Helfen hat in Stockheim Tradition
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Stockheim, Montag, 07. Sept. 2015
Auf 140 Jahre blickte die örtliche Feuerwehr am Wochenende zurück. Doch es wurde nicht nur gefeiert - bei Schauübungen mussten die Feuerwehrleute kräftig zupacken. Vorgeführt wurden auch zwei Wärmebildkameras, für die Stockheimer Geschäftsleute gespendet hatten.
Die Freiwillige Feuerwehr Stockheim feierte am Sonntag 140-jähriges Bestehen mit Kirchenparade, Festgottesdienst, Festkommers und mehreren Schauübungen.
Den Auftakt machte eine stattliche Kirchenparade mit Feuerwehren und örtlichen Vereinen mit Fahnenabordnungen, angeführt von der Führungsriege der Jubelwehr, 1. Kommandant Andre Friedrich und 1. Vorsitzender Georg Wunder und der Bergmannskapelle Stockheim (Leitung Albrecht Renk). Die Bergmannskapelle spielte auch zum Frühschoppen auf. Zuvor fand ein Festgottesdienst statt, den Pfarrer Hans Michael Dinkel zelebrierte.
Pfarrer Dinkel forderte in seiner Predigt auf, sich zu öffnen für die Gemeinschaft mit anderen. Ehrenamtliche Feuerwehrleute gäben dafür ein Beispiel. Sie seien bereit, jederzeit dem Nächsten zu helfen.
Der Festgottesdienst wurde musikalisch von Sven Zimmermann an der Elektroorgel begleitet. Zum anschließenden Festkommers konnte Vorsitzender Georg Wunder zahlreiche Besucher und Nachbarwehren begrüßen. Ein besonderer Gruß galt den Patenvereinen aus Kronach, Haßlach/Kronach, Tüschnitz und Rothenkirchen sowie Bürgermeister Rainer Detsch und den Gemeinderäten sowie der Kreisbrandinspektion, angeführt von Kreisbrandinspektor Harald Schnappauf.
2. Vorsitzender Detlef Heublein blickte in die Chronik. 35 beherzte Männer hätten vor 140 Jahren die Feuerwehr Stockheim gegründet. Ihr Leitspruch damals: "Helfen in Not ist unser Gebot". Stolz sei man heute darauf, die älteste Feuerwehrfahne im Landkreis Kronach zu besitzen, sie wurde im Jahre 1900 angeschafft und konnte am 22. Juli 1900 zum 25- jährigen Jubiläum geweiht werden. Mit viel Idealismus sseien seit über 140 Jahren in Stockheim Feuerwehrleute jederzeit bereit, zu helfen, wenn es piepst oder die Sirene heult, egal ob es stürmt oder schneit. Um auf Ernstfälle vorbereitet zu sein werde viel Freizeit für Übungen und Ausbildung geopfert.
Bürgermeister Rainer Detsch dankte im Namen der Gemeinde all denjenigen die sich bei der Feuerwehr für die Hilfe des Nächsten ehrenamtlich einsetzen. In Stockheim habe der Geist des Einstehens füreinander große Tradition. Obwohl heute, bei immer mehr Automatisierung und Maschineneinsatz die Neigung bestehe, die Verantwortung für das Wohlergehen des Gemeinwesens ganz auf den Staat abzuschieben, pflegten Feuerwehrleute Solidarität und gegenseitige Hilfe mit Kameradschaftsgeist. Ihr aufopferungsvoller Dienst sei Ausdruck einer aktiven Bürgerschaft und Beleg für die Identifikation mit ihrer Gemeinde.
Der Bürgermeister erinnerte auch an die vielen Veränderungen und Modernisierungen der Feuerwehren und ihrer Gerätschaften im Laufe dieser 140 Jahre. "Gute und moderne Feuerwehrtechnik ist kostspielig, aber auch unentbehrlich", sagte Detsch und fügte hinzu, dass sich die Gemeinde der Verpflichtung stelle und die Wehren mit allen Kräften in finanzieller und ideeller Hinsicht unterstütze.
1. Kommandant Andre Friedrich informierte über eine erfolgreiche Spendenaktion zu der die Feuerwehr Stockheim die Geschäftsleute in der Gemeinde aufrief. Diese Spendenaktion, an der sich erfreulicherweise die Geschäftsleute mit finanziellem Engagement beteiligten, verhalf zur Anschaffung von zwei Wärmebildkameras, die vor allem beim Auffinden von Menschen bei starker Rauchentwicklung helfen werden, wie dies der Kommandant vorführen konnte. Neben dieser neuesten Errungenschaft konnte die Stützpunktwehr Stockheim am Nachmittag mit Schauübungen die Besucher faszinieren. Zur technischen Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall sind zahlreiche technische Hilfsaggregate nötig und natürlich muss auch deren Funktionsweise und der Umgang mit den Geräten stets geübt werden, bis im Ernstfall wie am Schnürchen alles klappt. Denn Feuerwehrleute löschen nicht nur, sie bergen und retten auch oft unter Schwerstarbeit aaus einem Unfallfahrzeug oder in schwer zugänglichen Gebäuden und Gelände. Auch die "Stockheimer Feuerteufel" (Kinderfeuerwehr) und die Jugendwehr zeigten, was sie schon drauf haben und der Bürgermeister mit Gemeinderäten wie auch viele interessierte Zuschauer zeigten sich beeindruckt und spendeten nach gelungenen Aktionen reichlich Beifall.