Druckartikel: Holzmann beerdigt die Idee "Burghotel Lauenstein"

Holzmann beerdigt die Idee "Burghotel Lauenstein"


Autor: Veronika Schadeck

Lauenstein, Freitag, 22. November 2013

Holzmann will nicht mehr in das Projekt "Burghotel Lauenstein" investieren. Das bestätigte gestern der Unternehmer, der in einem Schreiben auch die beteiligten Behörden informierte.Warum, erklärt er im Gespräch mit uns.
Da war Unternehmer Bernd Holzmann noch voller Tatendrang: Im April 2011 vor dem Burghotel in Lauenstein. Foto: Archiv/Veronika Schadeck


Keine Spur mehr von Euphorie bezüglich des Burghotels Lauenstein. Eher Resignation ist der Stimme von Bernd Holzmann zu entnehmen.

Die Wiederbelebung durch den Unternehmer sollte für die Rennsteig-Region ein weiteres Leuchtturmprojekt werden. Mit einer Bausumme von sechs Millionen Euro sollten 30 Dauerarbeitsplätze geschaffen werden. Das Konzept stand. Am 30. April 2013 wurde nach vielen Verhandlungen, Gesprächen und auch politischen Einlagen ein Angebot zwecks Erbbaurechtsvertrag zwischen der Schlösserverwaltung und Holzmann geschlossen. Zuvor waren in teilweise zäh geführten Verhandlungen viele Details besprochen wurden. Es waren sich bei Vertragsabschluss im April 2013 beide Partien einig, dass Vertreter der Bayerischen Seen- und Schlösserverwaltung die Entwicklung des Burghotels mit verfolgen und vor Ort auch auf die Einhaltung bezüglich Richtlinien des Denkmalschutzes achten können.



Es wurden mehrere konstruktive Gespräche mit der Regierung von Oberfranken zum Thema Burghotel geführt. Es gab eine 3D-Visualisierung und das Projekt wurde auch in der Stadtratssitzung in Ludwigsstadt vorgestellt. Dort wurde auch eine Machbarkeitsstudie beschlossen Rund 180 000 Euro hat Bernd Holzmann in Planungen und Bodengutachten investiert.Im Herbst schließlich hat das Landesamt für Denkmalpflege eine grundsätzliche Bebaubarkeit des Hotels angezweifelt. Unter anderem soll dem Amt auch die Größe des Neubaus vom Burghotel ein Dorn im Auge gewesen sein. Bernd Holzmann ist aber nach wie vor der Überzeugung, dass er den Neubau in seiner geplanten Dimension zwecks Wirtschaftlichkeit benötigt hätte. "Es ist halt so, es kam leider keine Einigung zustande", sagt er gestern.

Seit dem Jahre 2007 ist das Burghotel für Bernd Holzmann ein Thema. Seitdem hat er nicht nur investiert, sondern auch unzählige Stunden mit Planungen, Gesprächen, Terminen verbracht. Aber: "Alles hat seine Zeit und wenn der Ärger, statt der Freude überwiegt, dann hat es keinen Sinn mehr". Bezüglich der schon getätigten Investitionen spricht Holzmann von einem unternehmerischen Risiko. "Man weiß am Anfang nie, was man vor sich hat!" Mit der Entscheidung, sich endgültig vom Projekt "Burghotel" zu verabschieden, trägt sich Holzmann seit August. Er habe aber erst die Wahlen abwarten wollen und er fühlt sich bestätigt: "Nach den Wahlen schaut alles anders aus, als zuvor!". Außerdem habe der "neue" Staatssekretär, Albert Füracker, nochmals um ein Gespräch gebeten.

"Ich bedauere dies, wenn das Projekt ,Burghotel und Bernd Holzmann‘ scheitert", so Landrat Oswald Marr (SPD) gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Er war es, der sich von Anfang an, zusammen mit dem Ludwigsstädter Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD), mit Vehemenz dafür eingesetzt hatte. Bevor er das Schreiben, in dem Holzmann gestern sämtlichen Behörden seine Entscheidung mitgeteilt hat, nicht habe, wolle er sich auch konkret nicht äußern. Er könne aber die Entscheidung Holzmanns nachvollziehen, erklärt der Landrat.

"Holzmann wäre die bessere Lösung gewesen", so Timo Ehrhardt. Er ist überzeugt, dass die Sanierung des Burghotels durch Holzmann mit einem Schwung für die Region verbunden gewesen wäre. Das Ergebnis sei für ihn enttäuschend, er habe aber auch Verständnis für die verschiedenen Interessen.
Er sei Holzmann dankbar für sein Engagement. Nun sei der Freistaat Bayern in der Pflicht, das Projekt in Angriff zu nehmen.

Und was sagt das Landesamt für Denkmalpflege: "Die Entscheidung Holzmanns ergibt keinen Anlass für eine denkmalfachliche Stellungnahme."