Hirtensteg soll wieder genutzt werden
Autor: Veronika Schadeck
Marktrodach, Dienstag, 25. Juni 2019
Das Gremium sprach sich einstimmig für die Errichtung eines Fuß- und Radwegs aus. Über 150 Bürger hatten dies beantragt.
Ein Aufatmen unter den Zuhörern, Kritik und Applaus für den Bürgermeister. Das gab es am Montagabend bei der Gemeinderatssitzung. Es ging um den Hirtensteg. Dieser soll künftig als Rad- und Gehweg genutzt werden können.
Wie berichtet, wurde der Hirtensteg nach einer Brückenprüfung durch das Kronacher Büro IVS Ende Januar 2019 geschlossen. Bei der Prüfung war festgestellt worden, dass der Hirtensteg Schädigungen bei den Konstruktionsteilen und Fahrbahnbefestigungen aufweist. Es wurden Einbrüche selbst bei Fußgängerbelastungen nicht ausgeschlossen.
Anfang Februar sprach der Anlieger Günther Pohl in der Sitzung von einem unakzeptablen Zustand. Der Hirtensteg werde stark frequentiert. Mütter und Senioren nutzen diesen, um zum Kindergarten beziehungsweise zur Arztpraxis zu gelangen. Und er meinte damals: "Mit der Sperrung habt ihr das ganze untere Dorf abgeschottet!". Ende Februar wurde in der Gemeinderatssitzung eine emotionale Diskussion um den Hirtensteig geführt. Darauf hin wurde der Beschluss gefasst, verschiedene Varianten - darunter auch die Möglichkeit zur Befahrung des Stegs - untersuchen zu lassen.
Nutzung trotz Verbots
Günther Pohl fragte nun nach dem aktuellen Stand. Vier Monate seien vergangen, es habe sich trotz mehrmaliger Anfragen nichts bewegt. "Es ist ein Unding, was hier abgeht!". Er sprach davon, dass Bürger trotz der Sperrung den Hirtensteg überqueren. Mittlerweile seien auch einige Unfälle passiert.
Den Vorwurf der Untätigkeit wies Bürgermeister Norbert Gräbner (parteilos) zurück. Er habe ein Ingenieurbüro mit den Untersuchungen, auch bezüglich einer Befahrbarkeit, beauftragt. Er sprach davon, dass die Büros derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt seien. Die Bauamtsleiterin Katja Wich ergänzte: "Eine Prüfung verschiedener Varianten nimmt viel Zeit in Anspruch!"
Mittlerweile liegen dem Bürgermeister 152 Unterschriften vor, in denen sich die Bürger für eine Nutzung des Hirtenstegs als Rad- und Gehweg aussprachen. Eine Befahrbarkeit von Pkws sollte ausgeschlossen werden. "Es ist uns wichtig, dass kein Auto mehr über den Hirtensteg fährt!", so Alexander Kleylein-Sohn.
Bezuschussung ist gewährleister
"Es geht um die Sicherheit unserer Kinder - ich habe ein richtig gutes Bauchgefühl dabei!", meinte Gräbner voller Begeisterung und erntete dafür Applaus. Oliver Skall (SPD) fragte, wie es denn im Winter mit der Räum- und Streupflicht sei. Ohne eine gewisse Stegbreite käme ja kein Fahrzeug durch. Notfalls müsse der Steg eben per Hand vom Schnee befreit werden, so Wich.