IHK ehrt in Steinbach am Wald den Ministerpräsidenten
Autor: Marco Meißner
Steinbach am Wald, Freitag, 23. Sept. 2016
Bei seiner IHK-Auszeichnung in Steinbach am Wald würdigte Ministerpräsident Horst Seehofer den Mentalitätswandel in Oberfranken.
Ein Mensch mit dem Gespür für die Regionen sei er. Einer, der nicht den bequemen Weg geht. Einer, der sich mit den Mittelständlern unterhält und für sie kämpft. So wurde der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) am Freitagabend von Vertretern Oberfrankens in einem Videoclip beschrieben, der zu seiner Auszeichnung mit der Großen IHK-Ehrenmedaille in den Räumen der Firma Wiegand hinführte.
Doch warum wurde ausgerechnet dem Ministerpräsidenten, einem Oberbayern, diese höchste Auszeichnung der IHK für Oberfranken vor dem "Who's Who" der oberfränkischen Politik und Wirtschaft verliehen? Weil er laut IHK-Präsident Heribert Trunk einer ist, der nicht nur ein Ohr für den ländlichen Raum hat, sondern auch ein Auge dafür, was dort gebraucht wird.
Zeit des Jammerns ist vorbei
Der IHK-Präsident zeigte aber auch auf, dass die Oberfranken ihre lange Zeit des Jammerns längst überwunden und ihr Schicksal wieder selbst in die Hand genommen haben. "Bei uns sind alle in einer Partei: Oberfranken", machte er den wiedererstarkten Zusammenhalt deutlich. Für Trunk liegt darin das Geheimnis, dass man in Horst Seehofer einen starken Weggefährten gefunden hat. Angesichts dieser Mentalität habe der Ministerpräsident sehr offene Gespräche mit ihm geführt. Und er habe sich sehr stark für die Region engagiert. "Sie haben versprochen und Sie haben gehalten", bescheinigte er Seehofer.
Im Gegenzug habe die oberfränkische Wirtschaft geliefert: hochwertige Arbeitsplätze, einen Zuwachs an Ausbildungsstellen, der dem demografischen Trend trotze, und viele Bundesbeste. "Wir sind im Aufwind. Wir haben nicht nur Masse, sondern auch Klasse."Trunk wandte sich aber auch mit einigen Wünschen an den Ministerpräsidenten. Die Verkehrsanbindung, der Aufbruch ins Gigabit-Zeitalter oder auch die Suche nach einem neuen Nationalpark - nicht nur in diesen Punkten warf der IHK-Präsident seinen Hut für Oberfranken in den Ring.
"Unternehmer sind Vorbilder, keine Feindbilder"
Horst Seehofer dankte für die Auszeichnung durch einen "wichtigen Teil der bayerischen Wirtschaft". Er ging auf Erlebnisse in Berlin ein, wo ihn die Kanzlerin zuletzt gefragt habe, wie Bayern mit strukturschwachen Gebieten umgehe, damit die nicht permanent am Tropf hängen.
Eines der Prinzipien sei es, die Wirtschaft als Partner zu sehen. "Unternehmer sind Vorbilder, keine Feindbilder", betonte er. Auch müsse klar sein, dass der Freistaat Bayern nicht nur aus München bestehe. "Die Franken sind ein starker Stamm. Sie werden sagen, die Oberfranken sind noch stärker", flachste er mit den Zuhörern. Er pflichtete Trunk bei, dass die pessimistische Grundstimmung hierzulande verflogen sei. Das sei ein Werk der Bevölkerung. "Oberfranken ist ein Wirtschaftsstandort der Spitzenklasse", unterstrich Seehofer, doch daran müsse permanent weiter gearbeitet werden. Das sei der Garant für ein hohes soziales Niveau. "Sie haben gemeint, ich brauche nur ,ja‘ zu sagen", ging er auf Trunks Forderungen für weitere Verbesserungen im Bezirk ein. "Und ich sage ,ja‘!"