich wohl auf ein bis drei Jahre hierfür einstellen.

Einige Bürger, unter anderem Siegfried Lang und Reinhard Conradi, hoben die Notwendigkeit hervor, wieder Wasser aus den Haiger Quellen zu erhalten. Conradi rechnete vor, dass diese Quellen doppelt so viel Wasser fördern als Haig überhaupt verbraucht.


Kampf gegen Stromtrasse

Ein weiteres Thema, das besonders den Haigern auf den Nägeln brennt, ist die Angst vor einer weiteren Stromtrasse. Die Gemeinde sei schon sehr aktiv geworden, um diese abzuwenden, erwiderte der Bürgermeister. Sophia Betz und Siegfried Lang mahnten zur Wachsamkeit.

Christa Hannweber ist der Friedhof ein Herzensanliegen. Seit langem entfernt sie das Unkraut auf dem Gehweg und ist auch sonst sehr um die Grünpflege bemüht. Es müsse aber auch einiges seitens der Gemeinde getan werden, sagte sie. Vor allem das Leichenhaus müsse hergerichtet werden. Dazu sagte der Bürgermeister: "Es wurden schon Gespräche zwischen Gemeinde und Kirchenverwaltung geführt." Die Sache werde angepackt.

Detsch gab auch eine Darstellung der allgemeinen Situation in der Gemeinde. Stockheim ist demnach in allen Belangen gut aufgestellt. Obwohl man mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 400 Euro weit unter dem bayerischen Landesdurchschnitt (764 Euro) liege, werde man weiter den Schuldenabbau im Visier haben. Mit der freien Spitze im Haushalt könne die Gemeinde ohne Neuverschuldung Projekte angehen.


Neue Projekte stehen bevor

Um weiter eine prosperierende Gemeinde zu bleiben und noch attraktiver zu werden, habe man sich auch für die nächste Zeit größere Projekte vorgenommen. Dazu zählten die Sanierung der Rentei sowie der Vollausbau verschiedener Dorfstraßen in den Gemeindeteilen. Als nächste Maßnahmen nannte er die Straßen Bahnhofsiedlung, Ziegenrückstraße, Dorfäcker, Waldstraße und Am Hainbach. Ziel sei der Ausbau von zwei Straßen pro Jahr.

Ferner stehe der Anschluss der Büttnerszeche an die Kanalisation an. Der Beginn der einfachen Dorferneuerung in Reitsch solle bald erfolgen. Die Beschaffung von drei Feuerwehrfahrzeugen, Sanierungen von Wasserleitungen und Kanal und vieles mehr würden umgesetzt. Allein in Haig habe man in diesem Jahr in kleine Straßensanierung 96 000 Euro investiert. Es wurde die Rathaussanierung mit rund 700 000 Euro erwähnt, wobei man Fördermittel in Höhe von 450 000 Euro generiert hat.