Heilige Barbara mit Premiere
Autor: Gerd Fleischmann
Stockheim, Sonntag, 04. Dezember 2016
Bei der zehnten Auflage der Stockheimer Bergweihnacht schlüpfte die 13-jährige Antonia Renk erstmals in die Rolle der Schutzpatronin der Bergleute.
Bereits zum zehnten Male organisierte der Förderverein Bergbaugeschichte Stockheim/Neuhaus unter der Leitung von Gerwin Eidloth und Günther Scheler in Verbindung mit dem Knappenverein und der Bergmannskapelle die bergmännische Weihnacht, verbunden mit einem Kunsthandwerkermarkt, im Garten des Gasthauses Alte Zeche. Bereits am Freitag erfolgte mit der Öffnung des zweiten Adventsfensters der Auftakt zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung, die erneut viele Besucher anlockte. Die bergmännische Tradition stand dabei im Mittelpunkt. Begeistert war man vom stilvollen Ambiente, das nicht überall zu finden ist.
So präsentierten sich Stände und Buden in der Grubenzimmerung der ehemaligen Bergwerksstollen mit Stempel und Kappen. Dies verlieh der Bergweihnacht eine besondere Atmosphäre. Neben den vielen Bastelarbeiten waren vor allem Köstlichkeiten gefragt. Vor allem hatten sich die Hobbykünstler mächtig ins Zeug gelegt. Kunstvoll hergestellte Unikate aus Holz, Ton, Metall wurden ebenfalls angeboten. Und Selbstgemachtes aus Omas Rezepten fand reißend Absatz.
Musikalisch eröffnete die Bläsergruppe der Bergmannskapelle unter der Stabführung von Thomas Neubauer im Beisein des Knappenvereins mit Vorsitzendem Heiko Eisenbeiß die Bergweihnacht. Zur Freude der Besucher trat anschließend die heilige Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, erstmals mit der 13-jährigen Antonia Renk, flankiert von den Bergknappen Anton Schülner und Elias Renk, auf. Mit einem Gedicht zum Leidensweg der Märtyrerin wurde dem Auftritt eine besondere Note verliehen. Neun Jahre verkörperte Nathalie Häfner die heilige Barbara.
Der Vorsitzende des Fördervereins Bergbaugeschichte, Gerwin Eidloth, würdigte bei seiner Begrüßung besonders die Unterstützung durch Ludwig Brauer, Michael Rebhan, Günther Scheler und Mario Schmidt sowie die Zurverfügungstellung des Festplatzes durch die Familie Anja und Bernd Förtsch. Bürgermeister und Schirmherr Rainer Detsch dankte dem Förderverein für die ideenreiche Konzeption der Bergweihnacht. Sie stelle eine Bereicherung dar und sei ein wichtiger Baustein im dörflichen Gemeinschaftsleben. So sei die Bergweihnacht neben der Barbarafeier ein weiteres Markenzeichen Stockheims geworden. Diese vorweihnachtliche Veranstaltung habe sich zu einem bemerkenswerten Kleinod entwickelt, betonte das Gemeindeoberhaupt anerkennend.
Einen weiteren musikalischen Beitrag leistete die Gruppe Aphasie mit Ralf Renk. Am Nachmittag starteten die Kinder mit einem Laternenzug vom Festplatz zum Bergwerksstollen des Knappenvereins.
Am Abend zog die große Kirchenparade mit Bergmannslampen und Fackeln anlässlich der Barbarafeier von der Grube St.Katharina am Ausstellungsbereich vorbei in das Gotteshaus St. Wolfgang. Vor allem war dies ein sehr ausdrucksstarkes Bild für die vielen Gäste. Einen attraktiven Kontrast bot insbesondere der nachgebaute Förderturm der ehemaligen Katharinazeche. Dadurch wurde die 400-jährige Bergbaugeschichte regelrecht spürbar.