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Habeck persönlich vor Ort: Heinz-Glas bekommt Millionen für Tochterfirma


Autor: Isabel Schaffner

Kleintettau, Dienstag, 03. Sept. 2024

Die Tochterfirma der Heinz-Glas-Gruppe mit Hauptsitz im Landkreis Kronach erhält eine erhebliche Förderung vom Bund. Dort soll eine weltweite Neuheit entstehen. Vizekanzler Robert Habeck übergab den Bescheid persönlich.
Robert Habeck und das Team des Unternehmens beim Rundgang durch die Produktion in Kleintettau.


Heinz-Glas gehört laut eigenen Angaben zu den "Weltmarktführern in der Herstellung und Veredelung von Glasflakons und Verschlüssen für die Parfüm- und Kosmetikindustrie". Am Montag (26. August 2024) bekam der Stammsitz in Kleintettau Besuch von Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), wie das Unternehmen mitteilt. 

Hintergrund war der hohe Energiebedarf dieser Industriebranche beim Schmelzprozess und eine geplante Anschaffung, die "den Verzicht auf fossile Energiequellen bei Nutzung von Grünstrom ermöglicht", wie es heißt. Hierfür erhielt die Tochterfirma SP Spezialglas Piesau GmbH in Thüringen einen Förderbescheid in Höhe von knapp 15 Millionen Euro im Rahmen des Bundesförderprogramms "Dekarbonisierung der Industrie".

Glas CO₂-arm herstellen: Heinz-Glas aus Kreis Kronach freut sich über Millionen-Förderung

Es ist eine weitere positive Nachricht, nachdem Heinz-Glas eine neue Lagerhalle eingeweiht und verkündet hatte, seinen Mitarbeitern einen hohen Kita-Zuschuss zu zahlen. Nun informiert das Unternehmen: "Um Glas künftig CO₂-arm herzustellen, investiert die Spezialglas Piesau GmbH am thüringischen Standort in eine innovative Glasschmelzwanne", die vollelektrisch funktioniere und eine jährliche Vermeidung von bis zu 6250 Tonnen CO₂ herbeiführen soll. Um bestehende technische Einschränkungen von vollelektrischen Schmelzwannen zu überwinden, habe Heinz-Glas an einer flexiblen Wanne geforscht.

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Diese solle besser auf erforderliche Produktionskapazitäten reagieren, einen variablen Einsatz von recyclten Glasscherben ermöglichen und künftig 90 Tonnen Glas am Tag produzieren können. "Die gewonnenen Ergebnisse fließen in das Investitionsprojekt ein, das neben dem Neubau des Produktionsgebäudes auch einen Umbau bestehender Anlagen am Standort im thüringischen Piesau umfasst", erklärt das Unternehmen hierzu. Das Vorhaben werde vom Bund mit rund 14,6 Millionen Euro gefördert.

"Wir investieren insgesamt rund 50 bis 60 Millionen Euro, um unseren ältesten Standort, gegründet 1622, von einer gasbefeuerten Wanne auf zwei Elektrowannen umzustellen. Damit entsteht hier die modernste und umweltfreundlichste Glashütte weltweit", wird Carletta Heinz, CEO und Inhaberin der Heinz-Glas-Gruppe zitiert. "Die Förderung des Bundes trägt einen wichtigen Teil dazu bei, unser Projektvorhaben zu realisieren und die Transformation mit voller Kraft voranzutreiben", führt sie fort.

Glashersteller will zu Veränderungen in gesamter Branche beitragen

"Dieser größte Schritt in der angestrebten CO₂-Reduktion in unserer Unternehmensgruppe ist nur möglich, wenn wir uns auf bezahlbare, grüne Energie verlassen können, die 24/7 verfügbar ist." Das Tochterunternehmen plane zudem, "nachgelagerte Komponenten durch klimafreundliche Alternativen zu ersetzen".

Als weitere Maßnahme werde einer der sogenannten Feederkanäle elektrifiziert, in dem das flüssige Glas zur Formgebung in den Bearbeitungsmaschinen geführt werde. Eine zusätzliche Förderung von 375.000 Euro wolle das Unternehmen nutzen, um Flexibilität und Lebensdauer von Wanne und Feederkanal weiter zu verbessern, wie es schreibt.

Mit Blick auf die Zukunft heißt es zum Schluss: "Der erfolgreiche Abschluss des Projektes ermöglicht den Einsatz der vollelektrischen Schmelzwannen in der gesamten Glasindustrie und kann zur Dekarbonisierung der Branche beitragen." Weitere Nachrichten aus Kronach findest du in unserem Lokalressort.