Haus gemietet, aber nichts gezahlt
Autor: Friedwald Schedel
Kronach, Donnerstag, 20. November 2014
Mit einem Einmietbetrüger der besonders dreisten Art hatte es ein Vermieter aus dem nördlichen Landkreis zu tun. Ein Jahr lang blieb der junge Mann in einem Haus wohnen, zahlte keinen Cent Miete und hielt den Vermieter mit immer neuen Versprechungen hin.
Der junge Mann, der ein Haus anmietete und ein Jahr darin wohnte, obwohl er wusste, dass er weder Miete noch Nebenkosten zahlen konnte, erhielt am Donnerstag vor dem Amtsgericht Kronach die Quittung für seine Betrügerei: Richter Läger verurteilte ihn zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 15 Euro.
Rechtsreferendarin Corinna Löffler von der Staatsanwaltschaft Coburg hatte gar eine Freiheitsstrafe von acht Monaten ohne Bewährung gefordert, weil der Einmietbetrug - Schaden: 2800 Euro - zu einer Zeit begangen wurde, als der 28-jährige Angeklagte noch unter Bewährung stand. Richter Läger meinte jedoch, eine Freiheitsstrafe sei nicht zwingend erforderlich, weil die beiden Vorverurteilungen wegen Rauschgiftdelikten nicht einschlägig seien. Wegen Betrugs sei der Angeklagte noch nicht in Erscheinung getreten.
In dieser Hinsicht war er "Ersttäter". Aber da langte er ordentlich zu.
Den Vermieter hingehalten
Gezahlt hat er gar nichts, sondern den Vermieter mit schriftlichen Versprechungen immer wieder hingehalten. Auf die fristlose Kündigung sowie die Räumungsklage reagierte er auch nicht mit dem Räumen der Wohnung, sondern blieb weiter drin wohnen. Als der Gerichtsvollzieher schließlich im August 2013 mit dem Vollstreckungsauftrag anrückte, war die Wohnung bis auf einige Möbelstücke leer. Der 28-Jährige war weggezogen, ohne den Schlüssel abzugeben, aber immer noch für diese Wohnung gemeldet.