Honig aus dem Frankenwald: Das Gold aus dem Glas
Autor: Marco Meißner
Pressig, Montag, 10. Februar 2020
Der Pressiger Georg Pabstmann schätzt nicht nur den guten Geschmack des Honigs. Für ihn als Imker ist das Naturprodukt auch ein vielseitiges Heilmittel.
Der goldgelbe Saft gleitet langsam vom Löffel ins Glas zurück. Der zähflüssige Faden zeichnet dort sein kunstvolles Muster, ehe er Sekunden später in der appetitlich duftenden Masse verschwindet. Schon das Hinschauen lässt das Wasser im Mund zusammenlaufen, wenn Georg Pabstmann seinen Honig präsentiert. Doch bei diesem Leckerbissen geht es um viel mehr als einen Brotaufstrich.
"Mit fünf Jahren habe ich mein erstes Bienenvolk vom Papa bekommen", erinnert sich der heute 65-jährige Imker und Bienensachverständige aus Pressig. Seitdem ist er dem Hobby treu geblieben.
"Wenn man von Bienen hört, denkt man in erster Linie an Honig", sagt er. Dabei gebe es noch viele andere Stoffe aus dem Bienenstock, die für den Menschen eine Anwendung finden. Der in der Sonne golden glänzende Saft auf seinem Tisch ist aber natürlich das Markenzeichen der Imkerei.
Hochwertiges Produkt
Pabstmann erzählt von viel Arbeit für die Imker, die hinter einem Glas Honig steckt. Und davon, dass der reine deutsche Bienenhonig ein Qualitätsprodukt erster Güte sei. Immerhin wird seine Qualität auf 120 Parameter hin untersucht. Auf dieses Gütesiegel solle man beim Einkauf achten. Selbst wenn Honig aus anderen EU-Ländern oder gar von außerhalb der EU auch nur beigemischt sei, sei die Qualität des Produkts nicht mehr vergleichbar. Zu lax seien dort oft die Produktionsprozesse geregelt.
Doch in Pabstmanns Augen sind die Bienen die eigentlichen Hauptdarsteller. "Eine Biene muss viermal um die Erde fliegen - 160 000 Kilometer -, um ein Kilo Honig zu erzeugen. Sie besucht dafür ungefähr 15 Millionen Blüten." Das sind Zahlen, die dem Pressiger Respekt abverlangen.
Nicht umsonst zähle die Biene nach Rind und Schwein als das drittwichtigste Nutztier in unseren Breiten - und für manche sogar als die Nummer 1. Schließlich sei der Honig ja "nur ein Nebenprodukt" der Bienenarbeit. Im Kern drehe sich ihr Nutzen ja um die Bestäubung, ohne die unsere Natur ein anderes Gesicht hätte.
Doch warum ist der Honig nicht nur lecker, sondern auch gesund? Schon der Priester und Naturheilkundler Sebastian Kneipp († 1897) sagte: "Der Wert des Honigs liegt in seinem Charakter als Arzneimittel." Unterstrichen wird diese Aussage von den bis zu 180 natürlichen Substanzen und Inhaltsstoffen, die den Honig auszeichnen. Kalium, Natrium, Calcium, Phosphor, Eisen, Magnesium, Jod und Spurenelemente wirken sich zusammen mit Trauben- oder Fruchtzucker positiv auf den menschlichen Organismus aus. Darüber hinaus gilt der echte deutsche Honig als hochwertiges Naturprodukt, dass beim Genuss auch noch frische Energie für den Tag liefert.