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Im Mittelpunkt: der neue Mühlvogt


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Dienstag, 04. Juli 2017

Landrat Klaus Löffler stellte sich vor und bekannte sich zu dieser Tradition. An der Teichmühle gab's wieder viele Besucher.
Der erste Schneidmüller Bernhard Schlee (links) erklärt dem Mühlvogt und Landrat Klaus Löffler das königlich-bayerische Eisenvollgatter. Foto: Susanne Deuerling


Das Fest an der Teichmühle ist jedes Jahr etwas ganz Besonderes. Schon die Örtlichkeiten mit der alten Museumsmühle, dem sich drehenden vier Meter hohem Mühlrad und dem steten Geklapper bei Schneidvorführungen geben dem Ganzen ein unverkennbares Ambiente. Wenn sich dazu noch die Kinder auf den Flößen auf dem Mühlgraben vergnügen, die Kutsche zu Rundfahrten einlädt und ab und zu die Rodachtalbahn vorbei fährt, dann verweilt man gerne an der Teichmühle.
In diesem Jahr war Landrat Klaus Löffler zum ersten Mal in der offiziellen Mission als "Mühlvogt" beim Fest dabei. Er zeigte großes Interesse an der Arbeit der Schneidmüller, als ihn der erste Schneidmüller Bernhard Schlee zu einem Rundgang durch die Mühle mitnahm. An Ort und Stelle zeigte ihm Schlee, welche Arbeiten zum Erhalt der Teichmühle unbedingt notwendig waren, aber auch, was in all den Jahren vom Mühlenverein schon geleistet wurde. Eine Schneidvorführung mit dem königlich-bayerische Eisenvollgatter, das nachweislich über 140 Jahre alt ist und noch heute einwandfrei ruhig läuft und ohne Vibrationen funktioniert, faszinierte den Mühlvogt Klaus Löffler. Er betonte, dass der Landkreis Kronach auch unter seiner Führung an dieser Tradition festhalte. Bei eventuell notwendigen baulichen oder restaurierenden Maßnahmen werde man ein guter Partner sein. "Wir haben so viele und schöne Möglichkeiten im Landkreis, lasst sie uns schützen und erhalten", betonte der Landrat. Er dankte allen, die sich für den Erhalt und die Pflege dieses Kleinods einsetzen.
Der Vorsitzende des Mühlenvereins, Michael Kestel, konnte neben dem neuen Mühlvogt Landrat Klaus Löffler auch Altlandrat Oswald Marr und den Dritten Bürgermeister des Marktes Steinwiesen, Thomas Reißig, begrüßen. Die befreundeten Flößer aus Wallenfels, Marktrodach, Friesen und Neuses waren ebenfalls gerne gekommen. Kestel ging in einem kurzen Rückblick auf die Geschichte der Teichmühle ein und dankte dem Kreisbauhof, der sich mit dafür eingesetzt habe, dass das ganze Areal einen so gepflegten Eindruck macht.
Beglückwünschen konnte Michael Kestel auch die Kinder, die bei der Kinderblöchertrift mitgemacht haben. Zwei Gruppen von Kindern waren es in diesem Jahr, die über eine Rutsche ihr kleines Bloch, das "Blöchla" zu Wasser ließen und mitfieberten, als die Holzblöchla Richtung Teichmühle auf dem Mühlbach unterwegs waren. Zuerst ging es langsam voran, doch je näher man der Teichmühle kam, desto stärker wurde die Strömung, ausgelöst vom sich drehenden Mühlrad. Im ersten Durchgang sicherte sich Linus aus Marktrodach den Sieg, gefolgt von Paul aus Nurn und Laurenz aus Neufang. Den zweiten Durchgang gewann Tim aus Steinwiesen, gefolgt von Moritz aus Neufang und Ben aus Steinwiesen. Für alle Teilnehmer gab es Eisgutscheine und die jeweils ersten drei Gewinner kleine Preise.
Bereits am Vormittag fand ein evangelischer Zeltgottesdienst mit anschließendem Weißwurstfrühschoppen statt. Am Nachmittag standen außer den "Blöchla"-Triften Sägevorführungen, Kinderflößen, Kutschfahrten und Führungen durch die Außenanlagen auf dem Programm.