Hinter den Kulissen einer Betriebskantine: Masse mit Klasse
Autor: Cindy Dötschel
Kronach, Sonntag, 11. August 2019
Das Essen soll nicht nur regional und frisch sein, sondern auch den Geschmack von über 200 Gästen treffen. So meistern Kantinenleiter Daniel Ivascenko und sein Team die tägliche Herausforderung.
Noch ist es ruhig in der Kantine der Dr. Schneider Unternehmensgruppe. Die in kleine Gläschen abgefüllte und mit Bananenchips dekorierte Nougat-Creme steht bereits in einem Kühlregal. Gleich rechts neben dem Eingang. Eine Etage tiefer sind frische Salate mit Thunfisch, Eiern, Oliven und Mozzarella-Bällchen aufgereiht. "Salatteller gibt es jetzt im Sommer eigentlich jeden Tag", sagt Leiter Daniel Ivascenko.
Pro Tag verbringen etwa 200 Mitarbeiter ihre Pause in der Kantine, die erst vor vier Jahren eröffnet wurde. "Die Mehrheit sind Stammgäste, die von Montag bis Freitag hier essen", erzählt der 42-Jährige. Umso wichtiger sei ein abwechslungsreicher Speiseplan - und der will gut geplant sein. Teilweise bis zu zwei Wochen im Voraus.
Saisonale Produkte
"Wir konzentrieren uns darauf, saisonale Produkte zu verwenden", sagt Ivascenko. "So kommt automatisch immer wieder ein frischer Touch in die Karte." Bei der Ausarbeitung des Speiseplans schauen er und sein Team zunächst, welche saisonalen Produkte gerade dem "Kantinenpreis" entsprechen. Spargel werde beispielsweise erst in der zweiten oder dritten Woche der Saison in den Speiseplan aufgenommen. Vorher sei er schlichtweg zu teuer.
Bei der Menge der Lebensmittelbestellungen orientiert sich Ivascenko an den Durchschnittswerten. "Wir wissen mittlerweile, wie viele Leute am Montag immer zum Schnitzeltag kommen."
Der Speiseplan soll möglichst wenig Schweinefleisch, ein vegetarisches Gericht täglich und zwei bis drei Aktionsgerichte pro Woche enthalten. Eines der Aktionsgerichte ist in dieser Woche die Maispoularde. "Die Hühner werden die letzen zwei Lebenswochen vor der Schlachtung ausschließlich mit Mais gefüttert, was sich auf die Farbe des Fleisches und den Geschmack auswirkt", erklärt Ivascenko.
Wenn Aktionsgerichte auf der Speisekarte stehen, werden diese oft direkt vor den Augen der Gäste zubereitet. "Regelmäßig kommen ein Wok oder ein Grill zum Einsatz, wie zum Beispiel für die Kalbsleber, die es in dieser Woche gibt."
Obwohl hochwertige Speisen angeboten werden, ist das beliebteste Gericht ein Kantinen-Klassiker: die Currywurst. Auf den Teller kommt sie in der Neuseser Kantine zwar nur etwa alle acht Wochen - dann aber gleich in drei Variationen. "Wir bieten eine Currywurst aus Schweinefleisch, aus Putenfleisch und aus Soja an", zählt Ivascenko auf.