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Herrliche Musik


Autor: Heike Schülein

Unterrodach, Freitag, 04. August 2017

Die Lemberger "Goldkehlchen" gastierten in der frisch renovierten Michaelskirche in Unterrodach. Das Konzert bildete den Kirchweih-Auftakt.
Die "Goldkehlchen" begeisterten mit einer musikalischen "Traum"-Stunde auf höchstem Niveau. Foto: Heike Schülein


Zurücklehen und die herrliche Musik auf sich wirken lassen: Es war eine wunderbare Reise, ein ergreifender Spaziergang durch die Seelenlandschaft - lebendig, fröhlich, emotional und immer mitreißend, den die "Goldkehlchen" gemeinsam mit ihrem völlig verzauberten Publikum unternahmen. Mit großer Spielfreude - gepaart mit einer faszinierenden Beherrschung ihrer Instrumente, den Banduras - spielten sich die vier hinreißenden jungen Damen und ihr Geiger Andrij Kuschnir durch eine Reihe anspruchsvoller Werke der Klassik sowie ukrainischer Folklore. Fast zärtlich nahmen dabei die Saitenvirtuosinnen ihre Instrumente in die Hand; um sie mal sanft und gefühlvoll zu bearbeiten; bisweilen aber auch, um im temperamentvollen Spiel auszubrechen. Die Klarheit und Tiefgründigkeit des warmen, weichen Klanges angezupfter Saiten zog ihre Zuhörer in den Bann - und ließ sie nicht mehr los!
Mit nicht enden wollenden Beifall erklatschten sich die Zuhörer zwei Zugaben, die ihnen in Form eines ukrainischen Geburtstagsliedes sowie des bereits schon vorher dargebotenen Instrumentalstücks "Die Lerche" von G. Diniku gewährt wurden, wobei Kuschnir den Gesang des Vogels auf herrlichste Weise klangmalerisch imitierte. Dies war zugleich der Abschluss der "Traum"-Stunde, die nicht nur ins Ohr, sondern unter die Haut ging. In Töne gesetzte Gefühle - wie gerade auch die innig-ergreifende Interpretation von Leonard Cohens Meisterstück "Halleluja" - auf künstlerisch hohem Niveau: Dieses Konzert war ein Erlebnis!
Pfarrer Andreas Krauter dankte den Mitwirkenden für den wunderbaren "Abend der flinken Finger und der schönen Stimmen" sowie auch dem Ehepaar Hauschild, die das Management führt. Sehr freute er sich über die Anwesenheit von Dekanin Dorothea Richter, Bürgermeister Norbert Gräbner, des stellvertretenden Leiters der Gesamtverwaltungsstelle in Michelau, Martin Pietz, sowie von Architekt Dietrich Scheler. Sie - wie auch alle anderen Besucher - kamen im Anschluss an das Konzert in den Genuss eines weiteren Highlights - der feierlichen Erstbeleuchtung der Kirche nach Einbruch nach Dunkelheit.
"Es war 2010, die Sanierung der Seibelsdorfer Markgrafenkirche war gerade abgeschlossen, als mich Pfarrer Dirk Griesbach bat, mir die Kirche in Unterrodach einmal anzuschauen", erinnerte sich der Architekt Dietrich Scheler. Die Treppenanlage sei marode gewesen, das Dach desolat und - laut den Nachbarn - habe der Glockenturm beim Läuten gewackelt. Nach Renovierung von Turm und Dach habe sich Pfarrer Andreas Krauter - Nachfolger von Dirk Griesbach - dafür eingesetzt, dass die Kirche einen neuen Anstrich erhält. "Das Ergebnis sehen wir heute", freute er sich. Die stimmungsvolle Beleuchtungsinstallation verdanke man Dieter Pausch, der diese geleitet habe. Weiter dankte er allen bauausführenden Handwerkern.
Pfarrer Andreas Krauter und Dekanin Dorothea Richter freuten sich sowohl über die sehr gelungene Renovierung wie auch die herrliche Illumination. Diese wird nur am Wochenende eingeschaltet, damit sie "etwas Besonderes" bleibt. Beleuchtet wird der ganze äußere Korpus mit Ausnahme der direkten Straßenseite sowie des Daches. Die Säulen leuchten von unten nach oben - als Symbol für unsere Glaubensrichtung, den Blick nach oben zum Herrn. "Der Herrgott im Himmel ist nur ein Gebet weit entfernt", zeigte sich der Pfarrer sicher. Dekanin Dorothea Richter oblag es, den "Startknopf" für die stimmungsvolle Beleuchtung des Gotteshauses zu drücken, wodurch gerade auch die Ornamentik an den Säulen vollends zur Geltung kommt. Die Freude über diesen wunderbaren Anblick stand den Verantwortlichen wie auch den Gästen ins Gesicht geschrieben: Licht an der Kirche - und Licht in den Herzen der Menschen, die sich verzaubern ließen von der faszinierend illuminierten Atmosphäre.