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Hummendorfer Bürger übt scharfe Kritik an der Polizei


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Weißenbrunn, Mittwoch, 14. November 2018

Ein Hummendorfer moniert, dass viele Brummifahrer ungeahndet gegen das Lkw-Verbot verstoßen. Auch gegen Temposünder unternehme die Polizei nichts.
Diese Engstelle an der KC 5 in Hummendorf ist für Lastwagen gesperrt, außerdem ist die Geschwindigkeit auf 30 Stundenkilometer beschränkt. Beides werde viel zu wenig beachtet, monierte Dieter Herlein aus Hummendorf in der Bürgerversammlung und warf der Polizei Untätigkeit vor. Foto: Karl-Heinz Hofmann


Scharfe Kritik an der Kronacher Polizei übte Dieter Herlein aus Hummendorf in der Bürgerversammlung der Gemeinde Weißenbrunn im Mehrzweckhaus. Er monierte, dass die Beamten nichts gegen die ständige Missachtung des Lkw-Fahrverbots auf der KC 5 durch Hummendorf unternehmen und auch nicht gegen Temposünder einschreiten. Die Polizei habe auf seine wiederholten Hinweise bislang nicht reagiert.

Heikle AfD-Spende

Harald Meußgeier bot der Gemeinde eine 1000-Euro-Spende der Alternative für Deutschland (AfD) an und fragte, ob diese angenommen würde. Bürgermeister Egon Herrmann (SPD) verwies darauf, dass darüber wie bei jeder anderen Spende auch der Gemeinderat entscheiden müsse.

Meußgeier fragte auch nach der Ausweisung eines Industriegebiets. Der Bürgermeister antwortete, dass dies sehr schwierig sei, da alle infrage kommenden Grundstücke in Überschwemmungsgebieten liegen.

Thomas Moser monierte das Klappern von Kanal- und Hydrantendeckeln entlang der Bundesstraße 85. Er plädierte ferner für eine Linksabbiegespur Richtung Grün.

Detlef Rauh beschwerte sich über zu schnelles Fahren im Ortsbereich. Peter Konrad aus Gössersdorf bat um eine Stellungnahme des Bürgermeisters zur Demonstration anlässlich der AfD-Versammlung in Weißenbrunn. Egon Herrmann bat um Verständnis, in einer Bürgerversammlung keine politischen Gespräche oder parteipolitische Diskussionen zuzulassen.

Trotz leerer Kassen viel erreicht

Zuvor hatte Herrmann ausführlich über die Finanzlage, durchgeführte Maßnahmen und geplante Investitionen im Bierdorf informiert. Trotz der Konsolidierung habe man 2018 wichtige Projekte auf den Weg gebracht. Um alles in geregelte Bahnen leiten zu können, sei man bestrebt, schon Anfang 2019 den Haushalt aufzustellen. Eine wichtige Unterstützung sei dabei die Strukturhilfe von 500 000 Euro, die kürzlich eingegangen ist.

Der Schuldenstand der Kommune konnte laut Bürgermeister von 9,3 Millionen Euro im Jahr 2006 auf nunmehr 4,5 Millionen Euro reduziert werden. Mit der Erschließung eines neuen Baugebietes mit 17 Parzellen wolle man Anfang 2019 beginnen. Ebenfalls geplant sei der Abriss des "Rocky-Docky-Hauses" in der Grüner Straße, auf dem Grundstück sollen vier Sozialwohnungen entstehen.

Als größtes Projekt bezeichnete Herrmann die Instandsetzung und mögliche neue Nutzung des Areals "Paradies". Dagegen bedauerte er, dass man mit dem Projekt "altersgerechtes Wohnen auf dem Areal des alten Brauhauses" nicht vorwärtsgekommen sei. Es liefen aber Verhandlungen mit einem Investor.

Schule und Straßen saniert

Egon Herrmann ging noch auf die energetische Sanierung der Grundschule, die Barrierefreiheit im Rathaus, den Neubau der Verbindungsstraße von Wildenberg nach Hain, die Sanierung verschiedener Straßen sowie die Errichtung von zwei neuen Buswartehäuschen an der B 85 bei Thonberg ein.

Als erfreulich bezeichnete der Bürgermeister die Mitwirkung der Bevölkerung bei der Erstellung eines Gemeindeentwicklungskonzepts. "Ich bin stolz darauf, dass der Gemeinderat diesen Schritt gewagt hat", sagte Herrmann, machte aber auch darauf aufmerksam, dass die Umsetzung aller Ziele Jahre dauern werde.