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Holzkreuz bekommt kein Schild


Autor: Susanne Deuerling

Nordhalben, Mittwoch, 07. Dezember 2016

Die Sanierung der Wasserversorgung Heinersberg, die Friedhofsgebühren und ein Holzkreuz waren die Kernpunkte der letzten Gemeinderatssitzung 2016.
Am Holzkreuz für den hingerichteten österreichischen Soldaten - hier die Segnung im Mai - wird kein Schild angebracht. Der Marktgemeinderat lehnte dies mit knapper Mehrheit ab. Foto: Archiv Michael Wunder


Der Tagesordnungspunkt Holzkreuz an der Fichtera wurde auf Antrag von Michael Wunder (CSU) von der nichtöffentlichen Sitzung gegen zwei Stimmen in den öffentlichen Teil aufgenommen. Im Rathaus sind anscheinend einige Schreiben von auswärtigen Bürgern eingegangen, die fordern, dass an dem schlichten Holzkreuz an der Fichtera, das für den hingerichteten österreichischen Soldaten Willibald Frischmann angebracht wurde, eine Tafel mit dem Namen, Datum und Grund der Aufstellung angebracht werden sollte.
Hierzu meldete sich Kreisheimatpfleger Hans Blinzler (CSU) zu Wort, der sagte, dass man eigentlich die Aktion in zwei Teilen sehen müsse. Zum Ersten wurde das schlichte Kreuz angebracht, zum Zweiten wolle man bei der Dorferneuerung Beschilderungen an bedeutenden Häusern und Gebäuden anbringen und in diesem Zuge auch am Amtshaus, wo damals die Verurteilung stattfand, eine Tafel mit den Daten anbringen. "Wir sollten an diesem Vorgehen festhalten und uns von Auswärtigen nicht unter Druck setzen lassen", betonte Blinzler.
Auch Rudolf Ruf (CSU) und Michael Franz (SPD) waren dieser Meinung, Manfred Köstner (CSU) meinte, dass man dieses Thema in einer Bürgerversammlung einbringen könne. Für Bernd Daum (FW) war der Beschluss des Gemeinderates von November 2015 maßgebend. Aber da es ein Nazi-Verbrechen war, könnte er sich doch mit dem Gedanken anfreunden, eine kleine Gedenktafel am Kreuz anzubringen. Horst Wolf (FW) lehnte dies ab und verwies auf den Beschluss. Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) sah kein Problem im Anbringen einer Tafel. Bei der Abstimmung wurde jedoch mit 6:8 Stimmen das Anbringen eines Schildes am Kreuz abgelehnt.
Wassermeister Holger Grundmann informierte die Marktgemeinderäte über die zukünftige Trinkwasserversorgung im Ortsteil Heinersberg. Dort herrscht dringender Handlungsbedarf, da die Wasserversorgungsanlagen bis auf wenige Erneuerungen im Kern aus dem Jahr 1958 stammen und auch in den vergangenen Jahrzehnten nicht viel investiert wurde. Den Hochbehälter bezeichnete Grundmann noch als top an den Wänden und am Boden, aber die Decke sei sehr sanierungsbedürftig.
Es gab Überlegungen, eine Leitung vom Grund neu nach Heinersberg zu verlegen, aber die hohen Kosten und der harte Fels, der es sehr schwierig mache, die Leitung in der entsprechenden Tiefe zu verlegen, waren ein Grund dafür, andere Lösungen zu suchen. Mit der Lösung einer Sanierung und Ertüchtigung der vorhandenen Anlagen war auch das Gesundheitsamt einverstanden. In diesem Jahr wurde bereits eine Fernüberwachungsanlage in allen Bauwerken der Wasserversorgung (WV) Nordhalben und auch in den Hochbehälter Heinersberg eingebaut und bis auf kleine Nacharbeiten ist sie bereits fertig. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 45 000 Euro.
Für die Sanierung der Wasserversorgung Heinersberg fallen folgende Arbeiten und Kosten an: - Zaunbau Hochbehälter (Stahlzaun 1,80 m) 7500 Euro, (Eigenleistungen der Bürger möglich)
- Zaunbau bei den Quellen (Wildzaun) zurzeit an Quelle VI, Quelle V 2000 Euro (auch hier Eigenleistungen möglich)
- Sanierung des Hochbehälters und Erneuerung der Aufbereitungstechnik durch eine vom Gesundheitsamt geforderte Mikrofiltration, um die dauernde Chlorung zu beenden, sowie Einbau eines automatischen Spülventils zur Netzspülung und Einbau einer geregelten Pumpe Gesamtkosten hier circa 46 000 Euro
- Weitere Instandsetzungsmaßnahmen am bestehenden Rohrnetz, hier werden jedes Jahr 10 000 Euro eingestellt, und wenn dies kontinuierlich durchgezogen werde, müsste es in etwa vier Jahren erledigt sein.
In der anschließenden Diskussion wurde das Konzept als gut angesehen. Manfred Köstner (CSU) fragte nach, ob nicht doch eine Leitung gelegt werden könne und ob die Quellensituation längerfristig reiche. Dies konnten Bürgermeister Michael Pöhnlein (FW) und Wassermeister Holger Grundmann bestätigen, eine Leitung sei jedoch sehr schwierig und kostenaufwendig. Pöhnlein erklärte auch, dass wegen der starken Leitungen (von 1958) gespült werden müsse. Daraufhin regte Ludwig Pötzinger an, mit dem Spülwasser eventuell einen Löschteich für die Feuerwehr zu speisen. Michael Wunder (CSU) fragte nach, wie die Sanierung finanziert werde. Pöhnlein sagte, dass die Investitionen über die Beiträge und die bereits eingestellten Finanzmittel getragen werden. Außerdem hoffe man noch auf die überarbeitete Härtefallregelung der Regierung. Ludwig Pötzinger (FW) erklärte, dass im Wasserpreis bereits eine gewisse Rücklage enthalten sei und man hoffe, die Bürger nicht über Gebühr zu beanspruchen.
Zum Schluss sagte Bürgermeister Michael Pöhnlein, dass die Pläne für die Wasserversorgung Nordhalben Ort in den nächsten Sitzungen vorgelegt würden.


Friedhofsgebührensatzung

16 Plätze Geschäftsleiter Joachim Ranzenberger informierte über die neuen Friedhofsgebühren für das Urnenfeld. Bei 16 Plätzen und einer Grabdauer von 20 Jahren fallen Kosten von 15 200 Euro an. Enthalten sind auch die Kosten für die Pflege des Urnenfeldes. Es fallen somit je Urnenplatz 950 Euro an Gebühren an, außerdem die Bestattungsgebühr von 60 Euro und eine Verwaltungsgebühr von 25 Euro.
16 Euro Dazu kommen die Bestattungskosten, die ja an den Bestatter zu entrichten seien und die Beschriftung der Urnenstele. Diese schlage mit 16 Euro je Buchstabe zu Buche und müsse einheitlich bei einer Firma gemacht werden. Die Änderung der Friedhofsgebührensatzung tritt am 1. Januar 2017 in Kraft. Der Beschluss zur Änderung der Friedhofsgebührensatzung erfolgte einstimmig. sd