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In der Premium-Falle


Autor: Matthias Litzlfelder

Kronach, Donnerstag, 13. Dezember 2012

Stürmische Zeiten sind nichts Neues für das Traditionsunternehmen Loewe. Es ist erst knapp zehn Jahre her, dass der damalige Loewe-Chef und jetzige Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Hecker Restrukturierungsmaßnahmen einleiten musste.
Foto: Michael Gründel


Loewe hatte den Wandel vom Röhren- zum Flachbildfernseher verschlafen, konnte diesen Rückstand in den Folgejahren aber noch aufholen.

Zehn Jahre später sind die Probleme tiefgreifender. Der Fernsehgerätehersteller, der im nächsten Jahr seinen 90. Geburtstag feiert, hat diesmal keine offensichtlichen Fehler gemacht. Doch der Markt drückt dem Jubilar die Luft ab. Während in anderen Branchen Premiumprodukte made in Germany gefragt sind und beispielsweise deutsche Autohersteller ihre höheren Preise am Markt durchsetzen können, ist der Fernseher immer mehr zum schnelllebigen Massenprodukt geworden.

Die Mehrzahl der Käufer spart und wechselt lieber häufiger, anstatt viel Geld in ein TV-Gerät mit tollem Design zu investieren. Einen Kernmarkt wird es für Loewe immer geben, aber der ist leider nicht mehr geeignet, 1000 Menschen zu beschäftigen.