Hoffen, bangen, heimfahren
Autor: Michael Wunder
Kronach, Freitag, 08. Juli 2016
Die Fans in der Kronacher Kühnlenzpassage gaben ihr Bestes, die Nationalmannschaft tat das auch. Aber nur Franzosen konnten nach dem Halbfinale jubeln.
Den großartigen Jubelszenen vom letzten Samstag nach dem Sieg gegen Italien folgte nach der überraschenden Niederlage gegen Frankreich Niedergeschlagenheit beim Public Viewing in der Kühnlenzpassage.
Parag Shah, seit wenigen Wochen Vorsitzender der Dr- Schneider-Geschäftsführung in Neuses, war mit Vertretern der Firma Ford in der VIP-Loge. "Wir haben eine überragende deutsche Mannschaft gesehen und sind durch einen zweifelhaften Elfmeter ins Hintertreffen geraten", zog er zur Pause Resümee. Der 47-jährige setzte aber große Hoffnungen auf die zweite Spielhälfte.
"Den Gästen schmecken die fränkischen Bratwürste, wir hoffen, dass Deutschland das Spiel noch drehen kann", meinte er augenzwinkernd. Nicht ganz so optimistisch war zu diesem Zeitpunkt Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber. Sein Gesichtsausdruck ließ Zweifel an einer Wende erkennen.
Viele der Besucher waren zu diesem Zeitpunkt - nicht zuletzt aufgrund der guten ersten Halbzeit - noch der Meinung, das Spiel umkehren zu können. Als dann der Superstürmer Griezmann nach Fehlern in der Hintermannschaft auf 2:0 erhöhte, waren die Zweifel größer geworden. Auch Schweini-Anfeuerungsrufe Mitte der ersten Halbzeit, als die Deutschen die beste Phase hatten, konnten aus der Ferne das Spiel nicht beeinflussen. Als kurz vor der Pause gerade jenen Akteur das Handspiel im Strafraum unterlief, war die Stimmung auch in der Kühnlenzpassage geknickt.
Trotz weiterer Chancen blieb es bei der Niederlage und dem Ausscheiden im Halbfinale. Das große Finale am Sonntag entfällt somit und die Kronacher Fans werden zwei Jahre bis zur nächsten Weltmeisterschaft auf Fußball in der Kühnlenzpassage warten müssen.