Heiter, melancholisch - einfach gut
Autor: Simone Büttner
Windheim, Dienstag, 10. Juni 2014
Ein emotionales Programm überzeugte die Zuhörer beim Pfingstkonzert der Sängervereinigung "Edelweiß" und der Frankenwaldmusikanten in Windheim.
Nach dem gemeinsamen Einmarsch begrüßten die Frankenwaldmusikanten mit dem Konzertmarsch "Treue Kameraden" das Publikum in der sehr gut gefüllten Windheimer Schulturnhalle musikalisch zum 37. Pfingstkonzert. Moderator Manfred Fehn hieß die Gäste willkommen.
Die Frankenwaldmusikanten waren im Programm an der Reihe mit der "Hymne an die Freundschaft" und überzeugten durch saubere Klänge im Tempi-Wechsel und dem Trommelwirbel in den Beifall der Zuschauer hinein. Anschließend begrüßte die Sängervereinigung "Edelweiß" Windheim die Besucher mit dem Stück "Viva la musica".
Der jüngste Solist war der achtjährige Nico Neubauer am Klavier. "Elegie" spielte er mit flinken Fingern und ohne ein Notenblatt.
Mit einer außerplanmäßigen "Zugabe" von Johann Sebastian Bach setzte der Nachwuchsspieler gleich noch eine wunderbare Darbietung "oben drauf".
Solisten-Leistungen begeisterten
Im "volkstümlichen" Teil, der als Nächstes im Programmheft stand, widmeten sich sowohl die Sänger unter der Leitung von Markus Häßler sowie auch die Frankenwaldmusikanten unter der der Leitung von Siegmund Herrmann dem alten deutschen Liedgut.
Die Gedanken des Publikums sah man förmlich auf die Reise gehen, beim Stück "Once upon a Time in the West" von den Frankenwaldmusikanten, die ihre Saxophonsolistin Lena Söllner nur unterstützten, damit diese dem Publikum die notwendigen Vorlagen für die Gedankenreise spielte.
Die Brüder Stephan und Alexander Schmidt machten beim Klavierduett mit einem hervorragend dargebrachten Marsch von Franz Schubert mit ihren vier Händen deutlich, dass wie auch bei den anderen Solisten der Familie Neubauer die Musik in Familien von Sängern und Musikern weitergegeben wird von Generation zu Generation.
Die bewegte, melancholisch von den Sängern dargebrachte Weise "Schöne Nacht" sprach die Herzen des Publikums an, bevor die Frankenwaldmusikanten einen weiteren Nachwuchssolisten beim "Solotrommler Marsch" kurz vor der Pause unterstützten. Jonas Löffler ließ die Trommelstöcke nur so fliegen im Takt des Stückes von Ernst Mosch.
Beschwingt und fröhlich ging es mit dem "Rag from Aegeri" in den zweiten Teil des Abends mit den Frankenwaldmusikanten.
Mit einem Ausdruck von Sehnsucht nach "Abendruhe" zeigte die Sängervereinigung dann mit Stimmen voller Harmonie dieses Gefühl sehr deutlich. Mit einem Holzstockinstrument wurde der typische James-Last-Sound bei den Frankenwaldmusikanten angeklopft, die mit der "Polka Party mit Käpt'n James" nochmal heiter und fröhlich beschwingt beeindruckten.
Die elfjährige Leonie Neubauer, die bereits mehrfach bei nationalen und internationalen Wettbewerben wie Jugend musiziert auf Platz 1 ihr Können unter Beweis stellte, zeigte auch in Windheim am Klavier, wie flink und schnell Hände über die schwarz-weißen Tasten des Klaviers fliegen können und dabei ein "Saltorello Romano" musikalisch zaubern können.
Noch einmal alle Blechblasinstrumente mit den Klarinetten und dem Schlagzeug zeigten, wie herrlich es ist, bei der "Südböhmischen Polka" den Rhythmus und die Freude am "Musikmachen" darzubieten. "Heast as net" war der Auftakt für die Sängervereinigung Windheim, die mit ihrer Tradition brach und alpenländische Rock- und Popballaden nach Hubert von Goisern zum Besten brachte.
Mit "Martimony" leiteten die Frankenwaldmusikanten dann über zu den modernen Songs. Für "Gänsehautfeeling" sorgte die Gesangssolistin Lorena Herrmann, die zusammen mit den Frankenwaldmusikanten "Run" von Leona Lewis interpretierte.
Zu den Anfangstakten des bekannten Vangelis-Liedes "Conquest of Paradise" marschierten die Sänger des GV Steinach und des Folkloreensembles Neuhaus am Rennweg auf die Bühne zu den Windheimer Sängern und ließen diese Weise bei gedimmtem Licht auf die Zuschauer wirken.
Aber auch mit Unterstützung durch Trommel und Querflöte und Markus Häßler am Klavier zeigte der "große Chor" mit Sopransolos beim Stück "Adiemus", wie man einen ganzen Saal mit Leidenschaft für Musik und Gesang erfüllen kann.