Hardy Hanuschke hat seine Mitgliedschaft im Ortsverband Kronach der Freien Wähler gekündigt und ist aus der Stadtratsfraktion ausgetreten. Als Gründe nennt er unterschiedliche inhaltliche Auffassungen und den persönlichen Umgang.
Gegen 22.30 Uhr teilt Hardy Hanuschke am Sonntag in einer E-Mail mit, dass er seine Mitgliedschaft im Freie-Wähler-Ortsverband Kronach "mit sofortiger Wirkung" gekündigt hat als auch aus der Stadtratsfraktion ausgetreten ist. Seinen Freie-Wähler-Kollegen hat er das wohl bereits am Samstag in einem Schreiben erklärt. Darin hat Hanuschke anscheinend auch "abgerechnet", mangelnde Unterstützung beklagt und erklärt, er vermisse das menschliche Miteinander.
Auf Nachfrage sagt er am Montag, dass der Punkt erreicht sei, "an dem es nicht mehr geht". Er spricht von unterschiedlichen inhaltlichen Auffassungen und davon, dass er vom menschlichen Umgang innerhalb der Stadtratsfraktion und des Ortsverbandes enttäuscht sei. "Politik sollte Freude machen, und die Freude ist nicht mehr da."
Enttäuschend seien die Vorfälle für ihn, wo er sich doch seit 2001 für die Freien Wähler engagiert. Deshalb habe er sich die Entscheidung auch "alles andere als leicht gemacht". Letztlich habe er die Zeit seit 2007 - "da haben die Probleme im Ortsverband begonnen" - Revue passieren lassen und sei zu dem Schluss gekommen, dass "auch meine Leidensfähigkeit mal erschöpft ist". Konkret habe er sich mehr Unterstützung von seinem Ortsverband für eine Landtagskandidatur gewünscht.
Drei Monate nicht im Stadtrat Auch sei er circa drei Monate aus gesundheitlichen Gründen nicht im Stadtrat gewesen und habe sich in dieser Zeit von Seiten des Fraktionsvorsitzenden nicht genügend informiert gefühlt. Von dem Termin einer Fraktionssitzung sei er beispielsweise gar nicht in Kenntnis gesetzt worden. Mehr und mehr habe er sich von der Fraktion, aber auch vom Ortsverband ausgegrenzt gefühlt.
"Eine Zusammenarbeit ist eben keine Einbahnstraße", kommentiert Bürgermeister und Ortsverbandsvorsitzender Wolfgang Beiergrößlein Hanuschkes Entscheidung. Politik funktioniere nur, wenn man auch andere Meinungen aufnehme und abwäge - "zum Wohl der Bürger".
Hardy Hanuschke habe häufig eine andere Auffassung gehabt als der Großteil der Freie-Wähler-Stadtratsfraktion beziehungsweise des Ortsverbandes. So zum Beispiel in Sachen "offensive Baulandpolitik", die sich der Bürgermeister und die Freien Wähler zur Kommunalwahl 2008 zum Schwerpunktthema gemacht haben. Hanuschke habe oft dagegen gestimmt.
Unterschiedliche Meinungen akzeptieren "Wenn man ständig gegen den Strom schwimmt und nicht mehr zufrieden ist, dann ist es vielleicht besser, man tritt zurück. Es gehört eben dazu, unterschiedliche Meinungen zu akzeptieren", so Beiergrößlein. Hanuschkes jetzige Entscheidung sei das Ergebnis aus allem, "was sich in letzter Zeit aufgeschaukelt hat", sagt Beiergrößlein und verweist auf Hanuschkes Rücktritt im September als Vorsitzender des Kreisverbandes und der Kreiswahlgruppe, nachdem dieser für eine Landtagskandidatur nicht die Mehrheit der Stimmen für sich hatte gewinnen können. Danach habe Beiergrößlein Hardy Hanuschke weiterhin sein Vertrauen ausgesprochen. Er respektiere auch dessen jetzige Entscheidung. "Für ihn ist es richtig, und ich wünsche ihm alles Gute."
"Er hat sich schon lange von der Fraktion entfernt", verweist Michael Zwingmann, Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, darauf, dass sich Hanuschke mit den Ansichten der Freien Wähler und - insbesondere deren Wahlprogramm - nicht mehr identifiziert habe. "Das ist das, was ich nicht verstehe", sagt Zwingmann. Schließlich seien die Freien Wähler 2008 mit diesen Kernthemen, wie Baulandpolitik, angetreten - mit Hardy Hanuschke.
"Man muss da differenzieren", nimmt Hanuschke konkret dazu Stellung. "Ich kann grundsätzlich dafür sein, Bauland zu schaffen. Aber es muss erlaubt sein, in einem konkreten Fall nein zu sagen, wenn etwas dagegen spricht - gerade als
Freier Wähler." Er nehme sich die Freiheit heraus, zu sagen, "wenn mir etwas nicht passt. Doch dann wird man in der Fraktion ausgegrenzt - auch vom Bürgermeister."
Schmutzige Wäsche waschen will aber keiner - weder Hanuschke, noch Stadtratsfraktion oder Ortsverband. Zumindest betonen das beide Seiten.
Hanuschke bleibt weiter im Stadtrat - dann eben parteilos. "Ich bin ja von den Bürgern gewählt und hatte nach Beiergrößlein das zweitbeste Ergebnis." Wie es bei der Kommunalwahl 2014 weitergeht - darüber habe er sich noch keine Gedanken gemacht.
Dem Kreisverband der Freien Wähler bleibt er treu - schließlich "habe ich mit ihm keine Probleme".
Hanuschke und die Freien Wähler Eintritt Seit 2001 ist er Mitglied, zwei Jahre später wurde er Kreisgeschäftsführer und Landtagskandidat - sein Ergebnis lag damals über dem Bayern -Durchschnitt.
Ämter 2005 wurde Hanuschke Kreisvorsitzender. Drei Jahre lang war er auch im Bezirksvorstand, führte den Kronacher Ortsverein und seit fast fünf Jahren sitzt er im Stadtrat.
Kandidat Ein Jahr vor der Bürgermeisterwahl 2008 war er neben Stefan Wicklein und dem heutigen Amtsinhaber Wolfgang Beiergrößlein als Kandidat gehandelt worden. Seinerzeit hatte es geheißen, er habe zwar intern die geringsten Chancen, dafür könne er Favorit für die Landtagskandidatur sein. Bei der Nominierung für den Chefsessel im Rathaus im Mai 2007 verzichtete Hanuschke. Er zog in den Stadtrat ein und wurde Fraktionsvorsitzender.
Landtag Zwei Monate später wurde aber nicht Hardy Hanuschke, sondern der Marktrodacher Michael Linke Landtagskandidat.
Niederlegung Drei Wochen später legte Hanuschke sein Amt als Fraktionsvorsitzender im Kronacher Stadtrat nieder.
Rücktritt Im September vergangenen Jahres trat Hanuschke als Vorsitzender des Kreisverbandes und der Kreiswahlgruppe zurück.
Ein Grund war wohl die Enttäuschung darüber, dass er erneut nicht genügend Unterstützung für eine Landtagskandidatur erfuhr.
Hanuschke hat bei den Freien, speziell im Kreis, zweifelsohne seine Verdienste, aber muss ich denn bei jeder persönlichen Niederlage andere dafür verantwortlich machen.
Die Differenzen im Kronacher Ortsverband sind so wie so Hausbacken, nach jeder Wahl Streitigkeiten und Austritte aus der Fraktion ja gar aus dem Stadtverand, ich dachte immer Freie Wähler sind deshalb Freie Wähler weil man da seine Meinung ohne Fraktionszwang kund tun kann, in Kronach Stadt scheinbar nicht.
Das sich seit der gewonnenen Bürgermeisterwahl 2008 bei einigen Herrschaften in Kronach die Charaktere verändert haben, erkennen selbst aussen stehende. Die neuen Oberen der Stadt brauchen das Fussvolk erst wieder wenn Wahlen anstehen, bestehende Tugenden vor der Wahl werden erstmal auf Eis gelegt, hierzu gehört aber auch Hanuschke, nur auf seine Art.
Warum Hanuschke andere für seine persönlichen Niederlagen verantwortlich macht weiss nur er.
Wie war denn das mit Michael Linke, als dieser Landtagskanditat wurde, wer hat denn ein permanentes Gegenfeuer im Hintergrund geschürt. Hätte er damals nach seiner persönlichen Enttäuschung das Amt des Kreisvorsitzenden gleich in die Hände von Linke gegeben, wäre Linke heute im Landtag!
Das Wahlergebnis von Linke zeigt eindeutig das er im Landkreis Kronach die Wahl verloren hat, in Lichtenfels, die eher schwächer wie Kronach sind hat er genügend Unterstützung erfahren. Diese fehlte in Kronach
zu 100 % seitens des Kreisvorstands Hanuschke!!
Was dieser Öffentliche Zirkus bedeuten soll wird sich herausstellen.
Aus der Anzahl der Niederlagen die er erfahren durfte, sollte man eigentlich was gelernt haben, aber Ihren Austritt aus Fraktion und Stadtverband verstehe wer will.
Gerade bei Erkennbaren von Schwierigkeiten, lieber Hardy Hanuschke, zeigt sich die wahre Stärke der Person,
Probleme anfassen und lösen und nicht gleich den Schwanz einziehen.
Ein Trost bleibt Ihnen dennoch, die beiden Möchtegern Kanditaten Vetter und Zipfel schaffen einen weiteren Tiefpunkt